Kommentar
11:03 Uhr, 09.11.2007

Derivate-Markt wächst um 21% gg. Jahresbeginn – Währungen und Rohstoffe gefragt

Das ausstehende Volumen (Open Interest) in derivativen Wertpapieren bei Privatanlegern ist innerhalb der ersten drei Quartale des Jahres 2007 um 21 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis der Erhebung des Marktvolumens, die im Auftrag des Derivate Forums bei 13 Emittenten monatlich durchgeführt wird. Auf Basis dieser Erhebung schätzt das Derivate Forum das Volumen des Gesamtmarktes auf EUR 139,4 Mrd. – nach EUR 137 Mrd. im Vormonat.

Im Monat September ist das von Privatanlegern in derivative Wertpapiere investierte Volumen um 1,9 Prozent auf EUR 97,6 Mrd. gewachsen. Von dieser Steigerung entfielen allerdings 1,4 Prozentpunkte auf Preiseffekte, sodass die Nettomittelzuflüsse noch 0,5 Prozent betrugen. Wie bisher in jedem Monat seit Bestehen der Statistik kann die Derivateindustrie wiederum ein Neugeschäft verzeichnen – im September gab es Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 493,7 Mio.

Differenziert nach Basiswerten lässt sich eine verstärkte Nachfrage nach Derivaten auf Währungen und Rohstoffe beobachten. Das in Anlagezertifikate investierte Volumen wuchs hier um 9,5 Prozent bzw. EUR 136,3 Mio., bei den Hebelprodukten waren es sogar 37,9 Prozent bzw. EUR 66,5 Mio. Doch auch die klassischen Anlagezertifikate auf Aktien – mit einem Open Interest von EUR 82 Mrd. größter Posten – legten zu: um 1,9 Prozent bzw. EUR 1,5 Mrd.

Betrachtet man die einzelnen Produktkategorien, konnten im September Bonus- und Teilschutzzertifikate den größten Zuwachs verzeichnen – das in diese Produktkategorie investierte Volumen stieg um 4,4 Prozent auf nun EUR 20,1 Mrd. Ebenfalls deutlich zulegen konnten die Garantiezertifikate mit einem Zuwachs von 1,4 Prozent. Sie blieben mit einem Anteil von 32,4 Prozent am ausstehenden Volumen die größte Kategorie. Auf den gesamten Zeitraum von Januar bis September gesehen, waren bei Privatanlegern vor allem Expresszertifikate gefragt, deren ausstehendes Volumen um 75,8 Prozent auf EUR 15,1 Mrd. zulegte. Den zweiten Platz beim Wachstum belegten Discount-Zertifikate – hier stieg das investierte Volumen um 43,5 Prozent auf EUR 13,5 Mrd.

Quelle: Derivate-Forum

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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