Kommentar
08:47 Uhr, 30.05.2006

Derivate: Mittelzuflüsse im April – Express-Zertifikate sind Monatssieger

Das Wachstum im deutschen Markt für derivative Wertpapiere hat sich im April gegenüber dem Vormonat verlangsamt, war aber mit +1,3 % weiterhin positiv. Dabei war die Steigerung der Assets under Management bei den von der xtp GmbH in Kooperation mit der Zertifizierungsgesellschaft der ebs European Business School untersuchten neun Emittenten um EUR 737,7 Mio. auf EUR 57,3 Mrd. reines Neugeschäft. Nach Schätzung des Derivate Forums stieg das Volumen des Gesamtmarktes Ende April auf EUR 95,5 Mrd.

Entsprechend der Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte im April waren die Preiseffekte bei diesen Basiswerten nahezu irrelevant (Anlageprodukte 0,0% – Hebelprodukte +0,7%). Deutlich zu erkennen dagegen waren die Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten, die zu Preiseffekten von +4,1% (Anlage-) bzw. +45,8% (Hebelprodukte) führten, was bei einem Anteil von 2,1% respektive 11,8% dieser Assetklasse nicht ins Gewicht fällt.

Anleger wollen auch im Seitwärtsmarkt verdienen – Indexprodukte verlieren

Dennoch sind Währungs- und Rohstoffderivate beim Blick auf die Basiswerte durch diesen Preiseffekt die April-Gewinner – sowohl bei Anlagezertifikaten (+15,1%) als auch bei Hebelprodukten (+48,2). Auffällig auch der Anstieg von Hebelprodukten auf Renten um +12,6%. Der deutliche Anstieg der Volumina in Hebelprodukten um 6,4% vergrößert deren Anteil am Gesamtmarkt weiter von bisher 1,5 auf jetzt 1,7% und lässt für April auf zusätzliche spekulative Investoren schließen.

Differenziert nach Produktkategorien vereinigten Express-Zertifikate mit +7,2% allein die Hälfte der neu hinzu gewonnenen Volumina. In Zugewinnen bei Bonus- und Teilschutzzertifikaten (+3,2%) drückt sich das weiterhin steigende Sicherheitsbedürfnis der Anleger aus, während die begrenzte Phantasie der Anleger für weitere Kursgewinne schon im April bei Abflüssen aus Outperformance- bzw. Sprintzertifikaten (-3,8%) sowie reinen Indexzertifikaten (-2%) deutlich wurde.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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