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13:39 Uhr, 14.01.2009

Deutsche Bank und Post handeln Postbank-Deal neu aus

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Frankfurt/Bonn (BoerseGo.de) - Die Deutsche Bank und die Deutsche Post haben sich im Zusammenhang mit dem Verkauf der Postbank auf neue Bedingungen geeinigt. Die Deutsche Bank werde die Anteile der Postbank zum Teil mit eigenen Aktien zahlen, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Die Transaktion ist damit kapitalschonender für das Frankfurter Institut. Im Gegenzug erhalte die Deutsche Post die Erlöse aus der Gesamttransaktion am Tag des Closing und damit drei Jahre früher als erwartet. Die Unternehmen gehen vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden davon aus, die Transaktion bis spätestens 27. Februar 2009 abschließen zu können. Der Barwert der Transaktion entspricht den Angaben zufolge 4,9 Milliarden Euro.

Der Vertrag werde nun in drei Teilen umgesetzt. In einem ersten Schritt werde die Deutsche Bank 50 Millionen Aktien der Postbank - das entspricht einem Anteil von 22,9 Prozent - voraussichtlich im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung im Wert von etwa 1,1 Milliarden Euro erwerben. In Folge dessen wird die Deutsche Post einen Anteil von rund 8 Prozent an der Deutschen Bank halten. Über die eine Hälfte dieser Aktien könne die Deutsche Post ab Ende April frei verfügen. Die andere Hälfte dieser Aktien sei ab Mitte Juni veräußerbar. Für eine Veräußerung sind dem Vernehmen nach marktschonende Mechanismen vereinbart worden.

Zeitgleich werde die Deutsche Bank eine Pflichtumtauschanleihe der Deutschen Post zeichnen, die nach Ablauf von drei Jahren inklusive der aufgelaufenen Zinsen in 60 Millionen Aktien, oder 27,4 Prozent, der Postbank getauscht wird. Dabei handele es sich um eine Nullkupon-Anleihe mit einer Verzinsung von 4 Prozent p.a.. Der Barwert zum Zeitpunkt des Closing beträgt voraussichtlich 2,7 Milliarden Euro.

Für die verbleibenden Aktien (26,4 Millionen Aktien bzw. 12,1 Prozent) bestehen weiterhin Kauf- und Verkaufsoptionen. Die Optionen werden durch die Zahlung des Barwertes zum Zeitpunkt des Closing in Höhe von 1,1 Milliarden Euro besichert. Die Fristen zur Ausübung der Optionen laufen nun zwischen dem 36. und 48. Monat nach Abschluss der Transaktion.

Durch Besicherung der Verkaufsoption und durch die Zeichnung der Pflichtumtauschanleihe erhält die Deutsche Post unmittelbar liquide Mittel von voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro wovon 3,1 Milliarden Euro bereits am 2. Januar 2009 an die Deutsche Post geflossen seien.

Für die Deutsche Bank reduziert sich bei Closing der neuen Struktur die erwartete Tier 1-Kapitalbelastung von ursprünglich 2,2 Milliarden Euro auf 1,0 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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