Analyse
11:00 Uhr, 13.01.2023

DEUTSCHE EUROSHOP - Ein ordentlicher Schluck aus der Kapitalpulle!

Der Betreiber von Shoppingcentern plant sein Immobilienportfolio zu optimieren. Die dazu notwendigen Mittel sollen über eine Kapitalerhöhung eingeworben werden.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche EuroShop AG - WKN: 748020 - ISIN: DE0007480204 - Kurs: 23,440 € (XETRA)

Wie das Unternehmen mitteilte, sollen jeweils Minderheitsbeteiligungen an den Shoppingcentern in Magdeburg, Neunkirchen, Passau, Harburg, Wetzlar und Danzig, an welchen die Deutsche Euroshop bereits beteiligt ist. Ziel ist es, die jeweilige Beteiligungshöhe auf 75 bis 100 Prozent aufzustocken. Dadurch möchte sich der Konzern zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten erschließen und eine Optimierung der Portfoliostruktur erreicht werden. Zudem könnten dadurch künftig auch höhere Dividenden ausgeschüttet werden.

Das Volumen der Kapitalmaßnahme beträgt bis zu 316,3 Mio. Euro. Die Bezugsfrist soll am 17. Januar beginnen und bis zum 30. Januar dauern. Der Bezugspreis beträgt 21,50 Euro je neuer Aktie. Für 21 bisherige Euroshop-Aktien können 5 neue bezogen werden. Die Aktien, die nicht innerhalb der Bezugsfrist gegen Bareinlagen gezeichnet werden, können im Anschluss an die Verkäufer der Minderheitsbeteiligungen ausgegeben werden. Diese bringen dann ihre Minderheitenanteile als Sacheinlage in die Deutsche Euroshop ein.

Bis 2025 durchfinanziert

Operativ läuft es für das Hamburger Unternehmen nach der Corona-Pandemie wieder deutlich besser. In den ersten neun Monaten wurden bei Erlösen von 158,7 (VJ 157,8) Mio. EUR Funds From Operations (FFO) in Höhe von 96,4 (VJ 88,2) Mio. EUR bzw. 1,56 (VJ 1,43) je Aktie erwirtschaftet. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet das Management einen FFO je Aktie von 1,95 bis 2,05 (VJ 1,98) Euro. Der Nettovermögenswert pro Aktie lag zum Ende des dritten Quartals bei 38,65 (VJ 38,43) Euro. Was derzeit auch nicht ganz unwichtig ist: Bis September 2025 braucht der Immobilienkonzern keine neuen Anschlussfinanzierungen.

Fazit: Die Kapitalerhöhung der Deutsche Euroshop AG wird zwar deutlich unter dem inneren Wert der Aktie durchgeführt, dies ist beim derzeitigen Umfeld für Immobilienaktien aber auch gar nicht anders möglich. Die Maßnahme macht Sinn, da aufgrund der steigenden Zinsen, das Bewertungsniveau zurückkommt, was Käufern in die Hände spielt. Aktionäre können daher bei der Kapitalerhöhung daher ruhig mitziehen.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 214,74 215,56 217,58
Ergebnis je Aktie in EUR 1,93 2,14 2,11
KGV 12 11 11
Dividende je Aktie in EUR 1,03 1,15 1,18
Dividendenrendite 4,42 % 4,94 % 5,06 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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