Kommentar
09:26 Uhr, 15.06.2023

Der Aktienmarkt "zeigt Anzeichen einer Manie"

Der bekannte US-Investor Jeffrey Gundlach ist sehr skeptisch mit Blick auf den Aktienmarkt und die US-Wirtschaft. Statt Aktien empfiehlt Gundlach Anleihen als neuen Hauptbestandteil eines Portfolios.

Erwähnte Instrumente

  • NVIDIA Corp.
    ISIN: US67066G1040Kopiert
    Kursstand: 429,970 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 429,970 $ (Nasdaq)

"Der Aktienmarkt zeigt, ehrlich gesagt, Anzeichen einer Manie, bei der ein sehr konzentrierter Teil des Marktes den gesamten Zug antreibt", sagte Gundlach im US-Finanzsender CNBC am Mittwochabend nach dem Fed-Zinsentscheid.

Sieben Aktien im S&P 500 seien für einen Großteil der Kursgewinne verantwortlich. "Das ist die Manie, die entsteht, wenn man irgendetwas über KI sagt und die Aktie um 20 % steigt", sagte Gundlach mit Blick auf den jüngsten Hype bei Aktien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. So haben sich die Aktien des Grafikchipherstellers Nvidia, der als großer Profiteur des KI-Ausbaus gilt, seit Jahresbeginn inzwischen verdreifacht.

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Mit Blick auf die Wirtschaft sieht Gundlach derzeit sehr dunkle Wolken am Horizont. "Ich verstehe das ganze Gerede über diese [angeblich] so starke Wirtschaft nicht", betonte Gundlach. "Es gibt unzählige Indikatoren, die tief im Rezessionsbereich stecken." Tatsächlich habe er Probleme, aktuell überhaupt einen Indikator zu finden, der auf eine starke Wirtschaft hindeute, so Gundlach. Auch der Arbeitsmarkt sei nicht so stark wie angenommen, wie der jüngste Rückgang bei den geleisteten Arbeitsstunden und der Anstieg der Arbeitslosenquote zeigen.

Echtzeitindikatoren im Bereich der Inflation signalisieren laut Gundlach, dass sich der Preisauftrieb inzwischen deutlich abschwächt. Import- und Exportpreise seien auf Jahressicht sogar um 5 % bzw. 6 % gesunken, nachdem sie in der Spitze um mehr als 18 % zugelegt hatten. Die US-Notenbank Fed begehe einen großen Fehler, wenn sie die Zinsen über das aktuelle Niveau weiter anhebe, wie das am Mittwochabend durch die Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses in Aussicht gestellt wurde.

Statt am Aktienmarkt sieht Gundlach derzeit vor allem Chancen am Anleihenmarkt. "Ich denke man sollte 20 % in Aktien, 60 % in Anleihen und 20 % in Sachwerten halten." Auch den Anteil an risikobehafteten Vermögenswerten sollte man aktuell vor allem in Form von Anleihen und weniger in Form von Aktien abbilden, so Gundlach. "Der Anleihenmarkt ist sehr günstig im Vergleich zum Aktienmarkt." Mit einem qualitativ sehr hochwertigen Anleihenportfolio ohne Ausfallrisiko könne man aktuell 5 % p.a. verdienen. Mit einem diversifizierten, aktiv gemanagten Portfolio inklusive risikobehafteter Anteile könne man auf 8 % bis 10 % pro Jahr kommen. Durch die gestiegenen Zinsen würden viele Anleihen zu 70 %, 60 % oder gar 50 % ihres Nominalwertes gehandelt, was bedeute, dass die Chancen auf Kursgewinne am Anleihenmarkt aktuell höher seien als bei Aktien und gleichzeitig das Risiko auf weitere Verluste geringer.

Jeffrey Gundlach ist ein bekannter Investor und Fondsmanager und Gründer der Investmentfirma DoubleLine Capital LP. Gundlach ist vor allem bekannt für seine Expertise im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere.

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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