Kommentar
17:33 Uhr, 28.01.2003

Deka - Das US-Verbrauchervertrauen sinkt

Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen sank im Januar wie von uns erwartet von nach oben revidierten 80,7 Indexpunkten auf 79,0 Punkte (Bloomberg-Umfrage: 78,4 Punkte). Ausschließlich die Erwartungskomponente ist für diesen Rückgang verantwortlich. Hier kam es zu einem Rückgang von 88,1 Punkten auf 81,4 Punkte, während die Lagekomponente sich von 69,6 Punkten auf 75,4 Punkte wieder leicht erholen konnte. Während im Vormonat die gegenwärtige Situation am Arbeitsmarkt schlechter eingestuft worden war, lässt sich für Januar wieder eine Stabilisierung feststellten. Allerdings erwarten die Haushalte für die zukünftige Entwicklung am Arbeitsmarkt und auch in der Einkommensentwicklung eher eine Verschlechterung. Über der Konsumentenstimmung lastet der drohende Irak-Krieg schwer.

Die Auftragseingänge für langlebige Güter erhöhten sich im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht um 0,2 % - etwas weniger stark als von uns sowie von Bloomberg befragten Analysten erwartet worden war (Bloomberg-Umfrage: 0,8 %; DekaBank: 0,6 %). Die Vormonatsveränderung wurde von -1,4 % auf -1,3 % leicht nach oben revidiert und kann daher etwas vom Prognosefehler erklären. In der für die Investitionstätigkeit interessanteren Abgrenzung "Investitionsgüter (ohne Verteidigung)" wurde eine monatliche Veränderung von 2,8 % und zudem eine Revision der Vormonatsveränderung von -3,6 % auf -1,3 % bekannt gegeben. Als weitere interessante Teilsegmente lassen sich der Maschinenbau sowie das Segment für Computer bzw. Elektronik anführen. Im Maschinenbau konnte nach einem deutlichen Rückgang im November (-2,7 %) mit einer leichten Erhöhung um 0,5 % eine Beruhigung im Dezember festgestellt werden. Im Segment für Computer bzw. Elektronik wurde dagegen sogar ein deutlicher Anstieg von 3,2 % (November: -1,4 %) verzeichnet.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der Auftragseingänge für Gebrauchsgüter sowie für Investitionsgüter (ohne Verteidigung) im vierten Quartal eine Verringerung gegenüber dem Vorquartal um -2,7 % bzw. -2,0 % an, die sich aufgrund eines statistischen Unterhanges aus dem dritten Quartal bzw. aus der deutlichen Verringerung im Oktober ergibt. Der Anstieg im Dezember, insbesondere für Investitionsgüter (ohne Verteidigung) deutet darauf hin, dass sich im ersten Quartal 2003 die Situation verbessern sollte und im ersten bzw. im zweiten Quartal wieder mit einer moderaten Zunahme der Investitionstätigkeit zu rechnen ist. Gleichwohl kann erwartet werden, dass sowohl der hohe Rohölpreis als auch die geopolitischen Risiken eine Dämpfung für eine Zunahme der Investitionstätigkeit darstellen werden.

Die Entwicklung des Verbrauchervertrauens lässt sicherlich zu wünschen übrig. Der tiefste Stand seit November 1993 deutet darauf hin, dass der Konsument im ersten Halbjahr weniger expansiv konsumieren wird als im vergangenen Halbjahr. Vergleicht man aber die vergangenen Monate mit der Entwicklung Ende der 90er Jahre (kurz vor Beginn des ersten Golfkriegs), dann zeigt dies, dass der damalige Verlauf weit dramatischer war als aktuell. Die heutigen makroökonomischen Zahlen sind von geopolitischen Risiken gekennzeichnet. Ein Abbruch der konjunkturellen Erholung (wie Ende der 90er Jahre) lässt sich aus ihnen aber nicht ablesen.

Quelle: Deka

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