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13:17 Uhr, 10.12.2024

Deutsche Maschinenbauer setzen verstärkt auf die USA

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Von Hans Bentzien

DOW JONES--Donalds Trumps Zollandrohungen zum Trotz: Deutschlands Maschinenbauer setzen verstärkt auf die USA. Drei von vier Unternehmen wollen laut einer Umfrage des Branchenverbands VDMA ihre US-Geschäft ausweiten, auch wenn, wie VDMA-Präsident Bertram Kawlath sagte, die Ära Trump 2.0 mit Sicherheit disruptiver werden dürfte als die erste Amtszeit. "Wir sind auf mehr Störungen vorbereitet, glauben aber, dass der US-Markt nach wie vor Chancen für uns bieten wird", sagte Kawlath bei der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Um die Reindustrialisierung voranzutreiben, werde Amerika weiterhin wichtige Investitionsgüter aus Europa und Asien benötigen. "Langfristig sehen wir darin eine Chance."

2023 waren die USA die wichtigste einzelne Exportdestination für deutsche Maschinenbauer: 13,4 Prozent aller Ausfuhren gingen über den Atlantik. Der Anteil der Ausfuhren nach China erreichte 8,9 Prozent. Wenn deutsche Unternehmen verstärkt auf die USA setzen wollen, dann nicht nur in punkto Exporte, sondern auch in punkto Direktinvestitionen: Rund die Hälfte der Unternehmen, die eine Intensivierung ihres USA-Geschäfts planen, möchte dies in Form von Produktion oder Montage vor Ort tun.

Auf diese Weise würden sie auch die von Trump angedrohten höheren Einfuhrzölle umgehen - "local for local" heißt die Devise. Kawlath zufolge stellt sich zwar die Frage, wie groß ein Unternehmen sein muss, um das zu tun. Sein eigenes, Schubert & Salzer, ein Hersteller von Steuerventilen aus Ingolstadt mit nur 200 Mitarbeitern, fertigt jedenfalls in den USA.

US-Importzölle in Höhe von 10 bis 20 Prozent auf alle Importe hätten nach Einschätzung der befragten VDMA-Mitgliedsunternehmen einen starken (49 Prozent) oder sehr starken Einfluss (19 Prozent) auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

"Wir müssen damit rechnen, dass Amerikas Konfrontation mit China in der zweiten Amtszeit von Donald Trump verschärft wird", sagte Kawlath. Zu rechnen sei mit einem harten Wettbewerb um die Vormachtstellung in der Welt, den China bis 2049 zu seinen Gunsten entscheiden wolle. "Auf diesen Schlagabtausch müssen sich die Maschinenbaufirmen in Deutschland und Europa unbedingt vorbereiten", mahnte Kawlath.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/rio

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