De Guindos: EZB betrachtet Inflationsrisiken als ausgewogen
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DOW JONES--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) betrachtet die Risiken für den Inflationsausblick nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos als ausgewogen. De Guindos sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: "Unsere Einschätzung ist, dass die Inflationsrisiken ausgewogen sind. Klar, 1,4 Prozent liegen unter dem Zielwert. Aber wir betrachten die mittlere Frist, und mittelfristig gibt es andere Faktoren, die die kurzfristigen Elemente, die die Inflation vorübergehend senken können, ausgleichen können", sagte er.
Die EZB rechnet laut ihren aktuellen Stabsprojektionen für 2026 mit einer Inflation von nur noch 1,6 Prozent. Das beinhaltet eine Prognose von 1,4 Prozent für das erste Quartal. De Guindos weicht mit seiner Aussage von der offiziellen Kommunikation des EZB-Rats ab, der seit geraumer Zeit keine Aussage zur Risikobalance bei der Inflation mehr macht.
Zugleich deutete der EZB-Vizepräsident an, dass der Rat das Risiko für die jenseits des Projektionshorizonts (2027) liegende Inflationsentwicklung wegen der Möglichkeit eines regelrechten Handelskriegs auf der Oberseite sieht. "Ein ausgewachsener Handelskrieg könnte eine Fragmentierung der Weltwirtschaft und Verzerrungen in der globalen Lieferkette hervorrufen. Und das wäre längerfristig inflationär", sagte er.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/kla
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