Analyse
20:25 Uhr, 26.05.2015

DAX,TecDAX,Eurostoxx50,Euro,Yen - Gewaltige Verschiebungen finanztektonischer Platten

An der Börse spielt sich fortlaufend ein Spektakel ab, das wie das Wettrennen zwischen dem Hasen und dem Igel gesehen werden kann. Als aktive Anleger versuchen wir, nicht in die Rolle des Hasen zu geraten, der immer zu spät am Ort des Geschehens ankommt ...

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 122,8970 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0884 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 122,8970 ¥ (FOREX)
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0884 $ (FOREX)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.618,50 Punkte (Deutsche Bank Indikation)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.625,13 Punkte (XETRA)
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 1.710,12 Punkte (XETRA)

Seit Mitte März dieses Jahres verhält sich der Markt unruhig. Das gilt vor allem für den europäischen Aktienmarkt und den Devisenmarkt. Hintergrund ist unter anderem die sich zuspitzenden Griechenlandverschuldungskrise.

Der Poker zwischen neuer griechischer Regierung und Geldgebern geht langsam ins Finale und der Ausgang ist alles andere als sicher.

Griechenland ist kein Non-Event. Der limitierende Faktor für das Pokerspiel sind die Gelder, die noch in der Kasse Griechenlands sind. Es wird sicherlich in den nächsten Wochen eine Lösung geben. Ob diese allerdings eine ist, die der Markt ohne weiteres bullisch verdauen kann, das weiß niemand. Zuletzt wurde bekannt, dass beispielsweise George Soros eine sehr große Hedgeposition (Puts) in sein Portfolio eingezogen habe. Es ist nachvollziehbar weshalb. Er hedget sein riesiges Aktienportfolio gegen einen möglichen “negativen Ausgang” der Griechenlandverschuldungsproblematik ab.

Als PKW Fahrer fahren Sie auch nicht mit Vollgas in eine scharfe Kurve hinein. Nein, Sie drosseln die Geschwindigkeit, passen die Geschwindigkeit den Verkehrverhältnissen an und erhöhen Ihre Aufmerksamkeit.

Der entscheidende Punkt ist aber der, dass die neue griechische Regierung zwar darauf pocht, keine Wahlversprechen brechen zu müssen. Auf der anderen Seite gab es mit der Wahl kein Mandat der Bevölkerung, aus dem Euro auszutreten. Die Umfragen zeigen seit Monaten eine überwältigende Mehrheit der griechischen Bevölkerung möchte im Euro bleiben. Das ist der entscheidende Punkt, der für mich bedeutet, dass Tsipras & Co einlenken werden müssen. Noch geben sie vor, Amok zu laufen. Die Informationspolitik ist chaotisch, sie wirkt wie Äußerungen eines Erkrankten mit Korsakow-Syndrom.

Am Markt setzt sich die Einschätzung durch, dass das schwache erste US Quartal ein Ausrutscher war (bedingt durch den harten Winter) und dass die FED doch wie angekündigt dieses Jahr den US Leitzins anheben wird. Das läßt den US-Dollar steigen, während das Frontloading der EZB den Euro schwächer werden läßt.

Die EZB wird sich das Zepter nicht aus der Hand nehmen lassen. "Never fight the FED, never fight the EZB". Die EZB fängt seit vergangener Woche den Euro wieder ein. Überdies dürfte sie eine Beruhigung an den europäischen Anleihemärkten einleiten. Bill Gross und Jeffrey Gundlach, die beiden Bond Kings aus den USA, dürfen sich warm anziehen.

Investoren Desktop von Oliver Baron.

Oliver steckt viele unserer Trader in die Tasche. Wenige Transaktionen, erstklassige Performance, fundierte fundamentale Analysen ... Ein Must Have, sein Desktop auf Guidants.

An den Währungsmärkten sehen wir gewaltige Trendbewegungen.

Das Währungspaar US-Dollar vs Yen (USD/JPY) bricht über einen wichtigen Widerstand regelkonform nach oben aus und generiert damit ein mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 128,30 und 132,24 JPY.

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Das Währungspaar Euro vs US-Dollar (EUR/USD) bricht seit den unmißverständlichen Ausführungen EZB Verantwortlicher in der vergangenen Woche wieder ein. Ziele liegen hier bei 1,06xx $ und anschließend Parität.

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Der DAX bleibt kurzfristig "tricky". Kurzfristig kann der deutlich nachgebende Euro korrelationstechnisch nicht entlastend wirken. Bestätigend halte ich fest, dass für mich die Marke von 12.080 Punkten nach oben maßgeblich ist. Erst bei einem Anstieg darüber, werde ich wieder bullisch für den Index.

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Das beschriebene Setup im Eurostoxx50 ist intakt. Seit 4 Wochen high vola, seit 4 Wochen wird das 3.500er Niveau aber gehalten.

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TecDAX und SDAX zeigen deutliche relative Stärke gegenüber dem DAX. Der TecDAX könnte noch das Gap bei 1.690 Punkten schließen. Solange der Index über 1.635 Punkten notiert, ist das übergeordnet bullische Setup intakt.

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DAX - Ich formuliere die Prognose um

18. Mai 2015 09:00

Seit Mitte März dieses Jahres korrigieren DAX und Eurostoxx50, seit Mitte März wertet der Euro gegenüber dem US-Dollar (EUR/USD) auf. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Euro-Aufwertung und der Kursentwicklung der beiden genannten Indizes.

Fundamentaler Hintergrund für den Anstieg (trotz des EZB QEs) sind die zuletzt bekanntgewordenen schwächeren US Wirtschaftsdaten, die den US-Dollar schwächer werden lassen. Die US Wirtschaft verlief zumindest im ersten Quartal 2015 weniger robust als von vielen Analysten erwartet. Der zu schnell steigende US-Dollar hat Spuren in den US Bilanzen hinterlassen. Insofern kann man davon ausgehen, dass die US Notenbank FED gegen eine weitere Dollarstärke agieren wird, um die heimische Konjunktur zu stützen. Nicht zu vergessen, sind die US Präsidentschaftswahlen in 2016. Die Wall Street hat hohe Einsätze in Hillary Clinton investiert.

Ich kann derzeit EUR/USD nur schwer prognostisch eingrenzen. Ich befürchte, dass diese Aufwertungsphase länger andauert, als viele (auch ich) es bisher erwartet haben. Und solange diese Phase anhält, solange werden DAX und Eurostoxx50 von der Währungsseite eben diesen Druck haben und korrekturanfällig sein.

Ich passe hiermit meine charttechnische Einschätzung des DAX an. Anstatt das mögliche Korrekturtief auszuloten, konzentriere ich mich auf das Kursverhalten im Bereich wichtiger Triggermarken, deren Überwinden, Kaufsignale anzeigen.

Die maßgebliche Buy Triggermarke sehe ich im DAX bei 12.080 Punkten. Kann der Index soviel Stärke entwickeln, dass er über diese Marke ansteigt, bedeutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit das erwartete mittelfristige Kaufsignal mit Zielen von 13.500 und bis zu 14.200 Punkten.

Dadurch, dass ich die charttechnische Prognose, wie soeben beschrieben, abändere, entledige ich mich des Zwangs, den Index unterhalb von 12.080 Punkten prognostisch einschätzen zu müssen. Unterhalb von 12.080 Punkten, könnte die 11.200er Marke also das Korrekturtief gewesen sein. Wenn nicht, dann wäre noch eine Korrekturausdehnung bis 10.600 Punkte möglich. Dort liegt der EMA200 im Markt. Wenn wirklich Vieles in der Eurozone schiefläuft, beispielsweise ein außerplanmäßiger Grexit durch maximalen Dillentatismus der neuen griechischen Regierung, könnte der DAX im Worst Case sogar bis 10.000 Punkte durchsacken. Unterhalb von 12.080 Punkten ist mir der DAX einfach zu “tricky”.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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