Der Immobiliensektor ist mehr als nur die großen Wohnimmobilien-Konzerne
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Mit den erwarteten Zinssenkungen in diesem Jahr ist jeder auf der Suche nach möglichen Profiteuren. Dabei fällt der Blick als erstes auf die Sektoren, die in den letzten Jahren unter den steigenden Zinsen am meisten gelitten haben. Die Hoffnung, dass diese Unternehmen und folgend auch der Aktienkurs in die andere Richtung ebenso stark reagieren, ist hoch.
Oft wird in dem Zusammenhang der Immobiliensektor genannt. Dabei kommen im Wesentlichen die großen Immobilienkonzerne wie z.B. Vonovia, TAG Immobilien oder US-amerikanische REITs wie Realty Income, Prologis u.a. auf die Watchlist. Doch der Immobiliensektor - im weitesten Sinne - hat durchaus mehr zu bieten. Zwei spannende Kandidaten zeigen derzeit mögliche Tradingchancen.
Nemetschek
Nemetschek ist ein Softwareunternehmen mit Fokus auf die Baubranche. Die Lösungen des Konzerns richten sich hauptsächlich an Architekten, Bauingenieure und weitere Berufsfelder im Bauwesen. Dabei deckt Nemetschek den gesamten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab. Die Software hilft den Kunden dabei, ihre Arbeitsabläufe zu optimieren und die geplanten Gebäude und Infrastrukturprojekte effizienter und nachhaltiger zu errichten.
Die operative Tätigkeit von Nemetschek wird in vier Segmente “Design”, “Build”, “Media” und “Manage” untergliedert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Design und Bau-Segment. Allerdings gehört seit Anfang 2000 auch das Unternehmen Maxon zur Nemetschek Group, welches Lösungen zur Erstellung und Visualisierung von digitalem Content anbietet.
Chartsituation
Im November letzten Jahres schaffte es die Aktie, einen Widerstandsbereich zu überspringen, der bereits seit Mitte 2022 mehrfach als Deckel für den Aktienkurs wirkte. Mit Beginn des Jahres gab es dann einen leichten Rücksetzer eben in den alten Widerstandsbereich, der jetzt als Unterstützung dienen könnte. Eine erste positive Reaktion ist bereits erfolgt. Sollte jetzt noch die Abwärtstrendlinie nachhaltig geknackt werden, wäre dies ein weiteres bullisches Signal und könnte als Einstiegssignal genutzt werden. Absichern könnte man eine Position unter dem letzten Verlaufstief bei etwa 72,80 Euro.
Sto
Sto ist ein weltweit führender Hersteller von Komponenten und Systemen für die Gebäudebeschichtung. Dabei ist man mit Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Fassaden, Innenraum, Bodenbeschichtung und Betoninstandsetzung und damit rund um und im gesamten Gebäude vertreten. Das Unternehmen sieht sich selbst auf der Mission „Bewusst bauen“. Sto setzt seine Energie und Fachkenntnisse für nachhaltiges Bauen und Instandsetzen ein, um den Forderungen nach Energieeffizienz und dem Einklang von Ökologie und Ökonomie zu erfüllen. Auf ihrer Website geben sie das Beispiel, dass durch ihre Fassadendämmsysteme seit ihrem Start 1965 bis zum Jahr 2020 ca. 370 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Sto selbst möchte bis 2040 komplett klimaneutral sein.
Neben der allgemeinen Marktsituation rund um das Thema Zinssenkungen könnten auch die neuen EU-Vorgaben zur Gebäudesanierung dem Unternehmen in die Karten spielen und vor allem dem Markt für Wärmedämm-Verbundsysteme Auftrieb geben. In diesem Bereich ist Sto Marktführer und erwirtschaftet fast 2/3 seiner Umsätze. Auch wenn sich die Umsetzung der EU-Vorgaben noch hinziehen könnte, sollte die Entwicklung auch in Kombination mit steigenden Energiepreisen das Geschäft von Sto weiter ankurbeln. Die Mittelfrist-Ziele sehen einen Umsatz von 2,1 Milliarden EUR vor. Unrealistisch wirken diese Ziele nicht. Bereits in den vergangenen Jahren konnte Sto vom Bauboom profitieren.
Chartsituation
Die Aktie von Sto hängt aus charttechnischer Sicht noch fest. Der Kurs befindet sich derzeit knapp unterhalb einer Zone, die in der Vergangenheit bereits mehrfach als Widerstand, aber auch als Unterstützung diente. Aktuell verläuft zusätzlich die 200-Tage-Linie in diesem Bereich. Mit der aktuell laufenden Konsolidierung könnte eine Entscheidung hinsichtlich der Richtungsfindung stattfinden.
Ist der Widerstand noch zu stark und die Aktie scheitert erneut oder sind die Käufer in der Überzahl und die Konsolidierung löst sich nach oben auf? Hier gilt es geduldig zu sein, aber sollte der Aktienkurs über die 142,20 Euro ausbrechen, könnte man einen Einstieg mit einem Stopp im Bereich 136,50 Euro suchen.
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Laut Website Sto wurden von 1965 bis 2022 insgesamt 130 Mrd Liter Heizöl oder 416 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Due oben genannten 370 Tonnen sind wohl ein Tippfehler. Wäre auch etwas wenig für 55 Jahre ?