Kommentar
10:45 Uhr, 30.07.2020

Deutsche Wirtschaft bricht dramatisch ein

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal 2020 stärker geschrumpft als als jemals zuvor.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist im zweiten Quartal so stark eingebrochen wie noch nie seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnung im Jahr 1970. Zudem schrumpfte die Wirtschaft noch etwas stärker als zuvor erwartet.

Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Wirtschaftsleistung preis-, saison- und kalenderbereinigt um 10,1 Prozent ab. Der Rückgang fiel damit noch deutlich stärker aus als während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, als die Wirtschaftsleitstung im ersten Quartal 2009 um 4,7 Prozent eingebrochen war.

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im zweiten Quartal 2020 sowohl die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen als auch die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen massiv eingebrochen. Der Staat erhöhte dagegen seine Konsumausgaben während der Krise.

Im Vorjahresvergleich ging das BIP im zweiten Quartal sogar um 11,7 Prozent zurück. Erwartet wurde nur ein Rückgang um 11,5 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) umfasst sämtliche Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes produziert werden. Die Daten stehen in der Regel erst mit einer größeren zeitlichen Verzögerung nach dem Ende eines Quartals zur Verfügung. Im Zuge der Krise hat die Bundesbank einen neuen Indikator für die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland entwickelt, der wöchentlich aktuelle Werte liefert und damit praktisch eine Echtzeit-Analyse der wirtschaftlichen Situation erlaubt.

Der sogenannte Wirtschaftliche Aktivitätsindex (WAI) basiert auf sieben Datenquellen, die in täglicher oder wöchentlicher Frequenz zur Verfügung stehen (etwa Stromverbrauch, Internet-Suchanfragen, Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Bargeldabhebungen). Der WAI zeigt näherungsweise für jede Kalenderwoche die Wachstumsrate der deutschen Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal. Nach dem WAI scheint die deutsche Wirtschaft das Schlimmste zumindest vorerst bereits überstanden zu haben. Demnach wurde der wirtschaftliche Tiefpunkt im April erreicht, seitdem erhohlt sich die Wirtschaft wieder.

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4 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Die Börsen interessiert es trotzdem nicht.

    11:41 Uhr, 31.07.2020
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Man konnte auch nichts anderes erwarten. Warum sollte die Wirtschaft weniger eingebrochen sein, wie zur Zeit der Ölkrise.oder war die ein wenig später? Aber egal, mir ist es völlig schleicherhaft das sich der Ölpreis noch so gut halten kann.

    16:02 Uhr, 30.07.2020
  • mkronen
    mkronen

    Die Überraschende Nachricht wird in der ersten Zeile angezeigt. DAX ES50 etc unweit ATH

    14:10 Uhr, 30.07.2020
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Und was ist da die überraschende Nachricht? Dies kann eigenlich nur schlichte Persönlichkeiten überraschen.

    12:22 Uhr, 30.07.2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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