Der (Ölpreis-)Rutsch ins neue Jahr geht weiter
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1. Die heutigen Lagerdaten waren gemischt. Die US-Rohöllagerbestände wurden merklich um 5,0 Mio. Barrels abgebaut. Die Analysten hatten mit einem viel geringeren Abbau gerechnet (Bloomberg-Median: -1,5 Mio. Barrels). Die Benzinlager hingegen wurden um 3,8 Mio. Barrels überraschend kräftig aufgestockt (Bloomberg-Median: 2,5 Mio. Barrels). Bei den Heizöl- und Diesellagern kam es zu einem starken Plus von 5,4 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 2,0 Mio. Barrels). Das neue Jahr beginnt alles in allem mit durchaus zufrieden stellenden Lagerniveaus. Auch die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien steigt in der ersten Januarwoche um 0,4 Prozentpunkte auf 91,5 %.
2. Das anhaltend milde Wetter drückt den Ölpreis. Die vergangene Woche stand erneut im Zeichen von Preisrückgängen. Auch die aus einem politischen Streit zwischen Russland und Weißrussland heraus resultierende vorübergehende Stilllegung der Pipeline „Druschba“ in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar konnte den Ölpreisrückgang nicht stoppen. Das Ereignis hatte nur regional begrenzte Auswirkungen, sodass der Weltmarktpreis für Rohöl kaum reagierte. Von der Öllieferunterbrechung waren insbesondere Polen und Deutschland, aber auch Ungarn, Tschechien und die Slowakei betroffen. Eine akute Versorgungsgefahr bestand jedoch für Deutschland zu keinem Zeitpunkt. Seit heute Nachmittag fließt das Öl zwar wieder. Dennoch zeigt der Vorfall, unter welch starkem politischen Einfluss der Ölmarkt stehen kann und verdeutlich nochmals das geopolitische Risiko, das sich im Markt verbirgt. Die OPEC-Länder senden bereits erste Signale über ihre Besorgnis bezüglich des Ölpreises. Es werden erste Vorschläge für ein erneutes OPEC-Treffen noch vor dem nächsten geplanten Meeting im März publik gemacht.
3. Der weitere Preisverfall von Rohöl in der vergangenen Woche wurde durch spekulative Marktaktivität gestützt. Die nicht-kommerziellen Händler reduzierten ihre Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) merklich und wetten derzeit fast in gleichem Ausmaß auf steigende wie auf fallende Ölnotierungen. Wir rechnen jedoch damit, dass sie nicht dazu übergehen werden, nachhaltig netto short positioniert zu sein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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