Kommentar
11:06 Uhr, 29.01.2015

Deutsche Immobilien: Bundesbank alarmiert

Das Wort Blase will noch niemand aktiv in den Mund nehmen, aber wenigstens macht man sich in der BuBa-Zentrale schon mal ernste Gedanken, während in EZB-Kreisen ja offenbar nur der statistische Warenkorb Bedeutung hat.

Nach gestrigen Äußerungen aus der Bundesbank wird man nun schon mal die sagenumwobenen "makroprudenziellen Maßnahmen" vorbereiten. Etwas anderes bleibt nicht, denn die Zinsen kann die Bundesbank ja nicht mehr beeinflussen.

Regulierung und Aufsicht kommen also zum Zug, mit dem Ziel im Notfall - das ist eben die Blase - die Kreditvergabe zum Zwecke des Immobilienerwerbs einzuschränken. Dazu könnten z.B. gehören: Hohe Eigenkapitalerfordernisse

Laut BuBa bedarf es für einige Maßnahmen rechtlicher Änderungen, der Bundestag muss also auch noch ran.

Da nach dem QE-Beschluss und den extrem niedrigen Zinsen die Preise in Deutschland, besonders in den Städten, jetzt noch mal Fahrt aufnehmen dürften, handelt die BuBa m.E. korrekt. Das letzte was wir brauchen, ist eine neue immobilieninduzierte Krise.

Das Kernproblem ist an folgender Stelle zu suchen:

Die Zinspolitik richtet sich an der Erreichung eines Inflationsziels von 2% aus. Gemessen am statistischen Warenkorb. Derzeit ist das aufgrund von global wirkenden Einflussfaktoren, die die Zentralbank nahezu nicht beeinflussen kann, kaum zu schaffen. Ignoriert die Zentralbank dies, wie es ja der Fall ist, dann führt niedrige Inflation bei den Warenpreisen fast zwingend zu hoher inflation bei Immobilien. Früher oder später auch wieder in den Krisenstaaten...

Inzwischen würde ich mir sogar selber eine Inflation von 2% wünschen, da dies der einzige Weg scheint, die nominalen Zinsen wieder hochzubekommen.Ich weiß aber, dass man dies nicht erzwingen kann. Die EZB weiß das auch, ignoriert es aber

4 Kommentare

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  • Joshua
    Joshua

    ​Die Inflation findet statt, allerdings bei den Assets!!

    Und genau dorthin geht auch das Geld der Notenbanken, dieses Investment ist für die Banken sicherer und ertragreicher als die Finanzierung der Realwirtschaft.

    Kapiert das Draghi wirklich nicht?

    17:58 Uhr, 29.01. 2015
  • bembes
    bembes

    Die EZB flutet die Finanzmärkte mit 1.200 Mrd. Euro. Was für ein Wahnsinn !! Aber "Draghi"

    wird es schon richten !!

    Folgende Blasen sind bereits ersichtlich und dies werden wir noch teuer bezahlen:

    1) Aktienmärkte

    2) Anleihemärkte

    3) Immobilienmarkt in Deutschland

    Wenn man das alles reinrechnet haben wir mindestens 3 % Inflation, aber der Warenkorb,

    welcher von den "Finanzstrategen" benutzt wird, liegt im Minus.

    Das Ziel der EZB ist Arbeitsplätze und zu schaffen und die Konjunktur anzukurbeln, da kann ich nur LACHEN !!!!

    Die Südländer wollen davon profitieren und betreiben eine Staatsfinazieung über die EZB.

    Man hilft damit den Pleite-Staaten Italien, Spanien, Frankreich und dem bereits pleiten Griechenland.

    Wie lange soll das noch weitergehen ?? Wer stoppt diesen Wahnsinn ??

    Wer bezahlt dies alles ? Der deutsche Sparer und eine zusätzliche Altersversorgung soll

    er auch noch aufbauen !

    Viel Erfolg an Alle !

    17:08 Uhr, 29.01. 2015
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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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