Deutschland: Arbeitsmarkt erhellt miese Stimmungslage
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1. Der deutsche Arbeitsmarkt überraschte im Februar erneut positiv. Die Anzahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar gegenüber dem Januar um 42 Tausend Personen gesunken. Mit gut 3,617 Millionen registrierten Arbeitslosen wurde der entsprechende Vorjahresmonat um 630 Tausend Personen unterschritten. Saisonbereinigt betrug der Vormonatsrückgang 75 Tausend Personen auf jetzt 3,336 Millionen, den niedrigsten Stand seit Mai 1993.
2. Der Arbeitsmarkt trotzt hartnäckig den fast täglich eintreffenden schwachen Stimmungsindikatoren. Ein Blick in die Tiefen der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit dämpft jedoch die Euphorie bezüglich der neuesten Daten. So ist zum Beispiel die Anzahl der Erwerbstätigen, die arbeitslos wurden, gegenüber den arbeitslosen Erwerbstätigen, die wieder in die Erwerbstätigkeit integriert wurden, per saldo gestiegen. Ein recht großer Teil des Rückgangs erklärt sich wieder einmal aus dem „Abgang an Arbeitslosen in die Nichterwerbstätigkeit“. Das heißt nichts anderes, als dass diese Personen zwar weiterhin arbeitslos sind, aber nicht mehr in der Statistik der registrierten Arbeitslosigkeit erfasst werden.
3. Die Arbeitslosenquote ging nicht saisonbereinigt auf 8,6 % zurück. Im Februar des vergangenen Jahres hatte sie noch bei 10,2 % gelegen. Saisonbereinigt ist die Quote von 8,1 % im Januar auf 8,0 % im Februar gesunken.
4. Erstmals hat die saisonbereinigte Anzahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) die 40- Millionen-Marke überschritten. Im Januar wurde der Vormonatswert mit jetzt 40,037 Millionen um 73 Tausend Personen übertroffen. Nicht saisonbereinigt kam es saisonüblich zu einem Vormonatsrückgang um 609 Tausend Personen. Gegenüber dem Vorjahr jedoch erhöhte sich die Zahl derer, die erwerbstätig waren, um 519 Tausend auf 39,593 Millionen Personen.
5. Mit den am Dienstag vorgelegten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2007 wurden auch detaillierte Zahlen zur Verteilungsrechnung veröffentlicht. Die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung zeigt bei langsamer wachsendem Bruttoinlandsprodukt und einem sich ausweitenden Aufbau an Erwerbstätigkeit Ermüdungserscheinungen. Die Lohnstückkosten dagegen nehmen wieder Fahrt auf. Nach acht Quartalen mit negativen Veränderungsraten sind hier ab dem zweiten Vierteljahr 2007 nur Zuwachsraten zu verzeichnen. Wir erwarten für das erste Halbjahr 2008 eine sinkende Produktivität und weiter steigende Lohnstückkosten. Das dürfte nicht ohne Auswirkungen auf das Einstellungsverhalten der Unternehmen bleiben. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht schwierig gestalten sich die laufenden Tarifverhandlungen. Um dem privaten Konsum auf die Sprünge zu helfen, sollten einerseits die Tariflöhne in einem angemessenen Rahmen steigen. Höhere Inflationsraten und die realen Einkommenseinbußen der Vorjahre könnten jedoch andererseits leicht zu einer Überforderung der Verteilungsmasse führen, was den deutschen Arbeitsmarkt zusätzlich belasten dürfte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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