Der Wiener Leitindex hat Aufholpotenzial
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2018 ging mit einem Minus von fast 20 Prozent als eines der schlechtesten Jahre in die ATX-Geschichte ein. 2019 zeigt sich das umgekehrte Bild: Obwohl uns meisten Belastungsfaktoren wie beispielsweise die internationalen Handelskonflikte, der drohende „harte“ Brexit und die Sorgen vor einer sich abschwächenden Konjunktur auch im laufenden Jahr erhalten blieben, legte der ATX bis dato um 14,5 Prozent zu.
Allerdings ist Österreich damit im internationalen Vergleich Underperformer. DAX, Euro Stoxx 50 und S&P 500 glänzen mit Kursgewinnen von deutlich mehr als 20 Prozent. Anders als seine internationalen Kollegen hat der Wiener Leitindex die Delle des Jahres 2018 noch nicht wieder ausgebügelt. Als Index mit geringerer Liquidität ist der ATX von Kapitalzuflüssen und -abflüssen besonders betroffen. Die allgemeine Erholung an den Aktienmärkten im Jahr 2019 ist also beim ATX noch nicht richtig angekommen.
Die Perspektiven sind jedoch positiv: „Der langfristige Abwärtstrend des ATX ist nun endlich gebrochen, die technischen Indikatoren generieren klare Kaufsignale. Der österreichische Leitindex bietet aufgrund seiner Bewertung deutliches Aufholpotenzial gegenüber anderen Indizes“, erklärte Christoph Schultes, Chief Equity Analyst Österreich der Erste Group, anlässlich des „Ausblick Aktienmärkte & Wiener Börse 2020“.
Von großer Bedeutung für österreichische Unternehmen und damit auch für den ATX ist die Entwicklung der CEE-Länder. „Von der globalen wirtschaftlichen Abkühlung bleibt auch die CEE-Region nicht verschont, dennoch sollte das Wachstum mit durchschnittlich 3,2 Prozent das Doppelte von Österreich bzw. der Eurozone betragen und als solide Basis für ATX-Unternehmen dienen. Neben der Bewertung rückt die Dividendenrendite mit vier Prozent im aktuellen Negativ-/Nullzins-Zinsumfeld in den Vordergrund. Die Tendenz wird in den nächsten Jahren klar ansteigend erwartet, was unsere Sicht einer moderat positiven Entwicklung des ATX im Jahr 2020 unterstützt“, erklärt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research. Auf Basis seines Kursziels von 3.500 Punkten Ende des Jahres 2020 errechnet sich ein Aufwärtspotenzial von mehr als 12 Prozent. Mit einem Turbo (ISIN DE000HV5WEB8 >>>) von UniCredit onemarkets können Anleger daraus fast 25 Prozent machen (siehe rechts).
Bei den Einzelaktien präferieren die Erste-Analysten generell Unternehmen mit klaren Geschäftsmodellen und hoher Visibilität. Auf der Empfehlungsliste stehen daher Immofinanz und S Immo, die auch weiterhin vom aktuellen günstigen Umfeld für Real Estate profitieren sollten. „Die Beendigung der Gespräche über eine Zusammenführung der Unternehmen sollte sich nicht zu ihrem Nachteil entwickeln“, meint Schultes. Der langfristige Ausblick und eine steigende Wachstumsdynamik sprechen für AT&S. Gleiches gelte auch für FACC, die nach einem eher enttäuschenden ersten Halbjahr 2019 die Bodenbildung endgültig abgeschlossen haben sollte. Auch wenn das Sentiment für Bankaktien aktuell schwierig ist, spreche einiges für die RBI. „Die günstige Bewertung sowie Wachstumsperspektiven in CEE und die Möglichkeit einer deutlichen Steigerung der Dividende rechtfertigen unserer Meinung nach die Kaufempfehlung“, so Schultes. Für die SBO spreche die langfristige Korrelation zum Ölpreis, der zuletzt starke Kursrückgang ist nach Ansicht der Erste Group Analysten nicht gerechtfertigt. Zu guter Letzt empfiehlt Schultes auch die Aktie von Do & Co, die auch im kommenden Jahr mit hohen Wachstumsraten glänzen sollte.
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