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10:56 Uhr, 14.01.2013

Deutsche planen 2013 keine Anleiheninvestments

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Seit Anfang des Jahres müssen Sparer auf eine beliebte Geldanlage verzichten: den gebührenfreien Bundesschatzbrief. Einst zur breiten Vermögensbildung eingeführt, sind die „Schätzchen" für Privatanleger nicht mehr kostenlos erhältlich. Wer nicht zusehen möchte, wie die magere Rendite von der Inflation und den nun anfallenden Bankgebühren ins Minus geschmälert wird, sollte zu einem breiten Anleihenmix greifen. Doch von dieser Alternative wollen deutsche Anleger kaum etwas wissen. Lieber nehmen sie den Kaufkraftverlust ihres Ersparten in Kauf und halten an klassischen Spar- und Tagesgeldern fest. Das ergab eine Umfrage des unabhängigen Vermögensverwalters Fidelity Worldwide Investment.

Der Anleihenmarkt brachte Anlegern im vergangenen Jahr insgesamt beträchtliche Gewinne. Von minimal verzinsten sicheren Staatsanleihen wie deutschen oder amerikanischen einmal abgesehen, konnten Investoren etwa mit Unternehmensanleihen Renditen von bis zu 20 Prozent erzielen. Bislang wollten deutsche Privatanleger von Anleihen aber kaum etwas wissen. Dieser Trend scheint sich in diesem Jahr fortzusetzen: Einer repräsentativen Umfrage zufolge, die YouGov im Auftrag des unabhängigen Vermögensverwalters Fidelity Worldwide Investment unter mehr als 1.000 Personen durchgeführt hat, zieht eine klare Mehrheit (82 Prozent) diese Vermögensklasse für ihre Finanzplanung in diesem Jahr nicht in Betracht. Besonders hoch ist der Anteil der Anleihen-Skeptiker unter weiblichen Anlegern (85 Prozent).

„Während institutionelle Investoren die Chancen auf höhere Renditen im festverzinslichen Bereich längst verstärkt nutzen, scheinen Privatanleger die Bandbreite an Möglichkeiten, die Anleihen bieten, noch nicht auf dem Radar zu haben", kommentiert Andreas Feiden, der als Geschäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment das Privatkundengeschäft verantwortet, die Ergebnisse. Stattdessen bevorzugen die meisten Anleger altvertraute Anlageformen: Die am häufigsten gewählten Alternativen zu Anleihen sind der Umfrage zufolge das Sparbuch oder Tagesgeld (43 Prozent), Festgeld (40 Prozent) und Immobilien (37 Prozent). Im Anleihebereich wollen deutsche Privatanleger in diesem Jahr noch am ehesten in Bundeswertpapiere investieren (acht Prozent). In Unternehmensanleihen aus Industrieländern wollen in den kommenden zwölf Monaten nur fünf Prozent investieren und in Hochzinsanleihen und Staatsanleihen aus Industrieländern sogar jeweils nur vier Prozent. Fast gar keine Beachtung bei Anlegern finden Schwellenländeranleihen (zwei Prozent).

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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