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10:00 Uhr, 08.04.2022

Der neue Godmode Newsletter: Erneuter Ölpreisschock? Warum das eigentliche Problem Erdgas lautet

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Liebe Leserinnen und Leser,

in einer bemerkenswerten Deutlichkeit hat BASF-Chef Martin Brudermüller in einem Interview mit der FAZ vor einigen Tagen vor einem deutschen Import-Stopp von russischem Erdgas gewarnt. 55 % des deutschen Erdgasverbrauchs decke Russland, so Brudermüller. Ein sofortiger Lieferstopp könnte volkswirtschaftlich in Deutschland zur „schwersten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs“ führen. Vor allen Dingen für viele kleine und mittelständische Unternehmen könnte dies das Aus bedeuten. BASF als Großkonzern wiederum nutzt Erdgas zu 60 % für die Energiegewinnung und zu 40 % als Rohstoff selbst.

Brudermüller kritisiert auch diejenigen, die einen raschen Boykott für möglich halten. Das seien genau diejenigen, „die an dieser Stelle keine Verantwortung tragen“. Das Problem: Chemische Produkte sind oftmals Vorprodukte in anderen Industrien. Insofern droht bei einem Aus der Chemieproduktion auch ein branchenübergreifender Stopp kompletter Produktionsketten.

Nun sind es überraschenderweise in diesen Tagen gerade die Grünen-Politiker Annalena Baerbock und Robert Habeck, die als Außenministerin und Minister für Wirtschaft und Energie nicht müßig werden, einem sofortigen Import-Stopp von russischem Erdgas eine Absage zu erteilen. Grünen-Politiker einer Meinung mit dem Chef des weltweit bedeutendsten Chemieriesen? Das gab es in der Vergangenheit selten.

Der Grund ist aber eben genau die von Brudermüller zitierte Verantwortung: Wären Baerbock und Habeck nicht inzwischen in der Verantwortung, wären die Grünen wohl die ersten, die als Partei vehement einen sofortigen Lieferstopp gefordert hätten. So hat die wirtschaftliche Realität die Partei aber eingeholt und es werden beispielsweise Lieferverträge mit Katar für Flüssiggas geschlossen. Dass die Abhängigkeit von russischem Erdgas reduziert werden muss, da sind sich im Übrigen alle einig. Nur wird dies bei einer vernünftigen Umsetzung Jahre in Anspruch nehmen.

Dem BASF-Chef kann man vielleicht aus Eigeninteresse eine überspitzte Darstellung der Situation vorwerfen. Bei meinem Kollegen Clemens Schmale ist das aber sicherlich nicht der Fall. Er hat sich mögliche Auswirkungen im Falle eines Stopps von Öl- und Gasimporten aus Russland noch einmal detailliert angesehen. Sein Fazit im Thema der Woche ist klar.

Die BASF-Aktie war zuletzt auch einer der meistgehandelten Titel auf Tradegate (siehe die Rubrik „Beliebte Artikel“). Sie ist aber nicht unsere Aktie der Woche, sondern der US-Technologietitel Palantir. Hier haben die Kollegen Bernd Senkowski und Alexander Paulus wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet. Das Potenzial des Tech-Titels scheint mittelfristig noch nicht ausgereizt. Rocco Gräfe wiederum liefert in der Rubrik „Analyse der Woche“ ein Update zu den wichtigen US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500.

Ich wünsche gute Erkenntnisse!

Ihr

Bastian Galuschka

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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