DAX® - Zyklisches Hoch ausgeprägt?
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Zyklisches Hoch ausgeprägt?
Das Barrierenbündel aus der Nackenzone der Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus dem Vorjahr und der 200-Tages-Linie (akt. bei 11.773 Punkten) hatten wir in den letzten Tagen immer wieder als wichtige Schlüsselzone für den DAX® hervorgehoben. Aufgrund der gestrigen Kursschwäche müssen sich Anleger fragen, ob das Aktienbarometer (zunächst) an der meistbeachteten Glättungslinie gescheitert ist. Die gestrigen Gewinnmitnahmen sorgen nämlich für mehrere negative Entwicklungen. So muss das Verlaufshoch von vorgestern bei 11.823 Punkten mittlerweile als „swing high“ interpretiert werden. Mit dem Rutsch unter die Hochs bei 11.690/677 Punkten wurde darüber hinaus die Nackenlinie der inversen S-K-S-Umkehr der letzten Monate unterschritten (siehe Chart). Auf der Indikatorenseite ist der MACD diesem Beispiel gefolgt und hat seine Signallinie von oben nach unten durchschnitten. In der Konsequenz entstand ein sog. „bullish failure“. Vor dem Hintergrund dieser Warnsignale wird ein nachhaltiger Ausbruch auf der Oberseite zusehends schwieriger. Vielmehr müssen Anleger den Erholungstrend seit Ende Dezember (akt. bei 11.481 Punkten) beachten, dessen Bruch die gesamte Aufwärtsbewegung der letzten drei Monate als „bearishe“ Flagge enttarnen würde.
DAX® (Daily)Wichtige Haltezone
Während der letzten zehn Jahre hat die Thyssen-Aktie regelmäßig im Kursbereich zwischen 12,56 EUR und 11,45 EUR wichtige zyklische Tiefpunkte ausgeprägt. Wiederholt sich aktuell die Geschichte? Da das Papier mit einem Minus von fast 13 % im bisherigen Jahresverlauf zu den schlechtesten DAX®-Titeln gehört, wäre dies bitter nötig. Mut in Sachen „Stabilisierung“ machen derzeit verschiedene quantitative Indikatoren. So weisen sowohl der RSI als auch der MACD positive Divergenzen auf, d. h. die jüngsten Verlaufstiefs wurden nicht mehr durch entsprechende Indikatorenpendants bestätigt (siehe Chart). Gleichzeitig liegt im Verlauf des Oszillators eine kleine Bodenbildung vor. Aus charttechnischer Sicht muss dieses zarte Pflänzchen Hoffnung allerdings durch eine Rückeroberung der 38-Tages-Linie bzw. den Bruch des steilen Abwärtstrends seit September 2018 (akt. bei 13,74/14,09 EUR) bestätigt werden. Bis zu dem beschriebenen Befreiungsschlag lassen sich mit strukturierten Produkten attraktive Seitwärtsrenditen realisieren. Die untenstehenden Capped-Bonuszertifikate berücksichtigen dabei sowohl die o. g. Rückzugszone als auch den Basisaufwärtstrend seit 1988 (akt. bei 9,34 EUR) als Unterstützungen.
thyssenkrupp (Daily)Entscheidende Hürde voraus
Seit Anfang 2016 hat der Ölpreis einen stabilen Aufwärtstrendkanal etabliert, dessen Begrenzungen aktuell bei 98,05 USD bzw. 52,80 USD verlaufen. Besonders die obere Trendkanalbegrenzung ist dabei mit vier Auflagepunkten hoch signifikant. Im Rahmen dieses Haussetrends steht aktuell die Erholungsbewegung seit dem Jahresultimo 2018/19 vor einer echten Nagelprobe. Aus charttechnischer Sicht kommt der Widerstandszone aus verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten bei rund 68 USD, der 38-Wochen-Linie (akt. bei 68,39 USD) sowie der 50 %-Korrektur der gesamten Abwärtsbewegung von Oktober bis Dezember 2018 (ebenfalls bei 68,39 USD) diese Funktion zu. Mit anderen Worten: Ein Sprung über das angeführte Barrierenbündel ist nötig, um die Rally der letzten Monate fortzusetzen. Eine wichtige Unterstützung besteht dagegen bei rund 63 USD, wo ein weiteres Fibonacci-Level (63,19 USD) mit dem Märztief (62,95 USD) zusammenfällt. Ein Rebreak der zuletzt angeführten Zone würde ein Scheitern an der o. g. Schlüsselzone dokumentieren und einen Rücksetzer bis zur 200-Wochen-Linie (akt. bei 55,65 USD) nahelegen. Deshalb bietet sich dieses Level als Absicherung für bestehende Longpositionen an.
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Autor: Jörg Scherer