Deutsche HVPI-Teuerung steigt im Dezember auf 3,8 Prozent
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Dezember wegen eines Basiseffekts bei den Energiepreisen deutlich zugenommen - allerdings minimal weniger als erwartet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 3,8 (November: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 3,9 Prozent prognostiziert.
Die deutschen Preise sind eine wichtige Input-Größe für die Euroraum-Inflationsdaten, die am Freitag (11.00 Uhr) veröffentlicht werden. Die spanische HVPI-Teuerung stagnierte bei 3,3 Prozent, während die französische auf 4,1 (3,9) Prozent zulegte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) befürchtet, dass sich bei einer zu lange zu hohen Inflation die Inflationserwartungen aus ihrer Verankerung lösen könnten, was zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen dürfte. Die EZB hat ihre Leitzinsen bisher insgesamt um 450 Basispunkte erhöht, zuletzt im September.
Der nationale Verbraucherpreisindex Deutschlands stieg im Dezember auf Monatssicht um 0,1 Prozent und überstieg das Niveau des Vorjahresmonats um 3,7 (3,2) Prozent. Volkswirte hatten Raten von plus 0,1 und plus 3,7 Prozent prognostiziert. Die Kerninflationsrate ging auf 3,5 (3,8) Prozent zurück.
Waren verteuerten sich auf Jahressicht um 4,1 (3,0) Prozent. Energie kostete 4,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, nachdem ihr Preis im November auf Jahressicht noch um 4,5 Prozent gesunken war. Ursache war die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für Gas und Wärme durch den Staat im Dezember 2022. Nahrungsmittel kosteten 4,5 (5,5) Prozent mehr als vor Jahresfrist und Dienstleistungen 3,2 (3,4) Prozent.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/kla
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.