Deutscher Arbeitsmarkt weiter auf Erholungskurs
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Externe Quelle: Postbank
Schon wieder haben die deutschen Arbeitsmarktdaten positiv überrascht und schreiben die "Erfolgsgeschichte", die sich im Nachgang auf den stärksten Konjunktureinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik abspielt, weiter. Derzeit macht sich vor allem die Frühjahrsbelebung positiv am Arbeitsmarkt bemerkbar. Aber auch in saisonbereinigter Rechnung ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai deutlich um 45.000 gegenüber dem Vormonat auf 3,246 Millionen gefallen. Damit wird der niedrigste Stand seit Dezember 2008 erreicht. Die Arbeitslosenquote ist von 7,8% auf 7,7% gesunken.
Darüber hinaus hinterlässt auch die Beschäftigung, für die erst Daten bis April vorliegen, einen positiven Eindruck: Gegenüber dem Vormonat kam es hier zu einem saisonbereinigten Anstieg um 38.000. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten konnte im März mit einem saisonbereinigten Plus von 82.000 Personen aufwarten. Im Februar war hier ein Anstieg von 20.000 erreicht worden.
Weiterhin stützt die Kurzarbeit den Arbeitsmarkt. Doch befindet sich diese auf dem Rückzug. Der Höhepunkt war im Mai 2009 bei über 1,5 Millionen Personen, die Kurzarbeitergeld aus konjunkturellen Gründen erhielten, erreicht worden. Inzwischen hat sich diese Zahl auf gut 690.000 (März) verringert. Daneben hat auch der massive Abbau von Überstunden und Langzeitarbeitskonten die rezessionbedingten Folgen am Arbeitsmarkt abgemildert.
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten auf eine weiterhin kräftige Erholung in Deutschland. Insbesondere für das 2. Quartal zeichnet sich eine kräftige Wachstumsbeschleunigung ab. Damit bestehen gute Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung der Arbeitsmarktsituation. Tendenziell könnte der weitere Rückgang der Kurzarbeit den Arbeitsmarkt insofern etwas belasten, als Neueinstellungen verhindert oder verzögert werden. Auch der vorangegangene Abbau von Überstunden dürfte den Anstieg der Beschäftigung im Aufschwung etwas bremsen. Doch wird sich bei anhaltender Konjunkturerholung auch die Einstellungsneigung der Unternehmen erhöhen. Insgesamt dürfte in diesem Jahr die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen mit etwa 3,3 Millionen bereits wieder deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. Sollte sich der Konjunkturaufschwung mit hoher Dynamik fortsetzen, könnte die Arbeitslosigkeit bereits im kommenden Jahr wieder unter die 3-Millionenmarke sinken. Spätestens dann dürften die Meldungen über Engpässe im Arbeitsangebot in Deutschland wieder zunehmen. In Verbindung mit einer sehr expansiven Geldpolitik könnte dann der Lohndruck zunehmen und für einen Auftrieb der Inflation sorgen.
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