Deutsches BIP: Besser als gedacht
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Im vergangenen Jahr ist die deutsche Wirtschaft kräftiger gewachsen, als es zunächst vom statistischen Bundesamt gemeldet worden war, nämlich um 2,9 Prozent. Wesentlicher Treiber waren zunächst die Investitionen und die Exporte, nach dem Ende des Lockdowns im Frühjahr dann insbesondere der Konsum.
Die Frage, die sich jetzt allerdings stellt, ist, wie es weitergeht. Auch wenn die Sanktionen gegen Russland erst heute im Laufes des Tages final beschlossen werden sollen, sie werden Russland hart treffen. Unklar ist allerdings, ob sich Putin durch Sanktionen von seinem Kurs abbringen lässt. Eine weitere Eskalation ist durchaus wahrscheinlich.
Abhängig von den weiteren Eskalationsschritten kann die deutsche Wirtschaft hart davon betroffen sein. So stieg der europäische Gaspreis gestern bereits um mehr als 30 Prozent. Die Unsicherheit, gegebenenfalls drastisch steigende Energie- und insbesondere Gaspreise können auf die Stimmung und die Kaufkraft der Konsumenten drücken. Bröckelnde Nachfrage und steigende Importpreise könnten dann die Stimmung bei den Unternehmen eintrüben.
Eine Rezession ist nach wie vor nicht unser Basisszenario, weil wir bisher eine kräftige Erholung mit viel Nachholbedarf sehen. Sie kann aber nicht ausgeschlossen werden. Gegen energiepreisbedingt steigende Preise kann die EZB wenig ausrichten; gegen schwächelnde Nachfrage schon eher. Insofern wird die Notenbank auf Sicht fahren und nicht einer vorgegebenen Choreographie zur Straffung der Geldpolitik folgen. Daher wächst das Risiko eines Szenarios, in die Wirtschaft schwächelt, die Preise aber kräftig steigen und die EZB wenig dagegen ausrichten kann.
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