Kommentar
10:40 Uhr, 15.01.2025

Deutsche Wirtschaft schrumpft - Wenig Hoffnung auf Besserung

Die deutsche Wirtschaft ist 2024 zum zweiten Mal in Folge geschrumpft und bleibt damit weiterhin das Schlusslicht unter den Volkswirtschaften der Eurozone.

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2024 um 0,1 %, womit für das Gesamtjahr ein Rückgang von 0,2 % zu verzeichnen ist. Damit erfüllte Deutschland die Prognosen der von Reuters befragten Analysten, die ebenfalls einen Rückgang von 0,2 % erwartet hatten.

Die exportorientierte Volkswirtschaft leidet unter einer schwachen globalen Nachfrage und zunehmender Konkurrenz durch chinesische Produkte. Die Exporte sanken 2024 um 0,8 % im Vergleich zum Vorjahr, was den rückläufigen Konjunkturtrend zusätzlich belastete. Sollte auch das erste Quartal 2025 negativ ausfallen, könnte die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession abrutschen, die durch zwei aufeinanderfolgende Quartale mit BIP-Rückgang definiert ist.

Wirtschaftsministerium warnt vor unsicherem Jahr 2025

Das Bundeswirtschaftsministerium sieht in seinem aktuellen Monatsbericht kaum Chancen auf eine spürbare wirtschaftliche Erholung, solange keine Klarheit über die wirtschaftlichen, finanziellen und geopolitischen Rahmenbedingungen besteht. „Die globale Produktion bleibt verhalten, ebenso wie die Perspektiven für den deutschen Handel“, hieß es in dem Bericht.

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Ein Hoffnungsschimmer könnte sich jedoch im Jahresverlauf ergeben, da inflationsdämpfende Faktoren wie moderate Preisentwicklungen, die Nachwirkungen der restriktiven Geldpolitik und geringere Tarifabschlüsse eine stabilisierende Wirkung entfalten könnten.

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EZB sieht Eurozone weiterhin in schwieriger Lage

Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), äußerte sich pessimistisch zur Konjunkturentwicklung der Eurozone. In einer Rede in Madrid wies er darauf hin, dass die Wirtschaft des Währungsraums von erheblicher Unsicherheit geprägt sei. Daten deuteten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor nachlasse. Ursachen hierfür seien unter anderem die nach wie vor hohen Energiepreise sowie die verzögerte Wirkung der straffen Geldpolitik der letzten Jahre.

Positiv sei jedoch, dass die Inflation in der Eurozone weiter sinke und die EZB ihre geldpolitische Wende eingeleitet habe. Seit Juni 2024 wurden die Leitzinsen wieder gesenkt, wobei die Wirkung der Maßnahmen erst mit Verzögerung in der Wirtschaft spürbar werde. Im Dezember 2024 stieg die Inflation leicht auf 2,4 %, was jedoch im Einklang mit dem mittelfristigen Ziel der EZB von 2 % liegt.

„Die Europäische Zentralbank wird weiterhin entschlossen handeln, um die Inflation nachhaltig zu stabilisieren“, betonte de Guindos. Entscheidungen über künftige Zinsschritte würden jedoch datenabhängig bleiben und von Sitzung zu Sitzung getroffen.

Fazit: Deutschland steht somit vor einem wirtschaftlich anspruchsvollen Jahr 2025, dessen Ausgang stark von den Entwicklungen auf globaler und europäischer Ebene abhängen wird. Eine neue Bundesregierung muss durch zusätzliche Ausgaben Impulse schaffen, um den stotternden Motor wieder in Gang zu bekommen. Optimistische Töne schlägt jedenfalls heute keiner mehr an.

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