Der Wettergott meint es derzeit gut mit dem Rohölpreis
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die Daten zu den Lagerbeständen waren heute eine positive Überraschung. Die US-Rohölvorräte wurden in der vergangenen Woche um 1,3 Mio. Barrels zwar abgebaut. Die Analysten hatten jedoch mit einem stärkeren Rückgang gerechnet (Bloomberg-Median: -2,0 Mio. Barrels). Noch besser kamen die Benzinzahlen. Die US-Benzinvorräte wurden um 5,7 Mio. Barrels kräftig aufgestockt, was angesichts der Weihnachtsfeiertage, die in den Berichtszeitraum fallen, eher überraschend ist (Bloomberg-Median: 1,5 Mio. Barrels). Vor dem Hintergrund der anhaltend milden Temperaturen verzeichneten die Heizöl- und Diesellagerbestände ein Plus von 2,0 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 0,85 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 91,0 % an.
2. Der Wettergott bestimmt derzeit die Entwicklung an den Rohölmärkten. Nach der Veröffentlichung einer Wetter- und einer daraus abgeleiteten Heizbedarfsprognose für die USA von Weather Derivatives sank der Ölpreis am gestrigen Tag um fast 3 US-Dollar. Für den Nordosten der USA, die wichtigste Heizregion des Landes, wurde ein Heizbedarf für die Woche vom 4. bis 10. Januar von lediglich 57 % des normalen Niveaus prognostiziert. Die Reaktion an den Rohölmärkten auf diese Prognosen erscheint jedoch übertrieben, wenn man bedenkt, dass laut Zahlen der EIA in den USA weniger als 10 % der Haushalte mit Heizöl heizen. Der Großteil verwendet Gas. Der Gaspreis ist gestern jedoch nur leicht gesunken. Auch der Preis für Heizöl gab weniger stark nach als der Rohölpreis. Dies sind Anzeichen dafür, dass der Einfluss des Wetters auf die Rohölmärkte derzeit überschätzt wird und wir damit rechnen können, dass früher oder später wieder die fundamentalen Faktoren die Oberhand gewinnen. Dann könnten wir mit erneuten Preisanstiegen rechnen.
3. Das Meinungsbild der nicht-kommerziellen Händler an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) ist nahezu unverändert. Weiterhin wettet eine geringe Mehrheit der Spekulanten auf steigende Ölpreise, wobei das Ausmaß der Netto-Long-Positionierung derzeit stagniert. Angesichts der momentanen Bestimmungskraft der Wettersituation für die Rohölmärkte dürfte erst ein Wintereinbruch weitere Spekulanten dazu bewegen, sich long zu positionieren, und damit die Rohölpreise nach oben schieben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.