Dell: Günstige Bewertung lockt Käufer...
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Dell Computer war einst eine der begehrtesten Aktien an der Wall Street. Durch den starken Kursverlust der vergangenen Wochen und Monaten rückt die Aktie des weltgrößten Computerdirektvertreibers nun wieder in das Interesse zahlreicher Fondsmanager, die sich auf den Kauf gefallenger Engel, die niemand mehr haben will, konzentrieren.
Charles Freeman vom Vanguard Windsor Fonds sagte zum Beispiel er kaufte 13 Millionen Dell Aktien in den letzten Monaten und hat jetzt 2% seines Gesamtdepots in Dell Aktien investiert. Im Zuge der sehr scharfen Korrektur von Technologieaktien, wovon es die Bereiche Internet und Computer besonders hart traf, hatte Dell etwa zwei Drittel seines Börsenwertes verloren und ist nun auf einem Niveau angekommen, das viele konservative, preiswertbewußte Aktienkäufer anzulocken gegeignet ist, wie auch Freeman.
"Wir suchen nach Chancen um wirklich gute Werte in diesem gerade stattfindenden Blutbad herausfischen zu können. Dell ist eine der besten die wir gefunden haben", meinte Freeman zu seinem Kaufverhalten.
Viele wertbeständige Fonds wie Windsor hatten solche Aktien von Computer- und Internetunternehmen in den letzten Jahren gemieden weil deren KGV´s und KUV´s so astronomisch hoch gewesen sind, daß sie abschreckend gewirkt hatten.
So hatte der 16,6 Milliarden Us-$ schwere Windsor-fonds gerade einmal 6% seines Volumens in Technologiewerte investiert- bis zum 31.Oktober 2000.
Nach einem Bericht des Research-Unternehmens Morningstar aus Chicago hätten großvolumige Fonds am 30. November durchschnittlich gerade einmal 13% ihres Volumens in Technologieaktien angelegt- zum einen weil sie vorher ausgestiegen sind, zum anderen auch weil viele aufgrund der hohen Bewertungen noch nie eingestiegen waren. Mit dem Fall der hohen Bewertungen wuchs das Kaufinteresse der Institutionellen.
Freeman erwartet für Dell einen Gewinn von $1.10 pro Aktie für das Geschäftsjahr, das im Februar beginnt. Bei einem Aktienkurs von 20Us-$ hätte Dell damit ein KGV von etwa 18, das unter dem des S&P 500 liegt. Das Wachstum ist aber deutlich höher. Mehr als zweimal so schnell würde Dell nach Experteneinschätzung gegenüber dem S&P 500 wachsen.
Dell war einer der Börsenstars vor allem in den Jahren 1996-1998, in denen der Highflyer viele Rekorde brach. Er war stets um ein Vielfaches gegenüber den Vergleichindizes bewertet. Nun, nachdem Dell eine Gewinnwarnung publiziert hatte, und die letzten beiden Jahre mager ausgefallen waren für die Computerindustrie, die Zukunft auch nicht so rosig gesehen wird, ist das Käuferinteresse vor allem spekulativer Anleger weitgehend erlahmt.
Dann kam der Kurssturz.
Viele Experten glauben aber nun, daß die Aktie Bewertungen erreicht habe, um einen fundamentalen Kauf auf Jahre gesehen zu rechtfertigen. "Welches Wachstum braucht man um Technologie zu diesen Preisen zu rechtfertigen?", fragen Experten. Und sie geben auch gleich die Antwort: "Zu diesen Preisen reicht nach unserem ermessen ein Wachstum von 12% beim Gewinn über Jahre". Das sollte für Unternehmen wie Dell Computer kein Problem sein.
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