Analyse
13:23 Uhr, 07.12.2025

Deutsche Bank: Investmentchancen in 2026

Deutsche Bank sieht 2026 als konstruktives Jahr mit breiteren Chancen jenseits des Tech-Megatrends. Während die globale Wirtschaft robust bleiben dürfte, warten Herausforderungen, die Investoren ernst nehmen müssen.

Das makroökonomische Umfeld

Die USA wachsen laut Deutsche Bank Research mit 2,1%, die Eurozone schleicht mit 1,1% dahin. Deutschland profitiert von seinem 500 Milliarden Euro Investitionspaket und dürfte auf 1,2% zulegen. China läuft schwächer (4,5%) wegen der Immobilienkrise. Alle Inflationsraten bleiben moderat im 2 bis 3% Bereich. Das Wichtigste: Die Notenbanken lockern weiter. Die US-Notenbank schneidet die Leitzinsen dreimal um je 25 Basispunkte, die EZB hält bei 2%.

Politik und Handel: Pragmatismus statt Eskalation

Der US-China-Konflikt dominiert. Nach der "Tariftruce" im Oktober lösen sich die Spannungen vorerst auf, aber unterschwellig bleibt es angespannt bei Halbleitern und seltenen Erden. China kontrolliert über 90% der Verarbeitung kritischer Rohstoffe, was geopolitische Abhängigkeit schafft. In den USA lenkt die Mid-Term-Wahl im November 2026 die interne Agenda. Deutschland und Europa greifen zur Industriepolitik: 65 Milliarden Euro Subventionen 2024 versus 40 Milliarden 2021. Das birgt Missallokationsrisiken.

Künstliche Intelligenz: Boom, keine Blase

KI treibt strukturelles Wachstum. McKinsey rechnet mit 5 Billionen Dollar zusätzliche Investitionen in KI-Computing bis 2030. Das entspricht Deutschlands Jahres-BIP. Anders als klassische Blasen: Tech-Giganten generieren massive Gewinne, robuste Cashflows und finanzieren Invests selbst. Deutsche Bank sieht keinen Bubble-Risk, warnt aber vor Stromengpässen bei energieintensiven Anwendungen und Cyberangriffen.

Anleihen: Zurück zu normalen Verhältnissen

Die invertierten Yield-Curves sind vorbei. Langfristanleihen werfen wieder mehr ab als kurzfristige. 10er US-Treasuries sollen bei 4,15%, deutsche Bunds bei 2,70% landen. Erstmals seit langem: Positive Realrenditen nach Inflation. Die Spreads bei Investment-Grade-Anleihen sind aber auf Jahrzehnt-Tiefs, was Qualitätsfokus verlangt. High-Yield bleibt interessant, aber das Ausfallrisiko steigt.

Aktien: Die Breite wacht auf

Big Tech dominiert noch (Magnificent 7 = 35% des S&P 500), aber andere Sektoren holen auf. Weltweit werden 13 bis 14% EPS-Wachstum erwartet, in Emerging Markets sogar 18%. Profiteure: Datacenterbau, Stromversorger, Industrierohstoffe, Robotik, Banken, Pharma, Luxusgüter. Small und Mid-Caps gewinnen an Attraktivität wegen Zinsrückgängen und lokalen Fiskalprogrammen. Japan überrascht positiv dank "Takaichinomics", Indien könnte nach Korrekturen interessant werden. Vorhersagen für Jahresende: S&P 500 bei 7500, DAX bei 26100, Stoxx Europe 600 bei 600.

Währungen: Dollar hält Position

Nach dem brutalen Absturz der ersten Jahreshälfte 2025 (minus 15% gegen Euro) stabilisiert sich der Dollar. Die Korrelation zwischen US-Aktienmarkt und Dollarkurs arbeitet dafür. KI-Investitionen bringen Kapital in die USA. Aber: Fed-Zinssenkungen, Schuldenpolitik und Sorgen um Notenbankindependenz könnten den Greenback unter Druck setzen. Jahresendziele: EUR/USD 1,15, USD/JPY 145.

Rohstoffe: Seltene Erden im Fokus

Öl pendelt bei 60 Dollar wegen erwarteter Überproduktion (4 Millionen Barrel täglicher Überschuss). Gold dagegen zieht an (4500 Dollar): Nachfrage von Zentralbanken, niedrigere Opportunitätskosten. Der Elefant im Raum: Seltene Erden. China raffiniert 92% der weltweiten Mengen, hält quasi ein Monopol. Eine E-Auto braucht 300 Gramm Neodym, 40 Gramm Dysprosium, 80 Gramm Praseodym. Ein F-35 über 400 Kilo insgesamt. Alternativen sind schwer zu finden. Investoren sollten seltene-Erden-Minen und Substitutionsforschung beobachten.


Meine persönliche Einschätzung, meine Prognose für das nächste Jahr werde ich in den nächsten Wochen peu a peu veröffentlichen.

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