Der Markt für Orphan-Medikamente expandiert
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Frankfurt (BoerseGo.de) – „Trotz einer Rally 2013, die die Kurse vieler Biotechnologie und Pharmaunternehmen auf Rekordwerte steigen ließ, sind wir der Ansicht, dass der Sektor möglicherweise noch über weiteres Potenzial verfügt. Gründe hierfür sind ein besserer aufsichtsrechtlicher Rahmen, neue Medikamenten-Pipelines und ein attraktives Klima für Börsengänge, Fusionen und Übernahmen. Bei der Suche nach Anlageideen sind Unternehmen mit Schwerpunkt auf Orphan-Medikamenten (Behandlungen für seltenste und schwerste Erkrankungen) eine Unterkategorie, die für uns und unsere wertorientierte Anlagestrategie nach wie vor von großem Interesse ist. Unternehmen, die eine Produktpipeline mit Orphan-Medikamenten aufbauen, sind an einem florierenden Geschäft interessiert. Gleichzeitig geben sie Menschen Hoffnung, die sonst keine Behandlungsoptionen für eine ganze Reihe oft schwer beeinträchtigender Krankheiten mit düsterer Prognose hätten. Orphan-Krankheiten betreffen weniger als 200.000 Patienten in den USA. Es sind in der Regel Erkrankungen genetischer Ursache“, schreiben die Analysten der Franklin Equity Group in einem aktuellen Newsletter „Perspektiven“ von Franklin Templeton Investments.
Dank des Orphan Drug Act von 1983 in den USA floriere die Forschung im Bereich von seltenen Erkrankungen. Das Gesetz ermögliche Steuervergünstigungen bezüglich der Forschungs- und Entwicklungskosten und biete Mitbewerberschutz für einen Zeitraum von sieben Jahren ab Zulassung eines Orphan-Medikaments. Aufgrund dieser Anreize seien in den vergangenen 30 Jahren etwa 400 Produkte dieser Art von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen worden. Zwischen 2000 und 2011 sei die Anzahl der Anträge auf Orphan-Klassifizierung durch die FDA um das Dreifache gestiegen. Dies lasse sich auf die Intensivierung des Forschungsaufwands der Pharmaunternehmen in diesem Bereich zurückführen. Die Anzahl zugelassener Orphan-Medikamente sei in den letzten fünf Jahren erheblich gestiegen. Von den 39 im Jahr 2012 von der FDA zugelassenen Medikamenten, seien 25 Orphan-Medikamente gewesen. Das entspreche 64 Prozent der von der Branche neu auf den Markt gebrachten Medikamente, heißt es weiter.
„Wissenschaftler, die an der Kommerzialisierung pharmazeutischer Produkte für seltene Erkrankungen arbeiten, engagieren sich dafür, das Leben relativ weniger Menschen zu verändern. Die Unternehmen, für die sie arbeiten, sind bestrebt diese Therapien rentabel auf den Markt zu bringen. Für uns ist die Nische Orphan-Medikamente zum Teil deswegen attraktiv, weil die geforderten klinischen Studien normalerweise kleiner, kürzer und weniger als bei für große Patientenpopulationen konzipierte Medikamenten sind. Die Entwicklung von Orphan-Medikamenten ist daher deutlich weniger kostenträchtig. Auch glauben wir, die FDA ist bei Medikamenten, die auf unterversorgte Patientenpopulationen abzielen, weniger streng. Nach Markteinführung können für Orphan-Medikamente sehr hohe Preise erzielt werden, welche die lebensverändernden Behandlungsvorteile für diese Patientenpopulationen widerspiegeln“, so die Analysten der Franklin Equity Group.
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