Des einen Freud ist des anderen Leid
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- so kann die unterschiedliche Performance der Renten- und Aktienmärkte nach dem schwächer als erwarteten Philadelphia Fed-Index beschrieben werden. Nachdem der wichtige Frühindikator für das produzierende Gewerbe zum ersten Mal seit April 2003 wieder in den negativen Bereich (-0,4 nach +18,5 im Vormonat) abgerutscht war, drehte die bis dahin erfreuliche Entwicklung der Aktienmärkte ins Gegenteil und die Rentenmärkte bauten ihre bis dahin leichten Gewinne aus. Die Fed-Entscheidung, die Zinsen vorerst nicht weiter anzuheben, konnte die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank nicht beseitigen. Momentan belasten aber die nachgebenden Frühindikatoren eher die Aktienmärkte, das erhoffte „soft-landing“-Szenario der US-Konjunktur steht auf dem Prüfstand. Der ZEW-Konjunkturindikator aus Deutschland brach ebenfalls stark ein. Im Zuge der schwachen Daten gaben die meisten Marktindizes im Wochenverlauf nach und beendeten diese mit einem Minus, nur der EuroStoxx 50 konnte nahezu unverändert schließen. Der Dax verlor 0,9%, der amerikanische S&P500 rund 0,4% - zwischenzeitlich wurde, wie beim Dow Jones, noch ein Mehrjahreshoch erzielt. Der japanische Nikkei verlor als Folge der politischen Unsicherheit mehr als 1,4%. Zyklische Aktien und Versorgerwerte verloren in der Woche überdurchschnittlich. Der nachgebende Ölpreis konnte nicht beflügeln.
Da die Aktienmärkte noch auf den Beginn der Berichtssaison ab Mitte Oktober warten, werden sich die Investoren weiterhin auf makroökonomische Daten konzentrieren. „Besonders werden wir die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA am Mittwoch beachten“, sagt cominvest-Fondsmanager Klaus Breil. „Daran können wir abschätzen, ob sich die gesamte US-Konjunktur abschwächt, oder ob der schwache Philadelphia Fed Index ein regionales Problem darstellte.“ Angesichts der teils schwächer erwarteten Makrodaten und dem Fortschreiten der Gewinnwarnungssaison erwartet cominvest für diese Woche weitere moderate Kursabgaben bei einem Anhalten des positiven Grundszenarios.
Für den Rentenmarkt rechnen wir mit eher neutralen Impulsen aus den USA. Einerseits wird sich die Abschwächung am US-Wohnungsmarkt fortsetzen, andererseits dürften sich die Konsumentenvertrauens-Indikatoren nach dem deutlichen Ölpreisverfall wieder freundlicher entwickeln. Eine hohe Bedeutung dürften daher Äußerungen von Fed-Vertretern und deren Einschätzung über die Tragweite der Immobilienabschwächung für die Gesamtwirtschaft zukommen. In Euroland sollten insgesamt freundliche Einflussfaktoren überwiegen. Aufgrund des Ölpreis-Rückgangs ist vor allem in Deutschland mit einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate zu rechnen. In Euroland dürfte dieser Rückgang dazu führen, dass die Inflationsrate erstmals seit Frühjahr 2005 wieder unterhalb der 2%-Marke liegen wird. Auch bei den Unternehmensvertrauens-Indikatoren, wie dem deutschen ifo-Index, ist mit weiteren leichten Rückgängen zu rechnen. Insgesamt geht cominvest für diese Woche daher von einem leicht freundlichen Rentenmarkt aus, der Kurspotenzial bis 118,50 besitzen sollte.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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