Nagel: QE sollte für EZB absolute Ausnahme bleiben
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Von Hans Bentzien
DOW JONES (Dow Jones) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte Anleihekäufe in großen Umfang (Quantitative Easing- QE) nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel nur bei Notwendigkeit vornehmen. "Angesichts der jüngsten Erfahrungen bin ich überzeugt davon, dass die Nutzung großvolumiger Anleihekäufe die absolute Ausnahme bleiben sollte", sagte Nagel laut veröffentlichtem Redetext in Tübingen. Aussagen zum künftigen Zinskurs (Forward Guidance) und Anleihekäufe werde die EZB nur an der effektiven Zinsuntergrenze einsetzen, wo sie sich als nützlich erwiesen hätten.
Nagel gab in der Rede seine Sicht auf die Ergebnisse der jüngsten Überprüfung der geldpolitischen Strategie der EZB wieder. Darin betonte er außerdem die Notwendigkeit, Anleihekäufe künftig rechtzeitig zu beenden. Sie müssten "flexibler" gestaltet werden, und außerdem müsse die Forward Guidance so zustandsabhängig formuliert werden, dass die EZB auf Änderungen des Umfelds reagieren könne. Nagel nannte die Bilanz der Bundesbank einerseits "gesund". Andererseits verwies er auf die Bilanzverluste die die Anleihekäufe der Bundesbank im Verein mit den späteren starken Leitzinsanhebungen eingebracht hätten.
Mit Blick auf die aktuelle Geldpolitik betonte der Bundesbankpräsident die Notwendigkeit, von Sitzung zu Sitzung zu entscheiden, um so der wohl noch länger erhöhten Unsicherheit Rechnung zu tragen. Die EZB hat die Marktteilnehmer darauf eingestimmt, dass sie ihre Leitzinsen im Juli zum ersten Mal seit einem Jahr in diesem Zyklus nicht senken wird. Eindeutige Aussagen machte sie aber nicht.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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