Kommentar
18:05 Uhr, 22.11.2021

USA und andere Länder wollen strategische Öl-Reserven freigeben - S&P 500 und Nasdaq-100 markieren nach Powell-Nominierung neue Rekordhochs

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Biden nominiert Fed-Chef Powell für zweite Amtszeit
  • Kauflaune im Euroraum bricht im November ein
  • Bundesbank erwartet wirtschaftliche Flaute
  • China weist Vorwurf des Hegemonialstrebens zurück
  • Österreich: Dreiwöchiger Lockdown
  • Abkommen zur Kooperation bei Atom-U-Booten
  • Russland baut Impfstoffproduktion aus
  • Vonovia beschließt Kapitalerhöhung von 8 Mrd. Euro
  • Deutsche Bank nominiert neuen Aufsichtsratschef
  • TeamViewer: Keine Dividende, keine Aktienrückkäufe
  • Biontech prüft zusätzliche Impfstofflieferungen an Deutschland
  • Machtkampf bei Volkswagen beigelegt

Markt

  • Anleger haben erfreut auf die Nachricht reagiert, dass US-Notenbankchef Jerome Powell von US-Präsident Joe Biden für eine zweite Amtszeit nominiert wird. S&P 500 und Nasdaq-100 konnten im Anschluss auf neue Rekordstände klettern. Allerdings setzten die im Anschluss steigenden Zinsen den Nasdaq-100 sowie Aktien von Technologie- und Wachstumsunternehmen deutlich unter Druck. Wenig erfreulich sah es zu Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt aus, wo stark steigende Corona-Infektionszahlen und die Aussicht auf strengere Corona-Beschränkungen die Stimmung belasten. Bundespräsident Steinmeier unterzeichnete am Montag die in der vergangenen Woche beschlossenen Verschärfungen der Corona-Regeln, u.a. mit 3G-Regeln in öffentlichen Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz. Die Regeln könnten damit am Mittwoch in Kraft treten. Laut dem Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dürfte das Thema Lockdown noch einige Zeit wie ein Damoklesschwert über dem deutschen Aktienmarkt hängen und die Kurse deckeln. Auch hierzulande gebe es mittlerweile die Sorge, dass die Infektionswelle vielleicht nur mit dieser strengen Maßnahme gebrochen werden kann. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Montag mit einem Minus von 0,27 Prozent bei 16.115,69 Punkten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Energiekonzern E.ON hat sich neue Ergebnis- und Wachstumsziele bis 2026 gegeben. Für das Jahr 2026 erwartet der Konzern im Kerngeschäft nun ein bereinigtes EBITDA von 7,8 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 0,90 Euro. Das Gesamtinvestitionsvolumen zwischen 2022 und 2026 soll sich im Kerngeschäft auf 27 Milliarden Euro belaufen. Die bisherige Dividendenpolitik wird verlängert. Für 2021 schlägt E.ON eine Dividende von 0,49 Euro je Aktie vor, nach 0,47 Euro ein Jahr zuvor.
  • Im Machtkampf zwischen Betriebsrat und Volkswagen-Chef Herbert Diess wird Reuters zufolge an einer Einigung getüftelt. Ziel sei ein Gesamtpaket aus mehreren Vorstandspersonalien, Beschäftigungsperspektiven für die Arbeitnehmer und Investitionszusagen für die kommenden Jahre, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider. Das würde auch bedeuten: „Es geht weiter mit Diess", sagte einer der Insider. In diese Richtung neige sich derzeit das Pendel.
  • Laut Tesla-CEO Elon Musk kommt das Model S Plaid möglicherweise im Frühjahr kommenden Jahres auch in China auf den Markt. Das Auto weist eine Norm-Reichweite von gut 800 Kilometern auf und kann Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern pro Stunde erreichen.
  • Die chinesische Wettbewerbsbehörde hat gegen Unternehmen wie Alibaba, Tencent und Baidu Bußgelder in Höhe von insgesamt 21,5 Mio. Yuan (umgerechnet gut 3 Mio. Dollar) verhängt. Dies ist die jüngste Runde von Strafen im Rahmen der laufenden Monopolbekämpfung in China. Die Unternehmen müssen für jeden der 43 festgestellten Kartellverstöße 500.000 Yuan zahlen, teilte die staatliche Behörde für Marktregulierung mit.
  • Activision Blizzard-CEO Bobby Kotick erwägt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, seinen Posten aufzugeben, wenn er die internen Probleme nicht beheben kann. Kotick soll diese Äußerungen gegenüber leitenden Managern gemacht haben, nachdem er und das Unternehmen wegen des Umgangs mit Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens in die Kritik geraten waren.
  • Laut der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei wird Apple nicht in der Lage sein, neue iPads rechtzeitig zu Weihnachten in wichtigen asiatischen Märkten auszuliefern. Dem Bericht zufolge sind die Lieferverzögerungen deutlich stärker ausgeprägt als in einem normalen Jahr.
  • Die US-Seuchenbehörde Centers for Disease Control and Prevention CDC hat am Freitag die endgültige Freigabe für Covid-Auffrischungsimpfungen für Erwachsenen erteilt. Darüber hinaus gaben Pfizer und Biontech positive Studienergebnisse für Impfstoffempfänger im Alter von 12 bis 15 Jahren bekannt. Das Nebenwirkungsprofil des Impfstoffs entsprach demnach im Allgemeinen den bisherigen klinischen Sicherheitsdaten. In der Nachbeobachtungszeit von mindestens sechs Monaten nach Erhalt der zweiten Impfdosis hätten keine ernsthaften Sicherheitsbedenken festgestellt werden können, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die Wirksamkeit von 100 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung wurde bestätigt.
  • Der Energy-Drink-Hersteller Monster Beverage diskutiert mehreren Berichten zufolge eine Fusion mit Constellation Brands. Laut Bloomberg stehen die Details eines möglichen Deal noch nicht fest. Monster Beverage und der Spirituosenhersteller kommen zusammen auf einen Marktwert von fast 92 Mrd. Dollar.
  • Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will für 21 Dollar je Aktie in bar den Cloud-Telefonie-Anbieter Vonage schlucken. Es wäre der bislang größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte, inkl. Schulden wird Vonage so mit 6,2 Mrd. Dollar bewertet. Das Geschäft folgt auf die Übernahme des US-Wireless-Networking-Unternehmens Cradlepoint durch das schwedische Telekommunikationsunternehmen im vergangenen Jahr für 1,1 Mrd. Dollar.
  • Der Elektro-Pick-Up-Hersteller Rivian muss einen Rückschlag hinnehmen. Am Freitag wurde bekannt, dass der zweitgrößte US-Autobauer Ford und Rivian ihre Pläne zur gemeinsamen Entwicklung eines Elektrofahrzeugs aufgeben.
  • Der Corona-Impfstoffanbieter Biontech erwägt zusätzliche Lieferungen seines Corona-Vakzins an Deutschland. Aktuell prüfe Biontech, ob und wenn ja, wie viele Dosen das Unternehmen kurzfristig und zusätzlich zu den vertraglich bereits vereinbarten liefern könnte, verlautete eine Firmensprecherin. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, Biontech sei bereit, Deutschland kurzfristig zehn Millionen Impfdosen außerplanmäßig zu liefern.
  • Der Pharmakonzern Merck KGaA will sich in seiner Forschung künftig auf fünf Wirkstoffkandidaten konzentrieren. Die Pipeline an neuen Medikamenten solle voraussichtlich ab 2025 für erhebliches Wachstum sorgen, teilte der Konzern am Montag mit. „Wir erwarten in den nächsten Jahren spannende Neuzugänge und maßgebliche Fortschritte in unserer Früh- und Spätphasenpipeline", sagte Jörn-Peter Halle, Leiter der Forschung des Unternehmensbereichs Healthcare.
  • Der Reisekonzern TUI sieht sich vom dreiwöchigen Lockdown in Österreich beim Winter- und Skigeschäft zwar tangiert. Die Hauptbuchungen nach Mitte November seien nicht betroffen, sagt TUI-Deutschlandchef Stefan Baumert. Das Wintersportgeschäft im wichtigen Markt Österreich sei gefährdet. Dass das Beispiel Österreichs Vorbild für andere Länder sei, könne er nicht ausschließen, rechne aber derzeit nicht damit, so Baumert. Kunden könnte zudem in andere Urlaubsregionen ausweichen.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lobt den Impfstoff von Moderna. Das Vakzin von Biontech sei der Mercedes und der von Moderna der Rolls-Royce, sagt der CDU-Politiker. Beide Impfstoffe seien sehr sicher. Biontech sei der Impfstoff, den die Deutschen am meisten nachfragten. Hier sei die Nachfrage in den vergangenen zwei Wochen stark gestiegen. Heute und morgen würden insgesamt sechs Millionen Biontech-Dosen ausgeliefert. „Das muss jetzt erst einmal verimpft werden", sagt Spahn und resümiert: „Die Impfkampagne läuft wieder und weiter hoch." Spahn ist sich zudem sicher, dass am Ende dieses Winters jeder in Deutschland „geimpft, genesen oder gestorben" sein wird. Mit Blick auf die hochansteckende Delta-Variante rate er daher dringend nochmals zur Impfung, sagt Spahn in Berlin.
  • Der Softwareanbieter Teamviewer will vorerst keine Ausschüttungen vornehmen. „Zunächst geht es für uns darum, dass wir einige fundamentale Zweifel ausräumen, indem wir über einige Quartale unsere Prognosen sicher erfüllen", sagte Vorstandschef Oliver Steil der „Börsen-Zeitung“. „Dann werden wir überlegen, wo wir sinnvoll in Wachstum investieren können, und uns dafür auch wieder mögliche Zukäufe anschauen. In dem Fall wollen wir nicht ohne Cash dastehen", sagte der Manager. Sollten sich dann keine sinnvollen Wachstumschancen anbieten, könne man immer noch über eine Dividende nachdenken.
  • Der US-Finanzinvestor KKR will für elf Milliarden Euro das italienische Telekommunikationsunternehmen Telecom Italia (TIM) schlucken. KKR peilt demnach an, 100 Prozent der Aktien an TIM zu übernehmen und den Konzern dann von der Börse zu nehmen. Die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, hinterlegte bei den Italienern offiziell ihr Kaufinteresse. Der Investor bietet 0,505 Euro pro Aktie. Telecom Italia wird damit mit knapp elf Mrd. Euro bewertet. Das KKR-Angebot sei „nicht bindend und indikativ", teilte TIM mit.
  • Die Deutsche Bank hat einen Nachfolger für Aufsichtsratschef Paul Achleitner nominiert. Der Niederländer Alexander Wynaendts soll Achleitner nach der Hauptversammlung am 19. Mai kommenden Jahres nachfolgen, wie das Institut am Freitag mitteilte. Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrates empfehle, den Aktionären bei der Hauptversammlung im nächsten Jahr Wynaendts zur Wahl in das Kontrollgremium vorzuschlagen. Der Aufsichtsrat folgte am Sonntag der Empfehlung des Nominierungsausschusses. Wynaendts ist ein Überraschungscoup. Zuvor waren Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer, Ex-Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter sowie der Bayer-Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Winkeljohann als Nachfolge für Achleitner gehandelt worden. Derzeit ist Wynaendts Mitglied in mehreren Aufsichts- und Verwaltungsräten, unter anderem bei der Citigroup, Uber und Air France KLM. Sein Mandat bei der Citigroup werde er abgeben, hieß es.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia hat eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe zur Finanzierung der Übernahme von Deutsche Wohnen beschlossen. Wie der Konzern mitteilte, hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten für die bestehenden Vonovia-Aktionäre durchzuführen. Das Volumen werde rund 8 Milliarden Euro betragen. Vonovia will 200 Mio. neue Aktien ausgeben. Dabei berechtigen 20 bestehende Aktien zum Bezug von sieben neuen. Der Bezugspreis soll bei 40,00 Euro je Aktie liegen.
  • Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Nach der Attacke kann das Unternehmen seine IT-Systeme nun langsam wieder hochfahren. Vestas hatte am Wochenende mitgeteilt, am Freitag einen Hackerangriff bemerkt zu haben. Seither sei auch mit externen Spezialisten an der Wiederherstellung der IT-Sicherheit gearbeitet worden. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge seien Teile der internen IT-Infrastruktur betroffen gewesen, aber keine Dritten wie Kunden oder die Lieferketten. Zudem hätten die Produktions- und Service-Teams weiter arbeiten können.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Biden will zusammen mit anderen Ländern strategische Öl-Reserven freigeben, um gegen die stark gestiegenen Energiepreise vorzugehen. Dies berichtet am Montagabend die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Zuvor hatten bereits andere Medien gemeldet, die USA wollten einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben. Angeblich wollen sich auch Indien, Japan und China an der Maßnahme beteiligen.
  • In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im Oktober im Monatsvergleich um 0,8 Prozent gestiegen, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Montag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,4 Prozent gerechnet. Auf das Jahr hochgerechnet stieg die Zahl der Verkäufe auf 6,34 Mio.
  • Die Bundesbank hält einen Anstieg der Inflation in Deutschland auf knapp 6 Prozent im November für möglich. Im Oktober war der harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI in Deutschland auf 4,6 Prozent gestiegen. In diesem Monat könnte die Rate „sogar knapp 6 Prozent betragen", schrieb die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.
  • Der Personalmangel bei deutschen Unternehmen ist höher als noch vor der Corona-Krise. Das ist das Ergebnis des DIHK-Reports Fachkräfte 2021. Mehr als die Hälfte der Unternehmen könnten derzeit offene Stellen zumindest vorübergehend nicht besetzen. Damit kommen laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) neben der Knappheit bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie Lieferkettenproblemen immer häufiger Engpässe bei Fachkräften hinzu.
  • Das Verbrauchervertrauen im Euroraum ist im November um zwei Punkte auf minus 6,8 Zähler gesunken, wie aus der aktuell veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf minus 5 Zähler gerechnet. Auf die Kaufstimmung drücken insbesondere die stark gestiegenen Preise. Die Teuerungsrate im Euroraum lag im Oktober mit 4,1 Prozent so hoch wie seit über 13 Jahren nicht mehr.
  • Auch Brandenburg verschärft seine Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Ab Mittwoch soll im Einzelhandel, ausgenommen sind Geschäfte für den täglichen Bedarf, die 2G-Regel gelten, wie die Staatskanzlei mitteilte. Weihnachtsmärkte sollen nicht eröffnet beziehungsweise bestehende wieder geschlossen werden.
  • US-Präsident Joe Biden hat Jerome Powell am Montag für eine zweite Amtszeit nominiert. Powells Mandat läuft im Februar aus. Die ebenfalls für den Vorsitz gehandelte Lael Brainard soll den Vizeposten bekleiden. Die Märkte zeigen sich erleichtert jetzt endlich Klarheit bezüglich dem kommenden Fed-Chef zu haben. Vor allem der Bankensektor jubiliert. Zwar wird Brainard als Vice Chair viel Mitsprache bei der Regulierung von Banken haben, aber mit Powell an der Spitze ist die Gefahr einer neuen Regulierungswelle vorerst gebannt. „Es ist gut, dass Joe Biden nicht gegenüber dem linken Parteiflügel eingeknickt ist und Jerome Powell als Fed-Chef im Amt bestätigt“, kommentierte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. Aber man dürfe sich nichts vormachen. „Joe Biden und die vielen anderen Politiker in Washington brauchen für ihre weitreichenden Umbaupläne niedrige Zinsen“. Es sei fraglich, ob die Fed noch unabhängig genug ist, um entschieden gegen das ernste Inflationsproblem in den USA vorzugehen.
  • Die deutsche Wirtschaft steuert nach Einschätzung der Bundesbank auf eine wirtschaftliche Delle zu. „Aus heutiger Sicht könnte das Bruttoinlandsprodukt im Herbstquartal 2021 in etwa auf der Stelle treten", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Der vom Dienstleistungssektor ausgehende Wachstumsschub sei wohl zunächst weitgehend ausgelaufen. Im gesamten Winterhalbjahr bestünden Risiken durch ein verstärktes Pandemiegeschehen. Nach derzeitigem Stand dürften die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen aber weniger gravierend ausfallen als in früheren Pandemiewellen. Zudem warnte die Bundesbank vor wirtschaftlichen Folgen einer Immobilienkrise in China. „Von einer schweren Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt könnten spürbare realwirtschaftliche Effekte auf Deutschland und andere Länder ausgehen", heißt es im Monatsbericht der Bundesbank.
  • Die Bundesregierung hält nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert an der Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht fest. Die Diskussion sei verständlich, aber die amtierende Bundesregierung werde ihre Haltung nicht mehr ändern. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält einen allgemeinen Lockdown ohnehin nicht für rechtlich möglich. „Ein Generallockdown für das gesamte Land für Geimpfte und Ungeimpfte ist nicht verhältnismäßig", sagt er. Regional sei dies aber möglich, um auf besonders schwierige Situationen zu reagieren.
  • Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält angesichts der dramatischen Entwicklung bei den Corona-Infektionen die aktuellen Maßnahmen nicht für ausreichend. "Wir haben eine hoch dramatische Situation. Was jetzt gilt, ist nicht ausreichend. Wir haben eine Lage, die alles übertreffen wird, was wir bisher hatten", so Merkel.
  • Deutschland lehnt die Aufnahme von 2.000 Migranten aus Belarus ab. Ein entsprechender Vorschlag des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sei für die Bundesrepublik und die Europäische Union nicht akzeptabel, sagte ein Regierungssprecher am Montag in Berlin.
  • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt der Wert am Montag bei 386,5. Am Vortag betrug er 372,7, eine Woche zuvor 303. Die Gesundheitsämter meldeten per Montagmorgen mehr als 30.600 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden. Den Angaben zufolge starben 62 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.
  • Chinas Staat- und Regierungsschef Xi Jinping hat Vorwürfe zurückgewiesen, die Volksrepublik strebe in Südostasien eine Vormachtstellung an. Sein Land lehne Hegemonismus ab, sagte Xi in einer virtuellen Konferenz mit den ASEAN-Staaten. Vielmehr wolle Peking freundschaftliche Beziehungen zu seinen Nachbarn pflegen. Hintergrund. Im südchinesischen Meer gibt es Gebietskonflikte zwischen China und Anrainerstaaten, die zur ASEAN-Gruppe gehören.
  • Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl in Chile zeichnet sich in dem südamerikanischen Land eine Stichwahl der der politischen Extreme um das höchste Staatsamt ab. Der deutschstämmige Rechtsaußen-Kandidat José Antonio Kast kam auf gut 28 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt mitteilte. Für den linken Politiker Gabriel Boric stimmten rund 25 Prozent der Wähler. Damit dürften die beiden Bewerber von den äußersten Rändern des politischen Spektrums in die Stichwahl am 19. Dezember einziehen. Obwohl Chile eines der wirtschaftsstärksten Länder der Region ist, gibt es große soziale Ungleichheit. Die Proteste richteten sich gegen das neoliberale Wirtschaftssystem.
  • In Österreich sind ab heute nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs geöffnet, der Kulturbetrieb ruht, die Museen und Kinos haben geschlossen. Die Menschen dürfen ihr Zuhause nur aus triftigem Grund verlassen. Die Schulen bleiben geöffnet. Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) betonte, dass die Beschränkungen am 13. Dezember beendet würden.
  • Zwei Monate nach Bekanntwerden der Pläne für eine Kooperation bei Atom-U-Booten haben Australien, die USA und Großbritannien ein erstes Abkommen geschlossen. Gegenstand ist der Austausch sensibler Informationen über nukleare Antriebstechnik. Der Pakt wird als Reaktion auf den zunehmenden Einfluss Chinas gewertet.
  • Angesichts der heiklen Corona-Lage in Russland will das Land seine Impfstoffproduktion ausbauen. Bis Jahresende sollen demnach 300 Mio. Dosen russischer Vakzine ausgeliefert werden.

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