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09:24 Uhr, 13.01.2010

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2009 um 5,0%

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2009 zum ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Wie erste Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ergaben, ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 5,0 Prozent zurück. Damit erlebte Deutschland die stärkste Rezession der Nachkriegszeit. Zudem fiel der BIP-Rückgang stärker aus als erwartet. Volkswirte hatten durchschnittlich nur mit einem Minus von 4,8 Prozent gerechnet.

Der wirtschaftliche Einbruch fand hauptsächlich im Winterhalbjahr 2008/2009 statt. Im Jahresverlauf zeichnete sich eine leichte Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung auf dem neuen, niedrigen Niveau ab. Im Jahr 2008 war das BIP noch leicht um 1,3 Prozent, in 2007 um 2,5 Prozent und 2006 sogar um 3,2 Prozent gestiegen.

Bemerkenswert im Jahr 2009 war, so das Statistische Bundesamt, dass sowohl die Exporte als auch die Ausrüstungsinvestitionen stark einbrachen. Der Außenhandel, der in früheren Jahren ein wichtiger Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft war, habe die wirtschaftliche Entwicklung stark gebremst. Während die Exporte preisbereinigt um 14,7 Prozent sanken, betrug der Rückgang bei den Importen nur 8,9 Prozent. Die Differenz zwischen Exporten und Importen - der Außenbeitrag - hatte somit wie schon im Jahr 2008 einen negativen Wachstumsbeitrag zum BIP. Mit minus 3,4 Prozentpunkten fiel er 2009 allerdings deutlich stärker aus als 2008 (minus 0,3 Prozentpunkte).

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2009 von 40,2 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht, das waren 37.000 Personen oder 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der Staatssektor wies im Jahr 2009 nach noch vorläufigen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 77,2 Milliarden Euro auf. Gemessen am BIP in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus eine Defizitquote von 3,2 Prozent. Nach ausgeglichenem Haushalt im Jahr 2008 wurde der im Maastricht-Vertrag genannte Referenzwert von 3 Prozent des BIP damit im Jahr 2009 erstmals seit vier Jahren überschritten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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