Der Realzins ist viel höher, als man denkt
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In den USA deuten sich mehrere Zinsschritte von 0,5 Prozentpunkten an. Bis Jahresende wird ein Leitzins von mindestens 2 % erreicht. Das ist eine sehr schnelle Zinswende, allerdings sind 2 % oder sogar 3 % Leitzins bei einer Inflationsrate von 8,5 % nur ein geringer Trost.
Wer die Inflationsrate vom Leitzins abzieht, sieht einen stark negativen Realzins. Diese Betrachtung ist allerdings etwas zu einfach. Die Inflation ist heute sehr hoch, doch sie wird nicht für immer auf diesem hohen Niveau bleiben. Inflation wird von Rohstoffpreisen bestimmt und Rohstoffpreise werden sich nicht Jahr um Jahr verdoppeln. Je höher der Preis steigt, desto eher fällt die Nachfrage. Höhere Preise wirken, wenn man so will, höheren Preisen entgegen.
Dem Geld auf dem Konto hilft das wenig. Hier sinkt die Kaufkraft aktuell rasant. Ob in den USA oder Deutschland, der Realzins, der in diesem Moment gilt, ist stark negativ. Ein Realzins von -7 % oder -8 % gilt jedoch nur für kurze Zeit, einerseits, weil die Zinsen steigen werden, andererseits, weil auch die Inflation in absehbarer Zeit zurückgehen wird.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Kaufkraft von Bargeld Jahr um Jahr um 8 % sinkt. Daher blickt man auf dem Finanzmarkt selten auf den momentanen Realzins (Leitzins minus Inflation). Dieser kann von einem Monat zum nächsten sehr unterschiedlich ausfallen. Will man wissen, wie sich die Kaufkraft mittelfristig entwickelt, ist der momentane Realzins nicht nützlich.
Der Blick richtet sich daher auf Renditen von Staatsanleihen mit längerer Laufzeit. Zieht man die Inflationsrate von 10-jährigen US-Anleihen (T-Note) ab, ist der Realzins immer noch deutlich negativ. Er ist sogar negativer als in den 70er Jahren (Grafik 1).
Diese Betrachtung hat Tücken. Ein Aspekt hat sich seit den 70er Jahren verändert. Das ist der Steuersatz. Wer Zinszahlungen erhält, muss Steuern zahlen. Die Inflation zieht man von dem, was übrigbleibt, ab. Da der Steuersatz gesunken ist, ist der Nachsteuer-Realzins heute nicht negativer als in den 70er Jahren (Grafik 2).
Die Betrachtung ist nun immer noch nicht korrekt. Wer die aktuelle Inflationsrate von 8,5 % in den USA von der Rendite 10-jähriger Anleihen abzieht, geht davon aus, dass die Inflationsrate auch bei 8,5 % bleibt. Das ist über einen Zeitraum von 10 Jahren unwahrscheinlich. Korrekt ist es, wenn man die Inflationsrate abzieht, die über die nächsten 10 Jahre erwartet wird.
Tut man dies, ist der Realzins in den USA soeben über die Marke von 0 % gestiegen (Grafik 3, graue Linie). Damit ist der Realzins nicht gerade üppig. Immerhin aber befindet er sich auf einem Niveau, welches in den vergangenen 10 Jahren nicht unüblich war. Da die Wirtschaft heute höher verschuldet ist und sich das Wachstum abschwächen wird, ist ein positiver Realzins bereits eine kleine Sensation.
Ob der Realzins positiv bleibt, hängt von zwei Faktoren ab. Einerseits hängt der Realzins von der Anleiherendite ab und andererseits von den Inflationserwartungen. Die Erwartungen bewegen sich immer noch nicht vom Fleck (Grafik 4). Man kann sich im aktuellen Umfeld kaum vorstellen, dass die Erwartungen korrekt sind. Es wird eine durchschnittliche Jahresinflationsrate von etwas über 2 % über die nächsten 10 Jahre erwartet. Das erscheint optimistisch. Dennoch ist der Realzins weniger negativ, als man vielleicht meint.
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Etwas fehlt mir noch bei dieser Betrachtungsweise :
Der Kurswert für die 10-jährigen Staatsanleihen ist auf dem All- time- high einer Blase.
Die Zinsen haben im Umkehrschluss das Tal hinter sich.
Die Notenbanken "müssen" ja schon fast die hohe Inflationsrate mit steigenden Zinsen
bekämpfen. (s. oben am Anfang des Art.)
Das haben Sie in den 70 er Jahren auch mit sehr hohen Zinsen erfolgreich
gemacht. ( 8 - 11 % ?)
Diese kann sich beim heutigen Schuldenstand der Unternehmen und Staaten Niemand mehr
leisten ohne pleite zu gehen, oder noch mehr inflationäres Geld zu drucken.
Wenn die "Sicherheits- orientierten" Kapitalanleger merken, dass Sie im
festverzinslichen Bereich bei steigenden Zinsen im Kurswert rasant Geld
verlieren, werden Sie in Scharen davon laufen.
Ich denke, dass diese Blase im Bund-Future jetzt bereits angestochen ist.
Kennen Sie den Effekt, wenn jemand einen prallen Luftballon mit offenem
Mundstück loslässt.( °!°) ? ; da brauchst gar keine Nadel, geht von Selbst.
Ich frage mich, Wo diese heisse Luft dann eingefangen wird,
wenn das FIAT Geld immer weniger Wert wird und jeder verstanden hat,
dass nur Sachwerte ihren Wert erhalten.
Wird der Kapitalmarkt für Anteile am Betriebsvermögen ( Börse ) eine
versehentliche Rezession durch mehrere übereifrige Zins-Schritte
überleben ?
Der Immobilienmarkt ist es wohl auch nicht, denn der schwimmt ja ebenso
wie ein zum Platzen aufgepumptes Schlauchboot auf dem
Meer der Liquidität.
Wer kauft Schlauchboote zu hohen Zinsen, ?
wenn sie keine Handbreit Wasser
mehr unter dem Kiel haben ?
Man könnte auf die Idee kommen, die Wertbeständigkeit von Gold
und
die weltweit kostenlose Transaktion von demokratischen (!) BitCoins zu verbinden.
Wennn alle BitCoins "gerechnet" sind, fallen auch die Stromkosten auf den
reinen Verwaltungsbetrieb, - in der hochgelobten BlockChain.
Denn,
In einem goldgedeckten digitalem Tauschmittel, das nicht mehr "gedruckt"
werden kann , steigt die Bewertung, sie fällt nicht .
Bei den Chinesen heisst diese dort staatlich (!) kontrollierte (WELT-Währung ?)
bereits CBDC - Central Bank Digital Currency-
Ich würde sie "Global" nennen.