Der Euro kann die 1,33 nicht halten, die Konjunkturdaten nicht ihre Erwartungen
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Der Euro eröffnet heute Morgen knapp unter 1,32 und hat damit seinen kurzen Ausflug über die Marke von 1,33 abrupt beendet. EURJPY ist nach den bescheidenen Autoumsätzen und dem Tankanbericht leicht schwächer und beginnt bei knapp über 130.
Die Aktienmärkte waren am gestrigen Tag - zumindest teilweise - mit Windows-Dressing beschäftigt, so dass die durchweg unbefriedigenden Konjunkturdaten beiseite gewischt wurden. Im Einzelnen waren dies:
* Der Chicago Einkaufmanager Index per März. Er ist mit 31,4 deutlich stärker gefallen als erwartet. In den Subkomponenten wird dieses Bild allerdings nur teilweise gespiegelt. So konnten sich die neuen Aufträge nun den dritten Monat in Folge bei einem Wert von ca. 30 Punkten stabilisieren; auch die Beschäftigungskomponente konnte sich leicht von 25 auf 28 Punkte verbessern. Obwohl der Anteil des verarbeitenden Gewerbes in den USA beständig schrumpft, ist dennoch ein schöner Zusammenhang mit dem BIP zu erkennen. Der Chicago Einkaufsmanager Index wird außerdem sehr stark von der Automobilbranche beeinflusst.
Das US-Verbrauchervertrauen per März konnte mit 26 Punkten (erw. 28) ebenfalls nicht ansatzweise überzeugen, ist aber im Vergleich zum Vormonat um immerhin 1 Punkt gestiegen. Besonders bescheiden ist die Stimmung bei den gering verdienenden Haushalten bis 15.000 USD Jahreseinkommen und bei der „mittel alten“ Bevölkerungsschicht zwischen 35 und 54 Jahren. Dass die Verbraucherstimmung und der Aktienmarkt in einer „Henne-Ei-Beziehung“ stehen, zeigt nachfolgender Chart:
Der S&P/Case-Shiller Home Price Index hat seine Fallgeschwindigkeit im Jahresvergleich leicht auf knapp -19% erhöht. Besonders in den Regionen Las Vegas, San Francisco und Chicago wurden Rückgänge von mindestens -4% zum vergangenen Monat verzeichnet. Trotz dieser – auf den ersten Blick – starken Schrumpfung, sollte erwähnt werden, dass der Index im Jahre 2000 bei einem Wert von 100 angefangen hat und wir in der Spitze auf 206 Punkte Mitte 2006 gestiegen sind. Aktuell notiert der Index immer noch bei 146 Punkten. Somit wurde gut die Hälfte des vorigen Anstiegs korrigiert und trotzdem ist das US-Finanzsystem Pleite. An dieser Stelle kann man nur beten, dass jetzt irgendwann Schluß ist (warum auch immer) – weil es ansonsten „richtig“ weh tun wird.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das in der Parität EUR-USD eine neutrale Haltung favorisiert. Aus jetziger Sicht scheint sich das maximale Abwärtspotential bis in den Bereich 1,30 zu erstrecken, das dann für EUR-long Positionen genutzt werden könnte.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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