Deka: USA - Entspannung am Arbeitsmarkt
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Nach den negativen Arbeitsmarktberichten für die Monate November und Dezember hat sich im Januar die Situation auf dem Arbeitsmarkt wieder beruhigt. Die Anzahl der Beschäftigten stieg unerwartet kräftig um 143.000 Personen. Sowohl wir als auch die von Bloomberg befragten Analysten hatten einen geringeren Anstieg erwartet (Bloomberg-Umfrage: 68.000 Personen; DekaBank: 60.000 Personen). Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 6,0 %) und befindet sich wieder auf dem Niveau vom September vergangenen Jahres. Das insgesamt positive Bild wird einmal durch Revision der beiden Vormonate getrübt: die Nettorevision beträgt -48.000 Personen. Hinzu kommt eine Stagnation der durchschnittlichen Stundenlöhne. In den vergangenen Monate wurden hier stets Zuwächse verzeichnet, die zu Einkommenserhöhungen führten und den expansiven Konsum unterstützten.
Die Verringerung der Anzahl der Beschäftigen im Dezember hatte seine Ursache in einem unüblich hohen Beschäftigungsabbau im Einzelhandel von 99.000 Personen. Im Dezember wurden in Erwartung eines schlechten Weihnachtsgeschäfts weniger Personen als sonst saisonal üblich eingestellt. Damit gab es saisionbereinigt einen kräftigen Rückgang. Da dann im Januar weniger kurzfristig beschäftigte Personen im Einzelhandel freigestellt werden mussten, gab es saisonbereinigt einen Rückpralleffekt mit einem Beschäftigungszuwachs um 101.000 Personen im Einzelhandel. Bereinigt um diese Teilstatistik ist sowohl die Verringerung im Dezember als auch der Anstieg im Januar weit weniger auffällig. Die Veränderungen in den anderen Bereichen sind vor diesem Hintergrund nur als geringfügig zu bezeichnen. Einzig der geringe Beschäftigungsabbau im produzierenden Gewerbe um 16.000 Personen fällt in der Einzelbetrachtung auf (Dezember: -80.000 Personen). Dies ist der geringste Abbau seit Juli 2002, während der letzte monatliche Beschäftigungsaufbau im Juli 2000 stattfand (15.000 Personen).
Der heutige Arbeitsmarktbericht zeigt zweierlei: Nach den stärken Rückgängen in den Monaten November und Dezember hat sich die Situation im Arbeitsmarkt wieder entspannen können. Einen nennenswerten Effekt auf den privaten Konsum wird dieser Anstieg um über 100.000 Personen nicht haben. Hierzu wären weitere Monaten mit ähnlichen bzw. noch höheren Zuwächsen notwendig. Als zweites gilt es zu beachten, dass die Entspannung zu einem Zeitraum erfolgte, in dem die geopolitischen Risiken stetig stiegen. Daher darf davon ausgegangen werden, dass eine erneute Entlassungswelle in den kommenden Monaten unwahrscheinlicher geworden ist.
Quelle: Deka
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