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19:10 Uhr, 27.11.2015

Der Weihnachtsindikator: Droht eine neue Krise?

In vielen Ländern gehen die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke zurück. Sind das Anzeichen einer neuen Krise?

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Weihnachten verrät mehr über die Wirtschaft eines Landes als man auf den ersten Blick vermuten würde. Eine jährliche Umfrage der niederländischen Bank ING ermittelt, wie viel die Menschen in unterschiedlichen Ländern für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Die wichtigsten Ergebnisse: In Großbritannien und den USA wollen die Menschen in diesem Jahr im Mittel (Median) mit umgerechnet 420 Euro bzw. 360 Euro am meisten für Weihnachtsgeschenke augeben. Die Deutschen planen im Schnitt 200 Euro für Weihnachtsgeschenke ein und liegen damit gleichauf mit den Menschen in Italien, Spanien und Australien. In den Niederlanden sind größere Geschenke am Nikolaustag und nicht an Weihnachten üblich, weshalb die Niederlande mit nur 40 Euro das Schlusslicht im Ranking sind.

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Interessante Erkenntnisse ergeben sich aus der Umfrage vor allem, wenn man die Entwicklung der geplanten Ausgaben für Weihnachtsgeschenke im Zeitverlauf betrachtet. Dabei zeigt sich, dass die Ausgaben für Geschenke in vielen Ländern rückläufig sind. Nur in den Niederlanden (wo die Ausgaben aber, wie oben beschrieben, ohnehin sehr gering sind) ist ein Anstieg zu verzeichnen. Für Australien und USA gibt es keine Vergleichswerte für 2014.

Land

Veränderung Ausgaben für Weihnachtsgeschenke 2015 vs. 2014

Polen

-26%

Belgien

-21%

Spanien

-20%

Frankreich

-17%

Großbritannien

-5%

Deutschland

0%

Luxemburg

0%

Österreich

0%

Italien

0%

Tschechische Republik

0%

Rumänien

0%

Niederlande

+60%

Die deutlich sinkenden Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in einigen Ländern kann man als Indiz für eine wirtschaftliche Abkühlung auffassen. Die Stimmung der Verbraucher ist offenbar schlechter als im Jahr 2014. Das überrascht insbesondere für Länder wie Spanien, die nach vielen Krisenjahren 2015 wieder ein robustes Wachstum vorweisen können. Geht es nach den Verbrauchern in vielen europäischen Ländern, brechen offenbar wieder schwierigere wirtschaftliche Zeiten an.

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3 Kommentare

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  • Gutschi
    Gutschi

    aber echt wenn.interessiert schon Weihnachten, hauptsache die ps4 steht unterm Baum

    09:56 Uhr, 28.11. 2015
  • Chronos
    Chronos

    Euch beide könnte ich mir gut mit Aluhütchen vorstellen. :)

    Was soll der alte Kram? Dat isch Lametta! oder Hermann heest ´er

    X-Mas ist ein Relikt des letzten Jahrhunderts....

    09:13 Uhr, 28.11. 2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Der Weihnachtsindikator hat bildhaft gesprochen, das untere Bollinger Band durchschlagen und S3 hinter sich gelassen und mit ihm der gesamte US-Einzelhandel.

    Man schaue sich nur am heutigen Black Friday die Wal Mart Aktie an, was soll man dazu noch sagen? Das Grauen hat einen Namen, wäre vielleicht die beste Beschreibung für diesen Titan des US-Einzelhandels.

    Allerdings verkündet nicht nur der Weihnachtsindikator drohendes Unheil. Zeitgenossen welche sich den Luxus erlauben, die rosarote Gesundbeterbrille von der Ökonomennase zu nehmen, werden noch weitere Hinweise auf ein nicht einfaches Jahr 2016 entdecken.

    Da wäre zunächst einmal die heikle geopolitische Lage, verschärft durch das Krebsgeschwür ISIS. Selten war dieselbe brisanter als in unseren Tagen. Die Flüchtlingskrise setzt die EU massiv unter Druck, als ob die Europroblematik nicht ausreichend wäre.Realwirtschaftliche Daten vervollständigen das trübe Bild. Die Frachtraten in der Containerschifffahrt gehen in die Grütze und zwar egal ob Baltic Dry Index, Harper Index oder der chinesische CCFI, dieser ist in den letzten 3 Wochen um 70% eingebrochen. Der Rohstoffindex CRB befindet sich im freien Fall, sein 40 Jahrestief hatte er bereits vor etlichen Tagen erreicht, nun kann er es aus einiger Entfernung betrachten, nämlich von unten. Diverse Frühindikatoren lassen für die US-Wirtschaft eine alsbald beginnende Rezession vermuten.

    Frau Yellen will in dieser Situation die Zinsen erhöhen, chapeau! Da wünschen wir Madame viel Spaß. Aber sie begründet dieses Ansinnen intelligenterweise mit dem nachlaufenden Indikator Arbeitsmarktdaten, damit kann sie allerdings nur Zeitgenossen überzeugen, mit denen es der liebe Gott bei der Verteilung des Scharfsinns nicht sonderlich gut gemeint hat. Nun denn, mit den Dummen treibt man die Welt um.

    Da jedoch in der Regel keine Suppe so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wurde, kommt vielleicht auch alles ganz anders und im nächsten November sind meine zur Krisenvorsorge angeschafften Krügerrand nur noch die Hälfte wert in staatlichen Euronen, wer weiß das schon in Zeiten wie diesen. Wenn du alles verlierst, bleibt dir immerhin deine Erfahrung und die ist mehr wert, als Geld.

    In den Bedrohungsszenarien zwischen West und Ost hat Hoimar von Ditfurth 1985 einen Bestseller platziert, sein Titel lautet: so lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. In diesem Sinne trotz aller Ungewissheiten, eine besinnliche Adventszeit.

    21:37 Uhr, 27.11. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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