Analyse
09:22 Uhr, 04.10.2016

DEUTSCHE BANK - Kann sich George Soros bei Sigmar Gabriel bedanken?

Am Wochenende hat Wirtschaftsminister Gabriel die Deutsche Bank öffentlich kritisiert. Und das in der derzeit heiklen Situation, in der sich das Bankhaus derzeit befindet ...

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Bank AG
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  • Deutsche Bank AG - WKN: 514000 - ISIN: DE0005140008 - Kurs: 11,825 € (XETRA)

Ein paar Worte zum Status quo.

Die Marktkapitalisierung der Deutschen Bank Aktie liegt mittlerweile unterhalb der von Twitter. Nicht zu fassen. Die Credit Spreads (Risikoprämien) explodieren und haben mittlerweile Niveaus oberhalb der Finanzkrise erreicht. Sie signalisieren, dass der Markt das Defaultrisiko immer höher einschätzt. Die Situation ist gefährlich.

Die Bedeutung der Deutschen Bank im deutschen Finanzsystem ist enorm. Die dritte Grafik zeigt die Verflechtungen innerhalb des deutschen Finanzsystems. Die Bedeutung ist so enorm, dass man sie unmöglich insolvent gehen lassen kann. Die Frage der Insolvenz stellt sich nicht!

Laut IWF (IMF) ist die Deutsche Bank systemrelevanter als J.P. Morgan oder Goldman Sachs. S. vierte Grafik.

Ergo: Die Bundesrepublik wird die Deutsche Bank auf keinen Fall insolvent gehen lassen. Da sich Merkel und Gabriel immer ein bißchen im Wahlkampf befinden, befinden sie sich bei diesem Thema in einem Dilemma. Milliardenbürgschaften für Banken kommen bei der Bevölkerung nachvollziehbarerweise schlecht an. Im Worst Case wären sie aber unumgänglich. Weshalb Gabriel in der derzeit schwierigen Lage der Deutschen Bank öffentlich noch draufdrischt ? Entweder er ist ein geistiger Tiefflieger oder aber das Statement ist kalkuliert. Es ist ein dezenter Hinweis an die US Behörden, die derzeit auszuhandelnde Strafe für das Bankhaus nicht zu hoch zu bemessen. Letzteres ist eher wahrscheinlich. Gabriel als Bad Cop in dem Good Cop - Bad Cop Spiel, möglicherweise sogar mit den Verantwortlichen der Deutschen Bank abgesprochen.

Der Hedgefondsmanager George Soros, der bekanntermaßen vor geraumer Zeit eine größere Shortposition auf die Deutsche Bank Aktie gemeldet hatte, profitiert von der kurzfristig sich verschärfenden Lage des Geldhauses, er hat die Lage als großer Trader im Vorfeld wieder einmal richtig eingeschätzt.

Auch die US-Amerikaner in Gestalt des anklagenden US Justizministeriums dürften kein Interesse haben, die Lage eskalieren zu lassen. Die USA haben kein Interesse an einem Wiederaufflammen der Finanzkrise.

Rein charttechnisch würde ich Shorts auf jeden Fall glattstellen. Rein charttechnisch ist die Aktie für mich allerdings auch kein Kauf.

Abschließend möchte ich auf eine technische Kommentierung meines Kollegen Michael Borgmann verweisen, der den Deutsche Bank Chart derzeit durchaus positiv sieht.

Deutsche Bank AG - Mögliche 100 % Rallye voraus - Betrachtung des Wochen-Charts

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11 Kommentare

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  • Mike2016
    Mike2016

    Wie war das noch am 10.01.2006, Herr Weygand?

    Ihr Kommentar:

    Meiner Meinung nach kehrt die Branche zu den Fehlern der Jahrtausendwende zurück. Die Internet-Unternehmen kaufen Kunden statt Umsätze und Profitabilität. Kurzfristig mag es funktionieren, aber langfristig wird sich das rächen.

    Geschichte wiederholt sich eben doch. eBay musste bereits den ersten herben Rückschlag hinnehmen und sich eingestehen, dass es für den populären VoIP-Anbieter Skype bei der Übernahme im Jahr 2005 deutlich zu viel auf den Tisch gelegt hat. Auch die Rentabilität bei Google muss eigentlich nach allen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten früher oder später angesichts der Zukäufe leiden. Ich glaube, dass es alleine schon aus diesen Gründen in den kommenden zwei oder drei Quartalen zu Korrekturen kommen wird – mit oder ohne Subprime-Krise. Dann könnte eine Massenflucht der Investoren aus dem Segment einsetzen. Die Schwerkraft wird die Kurse wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen – wie schon 2000.

    ...und plötzlich heißt es:

    Facebook - Ich fresse einen Besen, wenn

    die Aktie in den kommenden Tagen und Wochen nicht bis 122 $ ansteigt. Schöner inverser SKS Boden auf Sicht von 2-3 Wochen dürfte den Aktienkurs m.E. nach oben hebeln.

    Facebook ist trendtechnisch eine der stärksten US Aktien. Bin mal gespannt ...

    Die Geschichte hat sich nicht wiederholt!!!!

    14:18 Uhr, 30.03.2017
  • SPmad
    SPmad

    System relevant klingt wie alternativlos!

    21:11 Uhr, 04.10.2016
  • Schtonk
    Schtonk

    Der sehr gute Artikel von Simon Hauser sagt eigentlich alles, was zur Situation der DeuBa zu sagen ist. Alles andere ist pure Spekulation.

    20:12 Uhr, 04.10.2016
  • kopfsache
    kopfsache

    es bleibt dabei, kursziel: 0 €

    18:03 Uhr, 04.10.2016
  • marigold
    marigold

    aiaiai, "Systemrelevant" wenn ich das schon höhre, was ist schon Systemrelevant, sicherlich keine Bank, abgesehen von den Nutznießern solcher Unternehmen, dazu gehören halt auch hochrangige....

    18:01 Uhr, 04.10.2016
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Shrecken ohne Ende: Das Gras wird auch noch grün sein, wenn es die DB nicht mehr gibt. Und ein Wahnsinn das überhaupt entstehen zu lassen, dass eine Firma nicht mehr pleite gehen kann. Zeigt mir wir krank das System schon ist.

    17:57 Uhr, 04.10.2016
  • bongo
    bongo

    guter Artikel wenn der Tag X kommen sollte.

    http://n8waechter.info/2016/10/der-bondaffe-lesen-...

    14:23 Uhr, 04.10.2016
  • watuffli
    watuffli

    Bestimmte Banken, u.a. die Deutsche Bank, verdienen ihr Geld mit Geschäften, deren Risiken in der Endkonsequenz andere zu tragen haben. Wohin das führt, haben wir vor 8 Jahren gesehen. Und ganz unabhängig von den obwaltenden politisch-taktischen Gegebenheiten und geistigen Hoch- und Tiefflügen der Politiker verdient dieser traurige Befund jede öffentliche Kritik!

    14:12 Uhr, 04.10.2016
  • mamb
    mamb

    wieso vieleicht hat Soros von der Forderung bereits VOR kenntnisse gehbat, wie nennt na das noch?????????????????????????§§§§§§§§§§§§§§§§§§

    gruß

    m

    13:27 Uhr, 04.10.2016
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Meiner Einschätzung nach sollten derzeit selbst hochspekulative Anleger mit Elefanten-Nerven von der Aktie die Finger lassen. Anders als bei allen großen antizyklischen Kaufchancen der vergangenen 20 Jahre steht das Risiko in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag. Gleiches gilt für die Derivate der Deutschen Bank.

    Und ob eine Verstaatlichung der DB ein Ende der Finanzkrise signalisieren würde, das darf man getrost bezweifeln. Ich würde eher den Auftakt zum ganz großen Endspiel vermuten. Meine persönliche Meinung.

    10:44 Uhr, 04.10.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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