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15:46 Uhr, 08.04.2010

Deutsche Industrieproduktion: Winterwetter bremst Erholung

Externe Quelle: Nord/LB

Soeben haben die Bundesbank und das Bundeswirtschaftsministerium aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion in Deutschland veröffentlicht. Demnach stagnierte die Produktion – bereinigt um saisonale Einflüsse – im Berichtsmonat Februar. Die Jahresveränderung kletterte dennoch auf einen Wert von 5,8%. Dieser Umstand ist allerdings vornehmlich den Basiseffekten infolge des massiven Produktionseinbruchs aus dem Vorjahr geschuldet.

Nachdem die gestern vorgelegten Daten zu den Auftragseingängen einen positiven Grundton hatten, fallen die Zahlen zur Industrieproduktion nun eher verhalten aus. Neben der Stagnation ist es vor allem die Abwärtsrevision der Vormonatswerte, die als leichter Dämpfer zu bezeichnen ist. Insgesamt unterstreicht der Datenkranz aber einmal mehr, dass die Erholung keinesfalls linear erfolgt und immer wieder von Rückschlägen begleitet ist. Zu berücksichtigen ist aber vor allem der Umstand, dass im Februar die extreme Witterung noch einmal als Bremsklotz gewirkt hat.

Hierunter hatte vorrangig die Bauwirtschaft zu leiden. Auch wenn sich die Produktion im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vormonat etwas stabilisieren konnte (1,0% M/M), liegt die Produktion aktuell noch immer mehr als 16% unter dem Vorjahresniveau. Ein vergleichsweise schwacher Monat war es auch für die Konsumgüter, deren Produktion im Februar um 2,3% M/M zurückfiel.

Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im soeben zu Ende gegangenen I. Quartal bleiben damit eher wolkig. Auch wenn sich der Frühling zwischenzeitlich durchgesetzt hat und damit spätestens an den Märzzahlen die Frühjahrsbelebung abzulesen sein dürfte, überwogen zum Jahresauftakt die belastenden Faktoren. Wir gehen von einem Wirtschaftswachstum von 0,2% Q/Q aus. Dafür sollte dann aber die Mischung aus Konjunkturpaket, anspringender Weltwirtschaft und witterungsbedingter Nachholeffekte das Wachstum im II. Quartal befeuern können.

Fazit: Die Industrieproduktion konnte sich im Februar auf dem Vormonatsniveau behaupten. Dieses wurde allerdings mit der heutigen Veröffentlichung noch einmal nach unten revidiert. Der entscheidende Belastungsfaktor war auch im Februar das Winterwetter. Vor allem die Bauwirtschaft hatte unter der extremen Witterung zu leiden. Dieser Sondereinfluss dürfte aber spätestens mit den Märzzahlen verschwunden sein. Die Vorgaben für das Wirtschaftswachstum im I. Quartal bleiben damit eher verhalten. Wir rechnen mit einem leichten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in einer Größenordnung von 0,2% Q/Q und setzen unsere Hoffnung schon heute in das II. Quartal.

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