Analyse
16:00 Uhr, 07.06.2023

DEUTSCHE EUROSHOP – Portfolio-Optimierung sorgt für Gewinnsprung in Q1

Trotz einiger Insolvenzen im Mieterportfolio kann die Deutsche Euroshop (DES) auf einen gelungenen Start ins Geschäftsjahr 2023 blicken.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche EuroShop AG - WKN: 748020 - ISIN: DE0007480204 - Kurs: 20,700 € (XETRA)

Der Umsatz der DES-Gruppe stieg um 30,2 Prozent auf 67,79 (VJ 52,06) Mio. EUR. Dieser starke Zuwachs resultiert in erster Linie aus der Übernahme von Minderheitsanteilen von Shoppingcentern. Dadurch wurden vier bislang At-Equity bilanzierte Center erstmalig vollkonsolidiert. Über diese Portfoliooptimierung hatte ich bereits an dieser Stelle ausführlich berichtet. Bereinigt wäre der Umsatz um rund 4 Prozent gestiegen. Damit wurden bereits wieder 97,5 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019 erreicht.

Ergebnis steigt überproportional

Das EBIT expandierte sogar um 46,2 Prozent auf 57,43 (VJ 39,28) Mio. EUR. Aber auch der Anstieg ohne den Konsolidierungseffekt in Höhe von 16,7 Prozent kann sich sehen lassen. Grund dafür waren geringere Wertberichtigungen als im Vorjahr. Nach Steuern stand ein Konzerngewinn von 26,55 (VJ 24,54) Mio. EUR in den Büchern.

Die Funds from Operations (FFO) wurden um 41,3 Prozent auf 44,17 (VJ 31,26) Mio. EUR erhöht. Da sich die Anzahl der Aktien aufgrund der Kapitalerhöhung von 61,78 auf 71,08 Mio. Stück erhöhte, stieg der FFO pro DES-Aktie „nur“ um 21,6 Prozent auf 0,62 (VJ 0,51) Euro.

Durch die Kapitalerhöhung ging das Eigenkapital zum Ende des ersten Quartals auf 2,38 Mrd. EUR nach oben von 2,04 Mrd. EUR zum Jahresende 2022, was einer Eigenkapitalquote von 56,6 (2022: 55,7) Prozent entspricht. Die liquiden Mittel kletterten auf 404,46 (2022: 382,86) Mio. EUR. Aufgrund der Übernahmen stiegen die Finanzverbindlichkeiten von 1,48 auf 1,63 Mrd. EUR an.

Handel im Wandel

Herausforderungen für die DES sieht der Vorstand in den noch nicht final abschätzbaren Langzeitfolgen der Pandemie, sich wandelnden Shop-Konzepten sowie der weiterwachsenden Bedeutung des Online-Handels. So musste das Unternehmen im Auftaktquartal die Insolvenzen von Textil- und Schuh-Einzelhändlern sowie einer Warenhauskette verkraften. Positiv zu werten ist dagegen, dass der Trend zur Vergrößerung der Mietflächen geht, und dass vermehrt ausländische Einzelhändler ihren Markteintritt in Deutschland planen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Jahresprognose mit einem FFO je Aktie zwischen 2,0 bis 2,10 (VJ 2,11) Euro bestätigt.

Fazit: Nach ihrem Jahrestief bei 18,20 Euro im März hat sich die Deutsche Euroshop-Aktie wieder berappelt und notiert derzeit bei rund 21 Euro. Ich halte das Papier für konservative Anleger, die Wert auf eine regelmäßige Dividendenausschüttung legen, nach wie vor für interessant. Schnäppchenjäger versuchen bei unter 20 Euro zum Zuge zu kommen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 212,80 220,30 216,23
FFO je Aktie in EUR 2,11 2,05 2,10
KGV (auf FFO-Basis)
10 10 10
Dividende je Aktie in EUR 2,50 1,10 1,20
Dividendenrendite 11,96 % 5,26 % 5,74 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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