Kommentar
11:12 Uhr, 03.12.2015

Der Tag der Wahrheit

Seit Wochen fiebern die Akteure an den internationalen Kapitalmärkten dem heutigen Tag entgegen, an dem zuerst der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die Zinsentscheidung des EZB-Rats bekanntgibt und wenige Stunden später die Vorsitzende der US-amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses die künftige geldpolitische Ausrichtung erläutern wird. Da grundsätzlich alles möglich erscheint, steigt die Spannung bei den Börsianern von Minute zu Minute, und diese Anspannung wird unmittelbar nach der Veröffentlichung der Beschlüsse bzw. der Kommentare in einer hohen Volatilität zum Ausdruck kommen.

Bereits seit Wochen wird von vielen Fachleuten über die Sinnhaftigkeit einer möglichen Ausweitung des Anleihekaufprogramms der EZB und/oder die Absenkung des Einlagenzinses diskutiert. Aber im Vorfeld der heutigen Entscheidung melden sich vermehrt die kritischen Stimmen zu Wort. So warnt der Wirtschaftsweise Volker Wieland eindringlich vor einer Ausweitung der Anleihekäufe. Seiner Meinung nach sollte man eher darüber beraten, wie und wann das Programm reduziert und beendet wird. Sehr kritisch wird die Geldpolitik von „Super-Mario“ auch von den Chefvolkswirten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Claudio Borio, und der Allianz AG, Michael Heise, gesehen. Beide Fachleute halten es für den falschen Weg, die Notenbankpolitik an überzogenen Inflationserwartungen auszurichten. Wurde zumindest auf dem Papier der EZB - als Ziel ihrer Geldpolitik - die Preisstabilität auf die Fahne geschrieben, so scheint es auf Kosten der Investoren nur noch um eine verdeckte Staatsfinanzierung zu gehen. Dass Jens Weidmann und Claudia Buch seitens der Deutschen Bundesbank sowie Sabine Lautenschläger als Direktoriumsmitglied der EZB auch zu den Mahnern gehören, sei ebenfalls noch erwähnt.

Es ist aber zu befürchten, dass all diese kritischen Worte die Zinspolitik nicht stoppen können und wir bereits heute mit der Entscheidung zugunsten einer neuen Geldflut zu rechnen haben. Dadurch werden allerdings keine Strukturreformen erzwungen, sondern im Zweifelsfalle sogar zunichte gemacht. Auch wird der Wechselkurs einer Währung immer mehr zum wichtigsten geldpolitischen Instrument der Notenbanken. Doch die Vergangenheit hat gelehrt, dass es hierbei stets nur Sieger auf Zeit gibt. Auf die Dauer zahlt sich eine Niedrigzinspolitik also nicht aus. Und hier liegt aktuell das Problem der Notenbanken Japans und Eurolands. Insbesondere Japan hat den rechten Zeitpunkt zur Beendigung der ultralockeren Geldpolitik schon lange verpasst, und Euroland ist auf dem besten Weg, es ihr gleichzutun.

Allen unbelehrbaren Optimisten, die denken, es gebe keine Alternativen und die auch meinen, dass alles gut werden wird, sei ein Spaziergang am Strand empfohlen. Denn dort kann man am besten bei Ebbe erkennen, was eine Flut und insbesondere eine Springflut angerichtet hat. In diesem Sinne harren wir der Dinge, die heute und in den kommenden Monaten noch passieren werden.

Der Euro auf dem Weg zur Parität?
Sofern die Europäische Zentralbank (EZB) wie erwartet die Geldschleusen weiter öffnen wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Euro/Dollar-Parität einstellt. Davon gehen zumindest zahlreiche Marktbeobachter aus. Ob es aber tatsächlich dazu kommen wird, hängt auch davon ab, inwieweit die Erwartung einer Ausweitung des Ankaufprogramms der EZB nicht bereits in dem aktuellen Euro-Kurs von knapp unter 1,06 US-Dollar eingepreist ist.

Natürlich spricht die Gegensätzlichkeit der Geldpolitik von EZB und der US-Notenbank Fed dafür, dass sich der Euro zum Dollar in Richtung Parität entwickeln wird. Während man davon ausgehen kann, dass die EZB die Märkte eher noch weiter fluten wird, dürfte die Zinswende in den USA nur eine Frage der Zeit sein - zumal die USA ein Interesse daran haben dürften, ihr Haushaltsdefizit über eine starke Währung mitzufinanzieren. Vor diesem Hintergrund halten Experten wie Ulrich Stephan, der bei der Deutschen Bank die Investmententscheidungen im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden verantwortet, einen Rutsch in Richtung des Euro-Rekordtiefs von 0,8225 Dollar für möglich.

Allerdings mehren sich auch die Stimmen, welche die unterschiedliche Gestaltung der Geldpolitik im Euro-Raum und den USA als eingepreist betrachten, zumal die konjunkturelle Entwicklung in der Euro-Zone vielversprechend ist und dies die Gemeinschaftswährung stützen sollte. Vor diesem Hintergrund betrachten diejenigen, die die Parität nicht kommen sehen, die Talsohle des Euro als bereits erreicht. Geht es nach ihren Erwartungen, dürfte die Gemeinschaftswährung sogar wieder Aufwind bekommen. Überschriften wie „Draghi ebnet den Weg zur Euro/Dollar-Parität“ wurden daher unter Umständen doch etwas zu vorschnell geschrieben.

Willkommen im Club der Weltwährungen
Die Stärke der chinesischen Wirtschaft wird nun auch im Währungskorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) sichtbar. Ab Oktober 2016 wird der IWF den chinesischen Yuan als fünfte Währung in seinen Weltwährungskorb aufnehmen. Der auch als Renminbi bekannte Yuan rückt damit auf Augenhöhe mit dem US-Dollar, dem britischen Pfund, dem Euro und dem japanischen Yen. Die Aufnahme im Club der Weltwährungen hat zunächst nur Symbolwert, bedeutet für China aber eindeutig einen Prestigegewinn, der die veränderte Kräftelage in der Weltwirtschaft widerspiegelt. Außerdem signalisiert die Mitgliedschaft im Club ein gewisses Maß an Verlässlichkeit der Währungen.

Nach Berechnungen des IWF, die sich auf den World Economic Outlook im Oktober 2014 beziehen, ist China jetzt die größte Volkswirtschaft der Welt. Vor diesem Hintergrund erscheint es auch bezüglich der Stabilität der Sonderziehungsrechte als folgerichtig, den Yuan in diesen Währungskorb zu integrieren. Der IWF-Währungskorb bildet entsprechend einer bestimmten Gewichtung eine Art Kunstwährung, die sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR), die 1969 entwickelt wurden. Die Hauptfunktion der SZR ist die einer internationalen Reserve- und Kreditwährung, was besonders für Notkredite des IWF - wie etwa an Griechenland in der Eurokrise - gilt. Außerdem werden SZR etwa zur Berechnung von internationalen Haftungsansprüchen und Kosten des grenzüberschreitenden Postverkehrs genutzt.

Der Anteil des Yuan bei den Sonderziehungsrechten wird bei rund 11% liegen. Allerdings wird die Neuverteilung in dem IWF-Währungskorb nicht gleichmäßig vollzogen werden. So wird der US-Dollar nach Plänen des IWF seinen Anteil von knapp 42% nahezu halten, während der Euro von 37,4% auf knapp 31% herabgesetzt wird. Das britische Pfund wird neu mit 8,1% bemessen, nach bisher 11,3%. Und schließlich geht die Neuaufnahme des Yuan mit einer Reduzierung des Yen-Anteils von 9,4% auf 8,3% einher. Damit sollte den realwirtschaftlichen Realitäten Rechnung getragen werden. Ob sich daraus neue negative Konsequenzen für den Euro ergeben, wird die Zukunft zeigen.

Der Blick des Staates ins Schließfach
Was schon lange Wunsch der Troika war, setzt die Regierung von Alexis Tsipras nun um. Zum 1. Januar müssen alle Griechen Bargeld über 15.000 Euro, Schmuck im Wert über 30.000 Euro sowie den Inhalt ihrer Schließfächer deklarieren. Damit will man erreichen, dass die Griechen ihr Geld unter der Matratze hervorholen und wieder auf die Bank tragen. Bekanntlich wurden auf dem Höhepunkt der Krise ja die Banken geschlossen und die Bürger konnten nur noch kleine Beträge an den Geldautomaten abheben. Außerdem waren Kapitalverkehrskontrollen eingeführt worden.

Diese hofft nun Tsipras in der ersten Hälfte des Jahres 2016 aufheben zu können. Angesichts des enormen Ausmaßes an Steuerhinterziehung und Kapitalflucht stellt sich allerdings die Frage, ob dies nicht etwas zu früh sein wird. Denn noch immer verliert Griechenland nach Regierungsangaben jährlich 15 bis 20 Mrd. € durch Steuerhinterziehung und Schmuggel, was rund einem Drittel der Steuereinnahmen gleichkommt. Darüber hinaus scheinen die Steuerfahnder angesichts 38.000 Ermittlungen gegen rund 1,3 Mio. verdächtige Firmen und Privatleute überfordert, wie insgesamt der Eindruck entsteht, dass den Steuersündern nicht konsequent genug nachgegangen wird.

Hinzu kommt der weiterhin bestehende Artenschutz für griechische Reeder, denen es gelungen ist, sich zum unantastbaren Mythos zu stilisieren, der für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze sorgt. So rechnet der Reederverband vor, zusammen mit weiteren, von der Schifffahrt abhängigen Branchen jährlich rund 17 Mrd. Dollar einzubringen, was 7,5% der griechischen Wirtschaftsleistung entspreche. Würden hierbei aber nur Zahlungen an heimische Unternehmen und Personen berücksichtigt, beliefe sich deren Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf nur ca. 1%, rechnet die Nachrichtenagentur Reuters vor. Außerdem soll sich das Engagement zahlreicher Reeder in Griechenland nur mehr auf ein Büro in Piräus beschränken. Dennoch hat es das Regierungsbündnis Syriza bisher nicht gewagt, die Steuerprivilegien der Reeder anzugehen. Statt einer Ertragssteuer zahlen diese eine niedrige Abgabe auf die Tonnage ihrer Schiffe.

Ausgerechnet der linksgerichteten Regierung von Tspiras ist es damit bisher nicht gelungen, große Steuerflüchtlinge zu fassen oder Privilegien abzubauen. Dafür greift Syriza nun also zu dem drastischen Schritt der Deklarationspflicht und dem Blick ins Bankschließfach – Maßnahmen, die ihr Wählerklientel nicht unbedingt goutieren dürfte.

Indessen ist die griechische Wirtschaftsleistung von Juli bis September um 0,9% zum Vorquartal zurückgegangen. Damit ist das Ergebnis immer noch besser als es von Experten erwartet worden war. Ursprünglich war man gar von einem Einbruch von 2,7% ausgegangen. Damit kann die EU ihre Schätzungen zwar „nach oben anpassen“, dennoch bedeutet ein geringerer Rückgang immer noch keine Steigerung. Vor allem die dreiwöchige Schließung der Banken im Sommer trug zu einer Belastung der Konjunktur bei.

Britische Banken bestehen Stresstest
Die britischen Großbanken sind erleichtert. Sämtlichen sieben überprüften Instituten bescheinigt die Bank of England (BoE), ihren diesjährigen Stresstest bestanden zu haben. Aus diesem Grund müssen die Banken keine zusätzlichen Kapitalpuffer aufbauen. Knapp war es allerdings für die Royal Bank of Scotland (RBS) und Standard Chartered, die nur bestanden haben, weil sie bereits vor der Bekanntgabe der Ergebnisse Schritte zur Verbesserung ihrer Finanzlage angekündigt hatten.

Nun hat die Bank of England avisiert, vermutlich 2016 wegen der guten Wirtschaftslage im Land erstmals spezielle Kapitalzuschläge zu verhängen. Bankaktien haussierten dennoch, weil die Bilanzen der meisten Banken solche Belastungen inzwischen wieder auffangen können.

Bei dem Stresstest wurden ein heftiges Abschwächen des chinesischen Wirtschaftswachstums, ein weiterer Ölpreisverfall sowie eine längere Deflation simuliert. Am besten schnitt dabei der Baufinanzierer Nationwide ab, gefolgt von Lloyds (Lloyds Banking Group). Dagegen wendete Standard Chartered nur mit der Ankündigung, neue Aktien ausgeben zu wollen, ein Durchfallen beim Stresstest gerade nochmal ab. Auch die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte RBS verhinderte mit der Ankündigung, eigenkapitalähnliche Schuldscheine ausgeben zu wollen, dass die BoE den Daumen nach unten senkte.

OMV zapft den Kapitalmarkt an
Ölpreisverfall? Na und! Jetzt erst recht! So oder so ähnlich werden wohl die Gedankenspiele der OMV-Verantwortlichen gewesen sein als man sich trotz der aktuellen Marktentwicklung und ungeachtet der OPEC-Sitzung am kommenden Freitag aus der Deckung wagte, um den Zapfhahn am Primärmarkt für die eigene Refinanzierung zu verwenden.

So kam es, dass sich die explorierende und raffinierende ÖL-Gesellschaft OMV gleich mit einer Dualtranche in Form von Hybridanleihen im Gesamtvolumen 1,5 Mrd. € frisches Kapital beschaffte. Die erste Tranche (A1Z6ZQ) im Volumen von 750 Mio. € ist ohne feste Fälligkeit und mit diversen Sonderkündigungsrechten aufgelegt worden. So kann seitens des Emittenten einmalig zum 09.12.2021 und danach ab 2026 jährlich zum 09.12. die Anleihe zum Preis von 100% gekündigt werden. Als Verzinsung bis zum 09.12.2021 erhält der Anleger jährlich 5,25%. Anschließend orientiert sich die Verzinsung in vorher festgelegten Zeitfenstern an dem zu diesem Zeitpunkt gültigen 5-Jahres-Swap-Satz plus definiertem Aufschlag. Das Papier wurde mit +494,2 bps über Mid Swap gepreist, was einen Ausgabepreis von 99,999% ergab.

Bei der zweiten Tranche handelt es sich um eine Anleihe (A1Z6ZR) mit identischem Volumen und ähnlicher Fälligkeitsstruktur. Auch bei dieser Anleihe hat sich der Emittent diverse Sonderkündigungsrechte festschreiben lassen. So kann dieser Bond ab 2025 jährlich zum 09.12. zu pari gekündigt werden. Bis zum 09.12.2025 erhält der Investor einen jährlichen Kupon in Höhe von 6,25%. Anschließend wird die Verzinsung variabel und richtet sich ebenfalls nach dem dann gültigen 5-Jahres-Swap-Satz +6,409%. Die Anleihe wurde mit +540,9 bps über Mid Swap gepreist. Folglich entsprach dies einem Ausgabepreis von 99,999%.

Durch die bei beiden Bonds gewählte Stückelung von 1.000 € soll der Kauf dieser Gattungen auch für Retail-Investoren ermöglicht werden.

Börsianer in der Weihnachtszeit

Die Adventszeit hat bereits begonnen und in dieser Zeit wird oftmals nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen die Vorfreude auf das große Ereignis mittels eines Adventskalenders versüßt. So fällt es oftmals leichter, sich in Geduld zu üben, wenn man sich in der Zwischenzeit über 24 kleine Geschenke freuen darf.

Die Börsianer hingegen müssen nicht mehr so viel Geduld aufbringen, denn heute Nachmittag ist es endlich soweit. Der EZB-Rat kommt zusammen und entscheidet über die weiteren geldpolitischen Maßnahmen. Im Vorfeld dieser enorm wichtigen Sitzung handeln die deutschen Staatsanleihen weiter auf hohem Niveau. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future zeigt sich demnach sehr konstant und widerstandsfähig. Das Rentenbarometer stieg zum Wochenausklang bis auf 158,78%. Annähernd so hoch notierte der Bund-Future zuletzt am 29. April diesen Jahres (159,21%). Jedoch zeichnet sich in dieser Handelswoche eine eher abwartende Tendenz am Rentenmarkt ab. Die Marktakteure halten sich weitestgehend zurück und harren der Dinge, welche der EZB-Adventskalender hinter dem heutigen Türchen für die Märkte bereithält. Zum Handelsstart notiert der aktuelle Dezember-Kontrakt heute bei 158,35%.

Doch bereits in der kommenden Woche müssen sich die Marktteilnehmer im Zusammenhang mit einem Rollover auf neue Kurse einrichten. So handelt der März-Kontrakt 2016 gegenwärtig ca. 1,80 Prozentpunkte höher. Ausgehend vom jetzigen Niveau entspricht dies Kursen oberhalb der Marke von 160%.

Dadurch werden sich auch die relevanten Widerstände und Unterstützungen entsprechend verschieben. Bei dem noch gehandelten Dezember-Kontrakt verläuft die Unterstützungslinie aktuell bei ca. 157,72% (Tief vom 1.12.) und der Widerstand wird bei 158,78% (Hoch vom 27.11.) gesehen.

Aufstieg oder Absturz des Euros?
Auf dem Weg zum Weihnachtsfest wartet man als Kind freudig auf den ersten Zwischenstopp, den Nikolaustag. Meist gesellt sich zu der Freude aber auch eine gewisse Portion Angst. War man das Jahr über wirklich brav oder hat der Nikolaus seinen Gefährten, den Krampus, im Schlepptau?

Die Markteilnehmer müssen sich indes nicht mehr bis Sonntag gedulden. Für sie steht heute bereits einer der wichtigsten Tage des Jahres auf dem Programm. Vor diesem Hintergrund gab der Euro bis zum Montagabend von 1,0637 bis auf 1,0556 USD nach. Der schwächste Stand seit Juni 2009 im Stimmungsindex des Verarbeitenden Gewerbes der USA hauchte der Gemeinschaftswährung wieder Leben ein. Sie stieg in der Spitze bis auf 1,0640 USD. Aufgrund der Wichtigkeit des heutigen Tages machte sich dann allerdings erneut Unsicherheit breit und der Euro pendelt aktuell um die Marke von 1,0585 USD.

Am morgigen Freitag wird auch der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Es bleibt also spannend, ob die Marktteilnehmer in ihrem Nikolaussäckchen Nüsse, Mandarinen und Lebkuchen finden oder lediglich ein Stück Kohle.

In dieser Handelswoche fragten Privatanleger vornehmlich Anleihen auf südafrikanische Rand und US-Dollar nach.

Britische Banken bestehen Stresstest

Die britischen Großbanken sind erleichtert. Sämtlichen sieben überprüften Instituten bescheinigt die Bank of England (BoE), ihren diesjährigen Stresstest bestanden zu haben. Aus diesem Grund müssen die Banken keine zusätzlichen Kapitalpuffer aufbauen. Knapp war es allerdings für die Royal Bank of Scotland (RBS) und Standard Chartered, die nur bestanden haben, weil sie bereits vor der Bekanntgabe der Ergebnisse Schritte zur Verbesserung ihrer Finanzlage angekündigt hatten.

Nun hat die Bank of England avisiert, vermutlich 2016 wegen der guten Wirtschaftslage im Land erstmals spezielle Kapitalzuschläge zu verhängen. Bankaktien haussierten dennoch, weil die Bilanzen der meisten Banken solche Belastungen inzwischen wieder auffangen können.

Bei dem Stresstest wurden ein heftiges Abschwächen des chinesischen Wirtschaftswachstums, ein weiterer Ölpreisverfall sowie eine längere Deflation simuliert. Am besten schnitt dabei der Baufinanzierer Nationwide ab, gefolgt von Lloyds (Lloyds Banking Group). Dagegen wendete Standard Chartered nur mit der Ankündigung, neue Aktien ausgeben zu wollen, ein Durchfallen beim Stresstest gerade nochmal ab. Auch die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte RBS verhinderte mit der Ankündigung, eigenkapitalähnliche Schuldscheine ausgeben zu wollen, dass die BoE den Daumen nach unten senkte.

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  • kingkong007
    kingkong007

    Wer meint, Amerika die Leitwährung streitig machen zu können,

    der bekommt richtig auf die Mütze.

    Das Ergebnis sehen wir ja.

    Absturz in die Bedeutungslosigkeit auf Raten.

    Als Schmankerl obendrauf gibt es noch den Yuan, damit man weiß, wo man steht.

    Aber was kann man von unseren völlig überbezahlten, verblödeten Währungshütern erwarten.

    Wenn der Ami wieder einen schwachen Dollar braucht, gehts auch wieder aufwärts.

    14:04 Uhr, 03.12.2015