Kommentar
20:54 Uhr, 21.10.2018

Der Handel von US-Aktien - Im Einkauf liegt der Erfolg - Allgemeine Tipps und Hinweise

Im Gegensatz zum Handel von deutschen Werten, gibt es beim Kauf/Verkauf von US-Aktien ein paar Dinge zusätzlich berücksichtigen, weil das ansonsten unnötig teuer werden könnte. Dieser Artikel führt die wesentlichen Dinge auf und ein paar der Argumente gelten selbstredend auch für den Handel mit deutschen Aktien.

Im Gegensatz zum Handel von deutschen Werten, sollte man beim Kauf/Verkauf von US-Aktien ein paar Dinge zusätzlich zu berücksichtigen, weil das ansonsten unnötig teuer werden würde/könnte (ein paar der angeführten Argumente gelten selbstredend auch für den Handel mit deutschen Aktien).

Grundsätzliches/Allgemeines:

  • Insbesondere wer über einen deutschen Broker seine Orders direkt an der US-Börse absetzt, wird oftmals kräftig zur Kasse gebeten.
  • Die Ordergebühren/Transaktionskosten je Kauf/Verkauf stehen dann oftmals in einem ungesunden Verhältnis zum eingesetzten Kapital und fressen einen Großteil etwaiger Performance auf oder erhöhen unnötig die Verluste.
  • Liquide US-Blue Chips aus dem Dow Jones, viele Nasdaq-Titel aber auch zahllose Small- und Mid-Caps kann man problemlos über seine hiesigen Broker auch an deutschen Börsenplätzen zu fairen Preisen mit geringen Spreads kaufen und verkaufen.
  • Hier sind zumeist die außerbörslichen Plattformen und spezialisierte Regional-Börsen recht faire Preis-Anbieter, dennoch sollte man alle verfügbaren Börsenplätze abgleichen, manchmal gibt es deutliche Unterschiede (Arbitrage), die schon mal 0,1-0,3 % oder mehr ausmachen können.
  • Um zu ermitteln, ob ein Preis "fair" ist und in etwa dem aktuellen US-Kurs entspricht, rechnet man diesen von $ in € um und vergleicht die angebotenen Kurse. Entsprechende komfortable Währungsrechner hierfür gibt es im Netz via Suchmaschine.
  • Der Kauf und Verkauf von US-Titeln sollte prinzipiell auf die US-Handelszeiten ausgerichtet sein (im Regelfall 15:30-22:00, bei Sommerzeit entsprechend angepasst), egal ob man via US-Broker oder hiesigem Broker handelt.
  • Warum? Ganz einfach, erst kurz nach US-Handelsbeginn taxen die Broker einen halbwegs fairen Spread (Unterschied zwischen Bid/Ask also An- und Verkauf), vorher kann es sein, dass dieser Spread insbesondere bei kleinen Werten und deutschen Handelsplätzen exorbitant hoch ist (2-3 % oder gar mehr!).
  • Wer regelmäßig in US-Aktien "unterwegs" ist, sollte sich generell überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, dazu auch ein Konto bei einem US-Broker zu eröffnen.
  • Warum? Viele US-Broker zeichnen sich durch sehr günstige Order-Gebühren aus, die oftmals nur einen Bruchteil der Transaktionskosten ausmachen wie sie bei hiesigen Brokern anfallen (bitte dazu entsprechende Suchmaschinen nutzen, um den Broker zu finden, der am besten ins eigene Konzept passt, dort findet man z. B. Seiten wie diese hier: http://www.auslandsdepot.net).
  • Der Handel via ausländischem Broker hat aber noch weitere Vorteile, in Deutschland werden Gewinne unmittelbar nach der Realisierung versteuert und abgeführt, die Kapitalertrags-Steuer und sonstige Abgaben muss man natürlich auch beim Handel über ausländische Broker abführen, doch zeitlich halt erst deutlich später.
  • Durch diesen Effekt hat man im Zweifel über einen längeren Zeitraum ein nicht unerheblich höheres Handelskapital zur Verfügung.
  • Der Währungs-Effekt: mal gewinnt man mal verliert man, auch wenn man sein Konto in US-Dollar führen sollte, irgendwann tausch man es ja in €uro zurück. Der Währungs-Schwankungsfaktor ist sicherlich nicht zu vernachlässigen allerdings sollte man das auch nicht überbewerten.
  • Insbesondere wenn man eher mittel- bis langfristig im Markt agiert, wird man aus den üblichen Währungsschwankungen mal positive mal negative Zusatz-Effekte generieren können, womit sich das in der Summe meistens ausgleicht.
  • Wer mit der Materie vertraut ist kann sich zudem mit unterschiedlichen Instrumenten gegen diese Schwankungen absichern, wobei man hier natürlich genau wissen sollte, was man da tut, sinnvolles Hedging zu betreiben ist selbst für Profi-Händler kein Selbstläufer.

Kursversorgung:

Wer im US-Markt unterwegs ist, der möchte natürlich auch auf dem aktuellen Stand sein, was seine Aktien in Echtzeit kosten und dabei nicht nur auf die eher etwas ungenauen Angaben deutscher außerbörslicher Handelsplätze angewiesen sein, die zudem noch umständlich von €uro in US$ umgerechnet werden müssten. Deutsche Börsenseiten bieten meistens nur um 15 min. verzögerte Kurse gratis an. Zwar sind diese original Echtzeit-Kurse auch in den USA kostenpflichtig. Es gibt allerdings zahllose Websites, die kostenfreie Realtime-Kurse anbieten, die meistens aber nicht von den Original-Börsenplätzen (NYSE, NASDAQ, CME) stammen sondern so genannte BATS-Kurse sind. Dennoch sind diese meistens fast auf den Cent genau identisch mit den echt gehandelten Kursen und im Normalfall absolut ausreichend. Auch hier findet man über die diversen Internet-Suchmaschinen dann schnell Anbieter, die ohne Zusatzkosten die gewünschten Informationen bieten, manche sogar komfortabel über individuell anlegbare Watchlisten.

Zusammenfassung:

Es erscheint sinnvoll, seinen Handelsaktivitäten in US-Aktien auf die offiziellen Handelszeiten zu beschränken, um faire Preise zu bekommen. Ebenso ist es wichtig, sich einen günstigen Broker (meistens aus dem europäischen oder amerikanischen Ausland) zu suchen und/oder bei der Wahl der Börsenplätze für seine Orders entsprechende Sorgfalt walten zu lassen. All das dient der Minimierung von unnötigen Kosten und somit der Maximierung des Profits und das Geheimnis eines erfolgreichen Kaufmanns soll ja u. a. auch im EINKAUF liegen.

Michael Borgmann

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Rifz
    Rifz

    Vielen Dank für die Zeilen, endlich mal ein paar Worte dazu, die man über dieses Thema sonst mit der Lupe suchen muss. Lediglich der Hinweis auf http://www.auslandsdepot.net scheint doch etwas kümmerlich. Dies liegt weniger am Author als vielmehr an Qualität und Umfang von Empfehlungen zu dem Thema.

    DEGIRO ist offenbar von flatex gekauft worden, außerdem ist flatex.at aufgeführt, nicht flatex.de, mit denen man wohl Vorlieb nehmen muss. Strafzinsen und Depotgebühren wurden bei flatex eingeführt. Und wenn keine Kapitalertragssteuer abgeführt wird, wäre von Interesse, ob die Erträgniserstellung kostenlos geliefert werden damit die Steuererklärung von einem Steuerberater jederzeit erstellt werden kann.

    18:15 Uhr, 18.02. 2020

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

Mehr über Michael Borgmann
  • Anti- und Prozyklischer Handel
  • Swingtrading
  • Index-Analysen
  • Aktien weltweit
  • Kryptowährungen
Mehr Experten