Deka - Wirtschaftskommentar Europa
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Das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums ist im dritten Quartal nur um 0,3 % qoq angestiegen (Bloomberg: 0,3 %, DekaBank 0,4 %). Gleichzeitig wurde die Zuwachsrate des zweiten Quartals von 0,4 % qoq auf 0,3 % qoq nach unten revidiert. Die einzigen positiven Beiträge zum Wachstum leisteten die privaten und die staatlichen Konsumausgaben (0,3 beziehungsweise 0,1 Prozentpunkt). Von den Anlageinvestitionen gingen keine bremsenden Effekte mehr aus. Hier machen sich möglicherweise schon jetzt die ersten Vorzieheffekte von Investitionen in Italien bemerkbar: Dort läuft zum Jahresende die steuerliche Begünstigung von Investitionen aus (lex tremonti). Der Wachstumsbeitrag der Nettoexporte ist trotz eines beschleunigten Exportwachstums aufgrund der anziehenden Importe auf Null geschrumpft.
Die heute veröffentlichten Daten müssen vorsichtig interpretiert werden, denn ein großer Teil der dynamischer wachsenden, kleineren Volkswirtschaften ist bislang noch nicht berücksichtigt worden. Die schwache Entwicklung in vier der fünf großen Volkswirtschaften wirkt möglicherweise zu stark durch. Wir halten eine Aufwärtsrevision daher für möglich.
Die weiteren Perspektiven für Euroland sind allerdings bescheiden. Die Schwäche der beiden größten europäischen Volkswirtschaften - Deutschland und Frankreich - belastet die Entwicklung in Euroland. Hinzu kommt, dass die Belebung in Italien zum Jahresende letztendlich nur vom kommenden Jahr geborgt ist, denn die aufgrund des lex tremonti vorgezogenen Investitionen werden im kommenden Jahr fehlen. So geht die Europäische Kommission in ihren Schätzungen für das vierte Quartal nur noch von einem Wachstum zwischen 0,2 % und 0,5 % qoq aus (DekaBank 0,3 % qoq) und für das erste Quartal 2003 hält sie sogar nur noch ein Wachstum zwischen -0,2 % und +0,2 % qoq für möglich (DekaBank 0,2 % qoq).
Die Revision des zweiten Quartals nach unten und das schlechter als prognostizierte dritte Quartal lassen für Euroland nunmehr nur noch ein Wachstum um 0,7 % in diesem Jahr erwarten. Aufgrund des geringeren statistischen Überhangs dämpft dies auch die Wachstumsperspektiven für das kommende Jahr.
Quelle: Deka
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