Kommentar
12:18 Uhr, 21.01.2003

Deka zur Konjunkturerwartung Deutschland

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Januar zum ersten Mal seit Juni 2002 wieder angestiegen. Nach dem Dezemberwert von 0,6 Punkten erreichte der Indikator jetzt wieder einen deutlich höheren Wert von 14,0 Punkten. Damit wurden von Bloomberg befragte Analysten wie auch wir positiv überrascht (Bloomberg-Median: 0,6 Punkte; DekaBank: 1,0 Punkte). Bei der ZEW-Umfrage werden Analysten nach ihren Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten befragt. Wir selbst hatten als Teilnehmer an der Umfrage eine leichte Besserung prognostiziert und rechneten damit, dass andere Analysten unsere Einschätzung teilen. Dies hat sich nun in stärkerem Ausmaß als erwartet bewahrheitet. Saldenpunkte.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben einen ähnlich guten Vorlauf für die wirtschaftliche Entwicklung wie das ifo-Geschäftsklima. Damit fügen sich die heutigen Zahlen sehr gut in unser Bild ein, dass die zweite Jahreshälfte 2003 ein etwas dynamischeres Wirtschaftswachstum in Deutschland bringt. Allerdings wird diese Dynamik weitgehend von den anziehenden Exporten kommen, nicht jedoch von der Binnenkonjunktur. Aber die Risiken sind derzeit noch beträchtlich: Der drohende Irakkrieg und ein möglicherweise anhaltend hoher Ölpreis bedrohen die auf schwachen Beinen stehende Erholung durchaus - und das Exportwachstum könnte durch den erstarkenden Euro gebremst werden. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind zwar besser geworden, aber zum Zurücklehnen und auf den sicheren dynamischen Aufschwung Warten besteht noch kein Anlass.

Quelle: Deka

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