Deutsche Bank: ETF-Markt trotzt der Marktschwäche und wächst kräftig
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Einer Studie der Deutschen Bank (DB) zufolge sind börsennotierte Fonds, so genannte ETFs, eine der wenigen Anlageklassen, die durch die Finanzkrise nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. ETFs konnten sogar wachsen: Während der MSCI Europe Aktienindex um rund 48 Prozent im Jahr 2008 gefallen ist, wuchsen die Vermögenseinlagen in europäischen ETFs um 24,3 Prozent auf 112,9 Milliarden Euro, nach 90,8 Milliarden Euro im Jahr 2007.
Die Studie untersucht die Hauptantriebskräfte dieser Entwicklung. Die Mittelzuflüsse von 52,4 Milliarden Euro seien als signifikant anzusehen – normale Fonds hatten Mittelabflüsse von 357,4 Milliarden Euro. Sowohl private als auch institutionelle Anleger hätten im letzten Jahr ETFs gekauft, und selbst wenn man die negativen Effekte herausrechnet, die sich durch den starken Wertverlust der Aktienindizes ergeben haben, stiegen die verwalteten Vermögenswerte (AuM) in europäischen ETFs im Jahr 2008 um 22,1 Milliarden Euro.
Private und institutionelle Anleger haben im letzten Jahr ihre Portfolios umgeschichtet und bevorzugten transparente und einfache Investmentprodukte gegenüber komplexeren Anlageklassen wie strukturierten Produkten, Derivaten, aktiv verwalteten Fonds und teilweise auch Hedgefonds. In diesem Zusammenhang profitierten die flexiblen und liquide handelbaren ETFs in allen Bereichen, von festverzinslichen ETFs, Stategie-ETFs, Geldmarktinvestments, Short-Aktienindizes und Kreditmarkt-ETFs. Besonders die Geldmarkt-ETFs genossen hohen Zulauf. Viele Vermögensverwalter schichteten laut der DB-Studie im Jahr 2008 in Index-ETFs um, da sie den Aufbau eines Core-Satellite-Ansatzes auf kostengünstige Art und Weise ermöglichen. Ohne Performanceeinbußen, so Berechnungen der DB, könnten im Idealfall Kosteneinsparungen von bis zu 25 Prozent realisiert werden.
Die Analysten rechnen mit einer Fortführung des Wachstumstrends bei ETFs auf mittelfristige Sicht, auch wenn die Kapitalmärkte sich im Jahr 2009 weiter volatil entwickeln werden. Bis zum Ende des Jahres 2010 könnten die verwalteten Vermögenswerte (AuM) laut DB-Prognose von 112,9 Milliarden Euro in 2008 auf 150 Milliarden Euro anwachsen. Dabei werde sowohl die Zahl der verfügbaren ETFs wie auch die Zahl der Käufer weiter zulegen. Besonders institutionelle Investoren hätten das Potenzial der ETFs noch nicht vollständig ausgeschöpft. Sie werden in den nächsten Jahren ETFs zu einem zentralen Baustein ihrer Strategie erheben. Auch Pensionsfonds werden in ETFs investieren. Ende des Jahres 2006 verwalteten Pensionsfonds 23 Billionen US-Dollar. Sollte nur 1 Prozent dieser Summe in ETFs investiert werden, rechnen die Analysten hoch, würde der weltweite ETF-Markt um ein Viertel wachsen.
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