Analyse
23:31 Uhr, 03.10.2016

Deutsche Bank AG - Mögliche 100% Rallye voraus - Betrachtung des Wochen-Charts

Schaut man auf das allgemeine Markt-Sentiment zu dieser Aktie, so ähnelt das doch arg demjenigen der Öl-Aktien im Januar/Februar 2016 oder der Minen-Werte rund um den letzten Jahreswechsel - der breite Markt ist sich einig: "kann nur noch fallen - vermutlich auf NULL!".

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 11,570 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Deutsche Bank AG - WKN: 514000 - ISIN: DE0005140008 - Kurs: 11,570 € (XETRA)

Besprechungskurs: 11,57 €

Allgemeines: Schaut man auf das allgemeine Markt-Sentiment zu dieser Aktie, so ähnelt das doch arg demjenigen der Öl-Aktien im Januar/Februar 2016 oder der Minen-Werte rund um den letzten Jahreswechsel - der breite Markt ist sich einig: "kann nur noch fallen - vermutlich auf NULL!". Umso wichtiger ist es gerade in solchen Situationen zu versuchen, die Nachrichtenlage auszublenden und sich rein auf das Chartbild zu konzentrieren....

Technische Situation im Wochen-Chart: Ein Großteil aller großen "Kurs-Massaker" endet in der Regel mit einem Sell-Off(-Tag). An solchen Tagen werfen die letzten Entnervten ihre Stücke in den Markt, die letzten Stop-Loss-Orders greifen und diese fallen dann weich, nämlich in den Schoß der Schnäppchenjäger - der Wechsel von "schwachen" in "starke" Hände ist erfolgt.

Was braucht es im Idealfall für einen sauberen Sell-Off mit Turnaround-Charakter und Sentiment-Wechsel?

  1. Neue Verlaufs-Tiefs am besten mit sich dabei ausbildenden Allzeit-Tiefs und dem dadurch entstehenden temporären Unterschreiten einer letzten noch vorhandenen horizontalen Unterstützungs-Zone
  2. Überdurchschnittlich hohes Handelsvolumen
  3. Den Bruch einer psychologischen Marke (hierzu eignen sich die runden Marken am besten, z. B.: 10/100/1000)
  4. ein intraday-Reversal (die neuen Tiefs werden im Handels-Verlauf gekauft, der Wert schließt nach MINUS am Ende im PLUS)
  5. eine schöne Trendwende-Kerze oder gar komplette Trendwende-Kerzen-Formation in einer übergeordneten Zeiteinheit (z. B. Wochen- oder Monats-Chart)

Betrachtet man den Chart nach dem Kursverlauf der abgelaufenen Handels-Woche, so erfüllt dieser alle fünf benannten Punkte komplett: Es gab neue Tiefs, extrem gewaltiges Handels-Volumen, der letzte Support-Bereich zwischen ca. 11,00/11,90 wurde temporär geradezu geschreddert, die Aktie handelte kurzzeitig einstellig als die 10 €-Psycho-Marke fiel, intraday setzten dann plötzlich sehr starke Käufe ein und bildeten die größte weiße Tages-Kerze seit Jahren aus und da das alles an einem Freitag geschah, verblieb im Wochen-Chart ein gewaltiger vom Umsatzvolumen gestützter Hammer.

Ein Anfang ist geschafft und nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit hat nun ebenfalls ein Sentiment-Wechsel in der Aktie stattgefunden. Dies gilt es zu bestätigen, indem die nächsten "bad news" bestenfalls zu kurzfristigen Absackern führen, um am Ende aber dann doch gekauft zu werden. Der Trendfolger MACD läuft bereits seit etlichen Wochen (im Gegensatz zum Kurs) bullisch-divergent nach Norden, somit gleicht die technische Situation dort in etwa der rund um den Jahreswechsel 2014/2015, was am Ende immerhin zu ca. 47 % Kursgewinnen ab dem Low im Oktober 2014 führen sollte. Ob sich der Wert auf dem richtigen Weg (nach oben) befindet, wird sich in nächster Zeit vorrangig an zwei Dingen ausmachen lassen. Zum einen muss der Kurs im Wochen-Chart möglichst zügig den SMA20 anlaufen, welcher aktuell knapp über der 13,00 €-Marke verläuft, und auf Wochen-Basis dann auch brechen. Nächste und vorerst letzte Hürde wird dann die Zone zwischen 13,50/14,00 € darstellen. Gelingt auch dort ein Bruch, sollten die nächsten Kursziele zunächst rund 10 % höher zwischen 15,00/15,75 zu finden sein. Oberhalb dieses Bereichs befinden sich kaum technische Widerstände, die Aktie dürfte ab Überschreiten problemlos gen ca. 18,50 steigen. Dort läge eine Art Scheide-Marke für recht starke Rücksetzer (zum Beispiel könnte sich dann nach einem tiefen Rücklauf eine große inverse SKS-Wendeformation ausbilden). Oberhalb ca. 18,50 € wäre es technisch sogar noch einfacher, dort einfach weiter zu steigen, denn rund 5,00 € lang bräuchte der Kurs, um auf den nächsten größeren Horizontal-Resist zu stoßen. Aktuell ist noch starke Volatilität im Wert, darum ist kaum seriös vorhersehbar, ob es noch zu erneuten Rücksetzern an/unter 11,00 € kommen wird, um sozusagen die Lows nochmal zu testen und/oder ein "zweites Bein" auszubilden, für eine Fortsetzung der Bodenbildung wäre das aber nicht zwingend erforderlich. Erst Tages/Wochen-Schlusskurse unterhalb ca. 9,90 € würden das gesamte sich bietende Rallye-Szenario wohl zerstören und weitere Absacker in die Zone um 8,50 € oder tiefer könnten drohen. Aber so ist das nun mal an der Börse - eine große Chance erkauft man sich meistens mit einem erhöhten Verlust-Risiko.

Fazit: Eine reißerische Überschrift (100 %%%%) alleine kann selbstredend noch keine Rallye erzwingen aber an der Börse geht es schlichtweg um Wahrscheinlichkeiten und nach dem Kursgeschehen in der letzten Handels-Woche gibt es halt etliche, die dafür sprächen, dass sich die Aktie (stark) erholen könnte. Um das ganze auch einmal in Relation zu setzen: Die Aktie hatte seit ihren Höchstständen im Jahre 2007 nun bis Ende letzter Woche rund 92 % an Wert eingebüßt und selbst wenn sie zurück an 23,50/25,00 € steigen würde, wären das immer noch 80 % minus seit den Hochs von damals. Gelänge solch eine fulminante Rallye gar bis März/April 2017 so würde sie am großen Chartbild nicht einmal irgendetwas ändern können, der Kurs würde lediglich die mittelfristige Abwärts-Trendlinien aus den Zwischen-Tops von 2014 und 2015 erreicht haben, mehr nicht aber auch nicht weniger, denn dazwischen lägen dann ja immerhin 100 % Kursgewinn ab dem aktuellen Kurs-Niveau!

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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