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16:37 Uhr, 07.05.2010

Deutsche Industrieproduktion: Willkommen im Aufschwung!

Externe Quelle: Nord/LB • Heute haben die Bundesbank und das Bundeswirtschaftsministerium aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Industrieproduktion für den Berichtsmonat März vorgelegt. Diesen Angaben zufolge legte die Produktion zum Abschluss des I. Quartals um beachtliche 4,0% gegenüber dem Vormonat zu. Auf Jahressicht ergibt sich damit eine Veränderungsrate von 8,6%. Wie bereits durch die Entwicklung der Auftragseingänge angedeutet, verabschiedet sich die hiesige Konjunktur mit richtig starken Zahlen aus dem I. Quartal.

• Einen regelrechten Produktionssprung konnte zuletzt die Bauwirtschaft verzeichnen. Mit einem Anstieg um mehr als 26% M/M hatte dieser Sektor im März die Nase ganz eindeutig vorn. Aber auch der spürbare Produktionsschub bei den Vorleistungs- (+3,5% M/M) und Investitionsgütern (+4,4% M/M) ist ein positives Signal in Richtung Nachhaltigkeit der gesamtwirtschaftlichen Erholung.

• Damit sind auch die Aussichten für die BIP-Zahlen, die am kommenden Mittwoch zur Veröffentlichung anstehen, nicht mehr ganz so düster wie noch vor wenigen Wochen. Nachdem die deutsche Wirtschaft eher holprig ins Jahr 2010 gestartet ist und man schon einen klassischen Fehlstart konstatieren musste, können wir nun doch mit einer „schwarzen Null“ für das Wirtschaftswachstum zum Jahresauftakt rechnen. Der an Fahrt gewinnende konjunkturelle Erholungsprozess – zusätzlich unterstützt durch umfangreiche Nachholeffekte infolge des harten Winters – bringt uns zu der Einschätzung, dass die hiesige Wirtschaft im laufenden II. Quartal um 0,8% Q/Q zulegen kann.

• Die starken Zahlen untermauern zudem, dass die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der Eurozone sehr unterschiedlich verläuft. So sind die Aussichten etwa für Griechenland angesichts der harten – aber alternativlosen – Sparmaßnahmen eher bescheiden. Anders als Deutschland ist Griechenland vor allem auf die Binnennachfrage angewiesen. Welchen Einfluss die Lohnkürzungen auf die Nachfrage der privaten Haushalte haben werden, kann man sich nun leicht an einer Hand abzählen. Gleichzeitig hat die griechische Wirtschaft mit ca. 3,5% aber nur einen geringen Anteil an der Wirtschaftsleistung der gesamten Eurozone. Von einem Rückfall in die Rezession ist daher für den Währungsraum insgesamt nicht auszugehen.

• Fazit: Die Industrieproduktion legt im März deutlich zu. Der Anstieg um 4,0% M/M ist hierbei vor allem auf einen regelrechten Produktionssprung im Bausektor zurückzuführen. Die Nachholeffekte als Antwort der heimischen Wirtschaft auf den harten Winter bekommen damit nun erstmals ein Gesicht. Trotz der Nervosität an den Kapitalmärkten dürfte der Erholungsprozess hierzulande auch in den kommenden Monaten anhalten. Hierfür war es aber auch von entscheidender Bedeutung, dass die Politik nun doch beherzt Hilfen für Griechenland zugesagt und auf den Weg gebracht hat. Eine Eskalation der Situation in Hellas kann sich nämlich auch die deutsche Konjunktur nicht leisten.

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