Der Markt aus Sicht der Experten
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In den letzten Tagen werden die Stimmen derer, die eine endgültige Bodenbildung im Nasdaq für abgeschlossen halten, immer lauter.
Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq Composite hätten am Mittwoch den dritten in Folge in positivem Terrain abschließen können, während viele einflußreiche Wall-Street-Analysten klar machten, daß es an der Zeit sei, wieder zu den Aktien zurückzukehren.
"Es könnte noch ein gewisses Abwärtsrisiko vorhanden sein, aber wir sehen das aktuelle Umfeld relativ positiv", erklärte Milton Ezrati von Lord Abbett &Co, der 40 Milliarden $ verwaltet.
Tatsächlich habe sich in den letzten Tagen die Tendenz eingestellt, schlechte News teilweise zu ignorieren und positiven Nachrichten ein größeres Gewicht beizumessen. Allgemein ein gutes Zeichen, das auf eine Bodenbildung hindeute, meinen Marktbeobachter.
Durch die stark gestützten Technologieunternehmensbewertungen seien fast alle übertrieben teuren Kurse auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden, auf dem derzeitigen Niveau sollten die Unternehmen die Planzahlen erfüllen können, lautet das Credo vieler Analysten.
Auch Ezrati, der seit Beginn des letzten Jahres sehr bearish für den Markt eingestellt war, was sich im Nachhinein als richtig herausstellen sollte, änderte in den letzten Tagen seinen Standpunkt zu einer optimistischeren Sichtweise. Vielen seiner Kollegen ginge es ähnlich, meint er zu wissen.
"Wir bleiben nach wie vor vorsichtig, aber wir glauben daß es für einen Langfristanleger nun an der Zeit ist, sich zu positionieren und ein agressiveres Portfolio zusammenzustellen (also auch in Hightechwerte zu investieren)", äußerte er sich.
Bereits gestern hatte die einflußreiche Goldman Sachs-Analystin Abby Joseph Cohen ein weiteres bullishes Signal gegeben, in dem sie Investoren dazu riet, das beiseite gelegte Geld nun in die Märkte zu investieren, da der Kursverfall am Ende sei.
Gleichzeitig erhöhte sie den Aktienanteil ihres Musterportfolios von 65 auf 70% und reduzierte den Cashanteil auf 0%.
Ihre Kollegen David Bowers von Merril Lynch und Jay Pelosky schlossen sich dem optimistischen Tenor mit der gleichen Einschätzung an.
"Wenn wir noch nicht am Boden angelangt sind, dann sind wir vielleicht 5% davon entfernt. Ich finde das einen sehr guten Einstiegszeitpunkt", erklärte Loomis Sayles, ein Marktstratege, der 65 Milliarden $ verwaltet, seinen Standpunkt.
Eine weitere Macht hinter dem erneuten Optimismus der Anleger ist in der Aussicht auf weitere Zinssenkungen zu sehen, die schon bald erfolgen könnten. Am 20.März ist die nächste FED-Sitzung, die Märkte erwartet einen 50 Basispunkte-Rückgang.
Obwohl es derzeit schlechte Nachrichten gebe, die Börse als antizipierender Mechanismus nimmt positive Entwicklungen in den Kursen generell vorweg.
"Die Wirtschaft liegt am Boden, aber sie ist nicht `out´", fand ein weiterer Fondsmanager.
Doch werde der Anstieg, wenn er denn komme, eher langsam vonstatten gehen.
"Jeder Anleger, der denkt, das Schlimmste hinter sich zu haben und mit den Technologieaktien in kurzer Zeit auf neue Höchstkurse schießen zu können, veräppelt sich selbst", erläuterte Joseph Barthel, Chefstratege bei Fahnestock & Co.
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