Kommentar
12:33 Uhr, 12.06.2013

Der Absturz des australischen Dollars

Erwähnte Instrumente

  • AUD/USD
    ISIN: XC000A0E4TC6Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • AUD/CAD
    ISIN: XC000A0G88R8Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der australische Dollar war in den vergangenen zwei Monaten eine der schwächsten Währungen und verlor massiv an Boden. Gegenüber allen großen Währungen kam es zu starken Abwertungen. Dabei war in den Medien immer wieder die Rede von Verlusten auch auf Grund der schwachen Edelmetallpreise. Der australische Dollar zählt zu den sogenannten Rohstoffwährungen. Das sind Devisen von Ländern, deren Rohstoffexporte in der Regel 60 % oder mehr am Gesamtanteil der Ausfuhren ausmachen. Weitere Rohstoffwährungen wären der kanadische Dollar, die norwegische Krone oder der Neuseeland Dollar.

Australischer Dollar vs. Goldpreis

Schauen wir uns die Kursverläufe von Gold und dem australischen Dollar nun im Vergleich an. Im Großen und Ganzen stimmen die Tendenzen der beiden Kursverläufe von Gold und dem australischen Dollar in US-Dollar überein. Phasenweise laufen sie jedoch auch komplett gegensätzlich, was anhand der im Chart markierten Hochpunkte im Gold (horizontale Linien) sowie den farbigen Kästen gut abzulesen ist.

Besonders die jüngsten Marktphasen sind interessant: Während Gold seit dem letzten Zwischenhoch am 05.10. bis hin zu seinem Jahrestief am 16.04. über 26 % an Wert verlor, konnte der australische Dollar im gleichen Zeitraum fast 2 % an Wert gewinnen. Mit dieser Phase relativer Stärke gegenüber dem Goldpreis hat der australische Dollar die Underperformance von Juli bis September 2011 wieder wet gemacht. Damals schoss der Goldpreis nach oben, während AUD/USD sich kaum bewegte. Seit dem 17.04.2013 ist AUD/USD wieder ein deutlicher Underperfomer. Während sich der Goldpreis stabilisiert, bricht der australische Dollar massiv ein.

Kursverlauf vom 22.05.2010 bis 12.06.2013 (log. Liniendarstellung)


Wir erleben aktuell also einen kleinen "Crash" beim australischen Dollar, der auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit der Entwicklung der Edelmetallpreise zu tun hat. Dabei erreicht der australische Dollar in dieser Woche gegenüber einigen Währungen markante Unterstützungsbereiche. Diese wollen wir nun genauer unter die Lupe nehmen, es deuten sich nämlich interessante Tradingchancen für Trader mit antizyklischen Neigungen an.

Langfristige Standortbestimmung

Zunächst betrachten wir das wichtigste Paar, AUD/USD. Hier sticht die markante Unterstützungszone bei 0,9350 - 0,9406 USD ins Auge. Dort wurden die Hochs Ende 2009 und Anfang 2010 sowie das Tief Anfang Oktober 2011 markiert. An genau dieser Preiszone findet in dieser Woche ein bullisches Reversal statt. Eine Kurserholung bis mindestens 0,9790 - 0,9840 USD sollte nun folgen. Darüber liegt bei ca. 1,0150 USD die nächste Hürde. Einzig die Tatsache, dass AUD/USD zum ersten Mal seit Mai 2009 wieder signifikant unterhalb des EMA200 (rot) notiert, trübt das langfristige Bild etwas ein.

Kursverlauf vom 22.06.2009 bis 12.06.2013 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


Der nächste Chart zeigt das Währungsverhältnis AUD/JPY an. Auch hier korrigierte der australische Dollar sehr heftig die steile Rally gegenüber dem japanischen Yen und setzt ans 2011er Hoch bei 90,04 JPY zurück. Der Bereich bei 87,70 - 90,04 JPY stellt nun den zentralen Unterstützungsbereich dar, wo eine Stabilisierung und ggf. sogar eine Trendwende nach oben hin möglich wäre. Erholungen bis 95,00 - 96,00 und ggf. 99,00 JPY sollten in Kürze möglich werden.

Kursverlauf vom 22.06.2009 bis 12.06.2013 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


Zuletzt noch der direkte Vergleich zweier Rohstoffwährungen mit AUD/CAD. Gegenüber dem kanadischen Dollar erreichte der Kursrutsch ebenfalls ein markantes Unterstützungsniveau knapp oberhalb von 0,9600 CAD. Nach dem bullischen Reversal in dieser Woche wäre nun eine Kurserholung in Richtung Widerstandsbereich bei 0,9915 - 0,9950 CAD möglich. Erst oberhalb davon werden wieder bullische Ambitionen freigesetzt. Erfolgt hingegen ein nachhaltiger Rückfall unter 0,9500 CAD, drohen mittelfristig weiter fallende Kurse.

Kursverlauf vom 22.06.2009 bis 12.06.2013 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


Fazit:

Kurzfristig scheint der australische Dollar "ausgebombt" und reif für eine technische Gegenreaktion nach oben. Ob daraus eine große Trendwende bei den sehr langfristig noch bullischen AUD-Paaren wird, sei dahingestellt. Im kleinen Zeitfenster orientierte Trader könnten aktuell bei verschiedenen AUD-Paaren interessante Setups für kurze, antizyklische Longtrades finden. Größere Kaufsignale sind noch in weiter ferne, viel näher stehen die AUD-Paare an der Klippe zu größeren Verkaufsignalen. Diese können gerne kommen, idealerweise aber nach einer mehrtägigen oder mehrwöchigen Erholungsphase. Die Korrelation zu der Entwicklung der Edelmetallpreise sollte nicht überbewertet werden, sie besteht nur streckenweise.


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André Rain - Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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