ATX: Jetzt das Aufholpotenzial hebeln
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Die Welt befindet sich weiterhin im Bann des Coronavirus. Inzwischen haben sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mehr als 38 Mio. Menschen nachweislich infiziert. Schon mehr als eine Mio. Menschen sind an der gefährlichen Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die der pandemische Erreger auslösen kann. Zuletzt haben die bestätigten Neuinfektionen rund um den Globus wieder deutlich zugenommen – auch in Österreich. Seit Tagen liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen über 1.000. „Es schaut nicht gut aus“, sagt Virologe Christian Nowotny. Im oe24.at-Talk fordert der Experte weitere Maßnahmen um das Infektionsgeschehen solange wie möglich einzubremsen. „Ich fürchte, dass das Eingrenzen im Laufe des Spätherbstes schwierig wird und im Winter die Situation außer Kontrolle gerät.“
Die Pandemie ist sicherlich auch der Grund dafür, warum österreichische Aktien so schwach performen. Seit Jahresbeginn liegt der Wiener Leitindex mit gut 32 Prozent im Minus, während viele andere internationale Auswahlbarometer ihre Verluste längst wieder ausgeglichen haben. Der Grund ist die auffallend zyklische Zusammensetzung des ATX mit einem hohen Gewicht der Branchen Finanzen, Öl und Stahl. 45 Prozent der Unternehmen sind dem Finanzwesen zuzuordnen, 29 Prozent der Grundindustrie und 12 Prozent Industriegütern und Dienstleistungen, die stark von der Rohstoffpreisentwicklung abhängen. Die restlichen 14 Prozent entfallen auf die Sektoren Versorger, Technologie und Telekom sowie Konsumgüter.
Wie schnell es nach oben gehen kann, zeigte sich in der Woche zum 9. Oktober: Beflügelt von der international positiven Börsenstimmung im Zusammenhang mit der Hoffnung auf neue US-Konjunkturhilfen legte der ATX um knapp 6 Prozent zu. Vor allem Banken und zyklische Werte waren stark gesucht, was den finanzlastigen Wiener Leitindex stark unterstützte. Steigende Corona-Zahlen wurden dabei ausgeblendet.
Die Wiener Raiffeisen Capital Management verweist zudem darauf, dass der Faktor Nachhaltigkeit bei vielen österreichischen Unternehmen einen hohen Stellenwert besitzt. So seien beispielsweise die Verbund AG, der Faserspezialist Lenzing oder der Energiekonzern OMV in ihren Segmenten bei diesem Punkt Vorreiter und dürften überdurchschnittlich stark vom „Green Deal“ der Europäischen Kommission profitieren.
Raiffeisen Capital Management zählt zudem Mayr-Melnhof zu den Gewinnern. Der weltweit größte Produzent von Recyclingkarton und größte europäische Erzeuger von Faltschachteln verdient massiv am Internethandel. CA Immo, die ein Immobilienportfolio im Wert von rund 5,2 Milliarden Euro in Metropolen wie München oder Wien verwaltet, sei auch in den wachstumsstarken Regionen Osteuropas vertreten. Und die Bau-AG Strabag dürfte kräftig von den Konjunkturprogrammen der Regierungen profitieren, auch im Nachbarmarkt Deutschland.
Sollte der Wiener Leitindex zu einer Aufholjagd ansetzen, können Anleger mit einem Turbo Long-Zertifikat (ISIN AT0000A0K357) der Erste Group Bank überproportional daran teilhaben (siehe rechts). Wer es vorsichtiger angehen möchte, könnte sich ein neues ATX Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A2KA17 der Raiffeisen Centrobank ansehen. Bei einem Risikopuffer von 21,7 Prozent ist mit dem Papier im März 2022 ein Ertrag von 10,2 Prozent drin. Die Barriere ist bei 1.700 Punkten eingezogen – knapp über dem Corona-Ausverkaufstief.
CHRISTIAN SCHEID
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