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13:11 Uhr, 21.05.2004

Deutsche Börse übernimmt doch die Londoner Börse?

Deutsche Börse-Chef Seifert bereitete die Aktionäre auf der HV am Mittwoch auf eine mögliche Namensänderung im nächsten Jahr vor. Zur Begründung verwies er auf die zunehmende Internationalisierung und Reichweite des Geschäftsmodells, die aus dem Firmennamen nicht hervorgeht. Gleichzeitig deutete Seifert mögliche Akquisitionen im Rahmen der Börsenkonsolidierung an.

Aus der Sicht von Olaf Kayser, Analyst bei der Landesbank Rheinland-Pfalz weisen diese Schritte auf eine Neuauflage der im Jahr 2000 gescheiterten Fusion mit der Londoner Börse (LSE) hin. Die LSE spiele die entscheidende Rolle im Wettbewerb um die Vorherrschaft in der europäischen Börsenlandschaft zwischen Euronext und Deutscher Börse. Sie besitze den größten Kassamarkt in Europa, gelte jedoch als Übernahmekandidat, weil sie über keinen Terminmarkt verfügt, so der Aktienexperte. In letzter Zeit hätten jedoch die Terminmärkte einen Großteil der Umsätze von den Aktienmärkten an sich gezogen. Sowohl Euronext als auch die Deutsche Börse würden durch eine Übernahme der LSE einen entscheidenden Schritt nach vorne machen, hieß es.

Allerdings dürfte die LSE kaum bereit sein, unter dem Namen Deutsche Börse zu firmieren, was auf eine Namensänderung hindeutet, so Kayser in einer aktuellen Studie. Außerdem fehle Euronext nach den kostspieligen Übernahmen der Liffe und des London Clearing House die Finanzkraft für eine weitere Transaktion. Damit dürften sich die Chancen der Deutschen Börse für einen großen strategischen Schritt verbessert haben.

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