Der Euro probt den Aufstand

Der Euro eröffnet heute bei 1,2650 nachdem ein Etablierungsversuch über der 1,28er Marke gestern erneut gescheitert ist. Anlass dieses Ausbruchversuchs war ein Vorabbericht der Citigroup, wonach in den ersten beiden Monaten diesen Jahres ein Gewinn vor Steuern und Sonderposten von 8,3 Mrd. USD eingefahren wurde.

Der Markt hat sich im Anschluss aber relativ schnell die Frage gestellt, was wohl mit den „Sonderposten“ sein wird, die in letzter Zeit recht (un)berechenbar sind.

EURJPY hat gestern ein neues Verlaufshoch knapp über der 126 geschafft und eröffnet bei 124,50. Hier besteht durchaus die Chance auf einen Test der 128/129.

Von diesem kleinen Exkurs abgesehen, gab es ansonsten aus der lustigen Welt der Zahlen wenig zu berichten:

* Die britische Industrieproduktion ist im Berichtsmonat Januar um -2,6% im Monatsvergleich und um -11,4% im Jahresvergleich gefallen. Damit wurden die Marktschätzung deutlich unterboten. Besonders betroffen sind der Bergbau- und Maschinenbausektor. Für die kommende Veröffentlichung der BIP Schätzungen darf man somit mit dem Schlimmsten rechnen, aber das kennen wir ja.

* Die US Großhandels-Lagerbestände haben ihr Schrumpfungstempo mit einem Wert von -0,7% für Januar verlangsamt, obgleich der Vormonat leicht auf -1,5% revidiert wurde. Besonders im Bereich Mineralöl und Maschinen ist ein - seit längerer Zeit - ein deutlicher Anstieg festzustellen. Trotz dieser positiven Ausnahmen ist noch kein Land in Sicht, denn das Verhältnis von Lagerbestand zu Verkäufen ist auf ein neues Rekordniveau gestiegen, was nichts anderes heißt, als dass der Verkaufsumsatz schneller sinkt als die Lagerbestände zurückgefahren werden können.

Sollte sich die Ölpreis in den kommenden Monaten stabilisieren, so kann ggf. dann auch bei den Lagerbeständen mit einer Bodenbildung gerechnet werden.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Long-Positionen können im Bereich 1,2610/15 aufgebaut werden mit Ziel 1,2740. Ein Stopp bietet sich entweder knapp unter 1,26 oder 1,2570 - je nach Risikoappetit - an.

Viel Erfolg!

© Christian Löhr
Bremer Landesbank