Kommentar
11:24 Uhr, 12.08.2014

Deutsche Wirtschaft schrumpft wieder

Die schwächere konjunkturelle Entwicklung im Euroraum und die zunehmende Verunsicherung durch die geopolitischen Konflikte belastet zunehmend auch die deutsche Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal voraussichtlich leicht geschrumpft.

Die schwächere konjunkturelle Entwicklung im Euroraum und die zunehmende Verunsicherung durch die geopolitischen Konflikte belastet zunehmend auch die deutsche Wirtschaft. Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal leicht geschrumpft ist, nachdem das BIP im Auftaktquartal noch um 0,8 Prozent gewachsen war. Das Statistische Bundesamt wird am Donnerstag eine erste Vorausschätzung veröffentlichen. Volkswirte rechnen durchschnittlich mit einem BIP-Rückgang um 0,1 Prozent.

Eine Gegenreaktion auf die nicht zuletzt witterungsbedingt starke Produktionsausweitung im ersten Quartal war allgemein erwartet worden. Die Frühjahrsbelebung fiel nach dem milden Winter sehr schwach aus. Die wirtschaftliche Aktivität im Euroraum entfaltet sich indes zögerlicher als zuvor erhofft. Auch die geopolitischen Entwicklungen haben in den vergangenen Monaten Spuren hinterlassen. Insbesondere der Russland-Ukraine-Konflikt aber auch die Entwicklungen im Nahen Osten führten zu einer zunehmenden Verunsicherung der Marktteilnehmer und damit auch zur Zurückhaltung bei unternehmerischen Entscheidungen. Die Verunsicherungen dürften nach Einschätzung des Ministeriums schwerer wiegen als die unmittelbaren Auswirkungen der verhängten Sanktionsmaßnahmen.

Insgesamt habe sich die Stimmung in der Wirtschaft spürbar eingetrübt, die Bestellungen, die Produktion und die Umsätze in der Industrie hätten sich abgeschwächt, so das Bundeswirtschaftsministerium weiter. Die positive konjunkturelle Grundtendenz der deutschen Wirtschaft sei zwar nach wie vor intakt. Die Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld hätten sich aber fraglos erhöht.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten